666 Limnaeus — Liaguidation.
Limnaeus, Joh., 5 1592 zu Jena, stud. in Jena und Altorf, durchreiste
einen großen Theil Europa's, wurde 1639 Brandenburgischer Geh. Rath und Kanzler,
7 1663. Sein Vater, Prof. der Mathematik, hatte seinen Geschlechtsnamen „Wirn“
in Limnäus gerändert.
Schriften: Jur. publ. imp. Rom.-germ. I. IX., Strassb. 1629—45; Zusätze dazu
1650 (t. IV.) u. 1660 (t. V.); neue Ausgabe von Schilter, 1699. — Obs. in auream bullam
(uoli às S50% 66, 1706. — (apitulationes imperatorum, Arg. 1657, 1658, 1674, 1691.
chulze, Einleitung in das Deutsche Staatsrecht, 1867, S. 5. 1#2 — Jugler,
II. ut i chultz ue Litt., I. 194—199. Teichmann.
Linde, Justin kimathense Balthasar von, 5 7. VIII. 1797 zu
Brilon, stud. in Münster, Göttingen und Bonn, 1828 anßerordentl. Prof. in
Gießen, 1824 ordentl. Prof., 1829 Geh. Regierungsrath in Darmstadt, 1832
Direktor des Studienraths, 1834 Kanzler der Universität Gießen, 1836 Geh.
Staatsrath, Mitglied der Deutschen Nationalversammlung und des Erfurter Parla-
mente, 1850 Liechtensteinischer Bundestagsgesandter, F 9. VI. 1870.
Schriften: Diss. exhbib. observ. qduasdam de successione germanica, imprimis practica,
Bonn. 1820. — Abhandlungen aus dem gemeinen Deutschen Civ. Prz., Bonn 1823—29. —
Lehrbuch des Deutschen NW#mee Civ. Prz. (1825), 7. Aufl., Bonn 1850. — Handbuch des Deutschen
em. bürg. Proz. (Bd. : Ueber die Ahr von den Rechtsmitteln), Gießen 1831—40.
Staatskirche, Gewissensfreiheit und religiöse Vereine, Mainz 1845.— Ueber Abschließung u. Auf-
lösung der Ehe im Allgemeinen und insbesondere #ber GEmischte Ehen, Gießen 1846. — Be-
richtigungen konfessioneller Mißverständnisse, Mainz 1846. — Ueber religiöse Kindererziehung
in gemischten Ehen und über Ehen zwischen Juden und Christen, Gießen 1847. — Gleich-
berechtigung der Augsburger Konfession mit der katholischen Religion in Deutschland, Mainz
1853. — Ueber die Haftverbindlichkeit der Postanstalt, Gießen 1859. — Er gab das Archiv
für civil. Praxis seit Bd. XIV. heraus — das Archiv für das öffentliche Ncht des Deutschen
Bundes. Gießen 1850—63. — Ztschr. f. Eipilrecht. u. Prz., Gießen. 1828 ff.
Lit.: Richter und Schneider, Jahrbb., 1847, S. 726—734. — Morstadt, Gem.
Deutscher Civilprozeß-Schlüssel. Pragm. krit. stommentar über Linde's Civilprozeß= Lehrbuch,
1847. — Sintenis, Erläuterungen über verschiedene hhren des Civilprozesses nach Linde,
Gießen 1840. — Schulte, Geschichte, III. a S. 360—366 Teichmann.
Linden, Joannes van der, 6 23. II. 1756 zu Zuidscharwonde, stud. in
Leyden, praktizirte dann im Haag, wurde 1827 Richter in Amsterdam, nachdem er
in kürzester Frist Entwürfe eines Holländischen Civil= und Civilprozeß-Gesetzes verfaßt
hatte, 4# 1. VIII. 1835.
Seine vielen Schriften sind verzeichnet in: Mr. J. van der Linden en Mr. J. D. Meijer
als regtsgeleerden herinnerd door Mr. M. C. van Hall, Amst. 1853. Teichmann.
Linguet, Simon Nicolas Henri, 5 14. VII. 1736 zu Reims, in den
vorschiedelien Stellungen, 1764 Advokat, erhielt 1773 scharfen Verweis, 1775 aus-
geschlossen wegen leidenschaftlicher Angriffe, hingerichtet 27. VI. 1794. Bekämpfte
Montesquiecu und lebte kürzere Zeit in England.
Schriften: Théorie des lois civiles, Lond. 1767 (Lettres 1774). — Mémoires et
plaidoyers, Amst. 1773, Liege 1776. — Mémoires sur la Bastille et la détention de P’auteur
dans ce chäteau royal (1780—82, Lond. 1783 (Denkwürdigkeiten der Bastille, Berl. 1783). —
Betrachtungen über die Rechte des Schriftstellers und seines Verlegers, deutsch von Erasmus
Reich, Bremen 1778.
Lit.: Gardaz, Essai, Lyon 1808. — Dupin jeune in t. 6 der Annales du barreau.
françgais. — Dupin, Prof. d’avocat (5) II. no. 130, 1358. — Gaudry, Hist. du barreau
de Paris, II. 175— 18. — Dubédat in Rec. de BAcad. de Législ. de Toulouse XXV.
(1876) p. 30 ss. — Bos, Avoecats au conseil du roi, 1881 p. 274, 444.
Teichmann.
Liquidation ist die Auseinandersetzung nach einem beendigten Geschäft. So
werden über die verdienten Gebühren L. ausgestellt. An den Börsen bestehen be-
stimmte monatliche Lltermine für die Börsengeschäfte, welche durch die Börsen-
ordnungen bestimmt werden (Art. 331 des H##B.). Auch werden besondere L1lkurse
festgesetzt. Bei der L. nach Auflösung der Gesellschaft ist zu unterscheiden: die Aus-
einandersetzung der Gesellschafter unter sich und die Befriedigung der Gesellschafts-
gläubiger. Zur Herbeiführung der ersteren steht jedem Gesellschafter nach Röm.
