Palaeottus — Papstwahl. 5
Lit.: Biogr. von Cheetham 1809, Carlile 1814, Vale, New-York 1841.— Recueil
de divers é6erits de P. sur la vlitiqne et la Lgislation, PFar. 1792. — Works by Mendum,
Boston 1856. — political Works, Lond. 1861. — Eine deutsche Ausgabe seiner politischen
Schriften, Philad. 1876. — Michand. — Cates, Dictionary. — Raumer, Gesch.
Entw. d. Begr. von Recht, Staat und Politik, 3. Aufl. S. 105, 112. — Warnkönig,
Rochtsphilosothie. Ausg. 1854, S. 122. — Drake, Dictionary, Boston 167, p. 683, 684.
eichmann.
Palaeottus, Gabriel, 5 4. X. 1522 zu Bologna, seit 1546 Prof. des
Kan. Rechts, 1556 bei der Rota, 1561 in Trient, 1565 Kardinal, 1566 Bischof
von Bologna (seit 1582 Erzbisthum), + 22. VII. 1597.
Er schrieb: De nothis et spurüs, Bon. 1550; Venet. 1572; Francof. 1573. — De-
cisiones Rotae. — Acta Concilül Tridentini a. 1562 et 1563, edid. Mendham, 1843.
Lit.: Schulte, Geschichte, III. a S. 453, 454. Teichmann.
Pancirolus, Guido, 5 1523 zu Reggio, wurde 1547 Prof. Instit. in
Padua, 1571 in Turin, 1582 wieder in Padua, # 1599.
Schriften: Consilia, Venet. 1573. — Notitia dignitatum utriusque imperii, Venet.
593, 1602; Genev. 1623. — Rerum memorabilium I. II., Amberg. 1599, 1607; Lips. 1707;
fenn- Lyon 1617. — Tbesaurus variarum lectionum utriusque juris, Venet. 1610; Luga.
617. — De claris legum interpretibus, Venet. 1637, 1655; c. Hoffmanni Lips. 121.—
Opera (Thesaurus univ. jur.), Venet. 1584.
Lit.: Savigny, III. 54—58. — Nouv. biogr. générale, Far. 1862. — Rivier, 511.—
v. Stinding Eschichte der Deutschen Rechtswissenschaft (1880), I. 121, 130, 233, 240, 390,
592, 594. Teichmann.
Panisbrief (Brod-, Freßbrief, Laienherrenpfründe, literae panis, vitalitü))
heißt die Anweifung an ein geistliches Institut, einer bestimmten Person (dem sog.
Panisten, Brödling, Laienpfründer) den Lebensunterhalt („eine Laienpfründe von
Küchen und Keller sammt allen leiblichen Nahrungen und Nothdürften“) zu ge-
währen. Entstanden aus dem Recht weltlicher Fürsten auf Unterhalt in Klöstern
und in Stiftern während ihrer Reisen, übten es diese und zwar in Deutschland der
Deutsche Kaiser gegen die eben gedachten Institute, die Deutschen Fürsten gegen
landsässige derartige Anstalten aus. Die Ausstellung der P. durch den Kaiser,
welche als ein Reservatrecht desselben betrachtet wurde, veranlaßte seit der Refor-
mation viele Streitigkeiten, da die evangelischen Stifter dieselben beanstandeten,
später weigerten sich auch die Landesherren (so namentlich Friedrich der Große) sie
für ihre Gebiete zuzulassen. Deshalb versprach der Kaiser in der Wahlkapitulation
von 1790 Art. I. § 9, daß er dieses Reservatrecht nur da, wo es hergebracht sei,
ausüben wolle. Mit der Auflösung des Deutschen Reiches haben die P. aufgehört,
jedoch hat der Reichsdeputationshauptschluß von 1803 F 58 die damals mit einem
wohlerworbenen und anerkannten Recht versehenen Panisten durch Zuweisung einer
angemessenen Pension entschädigt.
Lit.: Bonelli, Abhandl. ; kaiserl. Rechts, Panisbriefe zu ertheilen, Wien 1784. —
Sugenheim, Staatsleben des Klerus im Mittelalter, Berl. 1839, I. 361 ff. — Vgl. weiter
Klüber, Literatur des Deutschen Staatsrechtes, Erl. 1791. P. Hinschius.
Papillon, Thomas, 35 1514 zu Dijon, Advokat am Pariser Parlament,
1596.
Er schrieb: Libellus de jure accrescendi, 1571.— De directis heredum substitutionibus,
1616. — Comm. in 4 priores tit. libri I. Digest., 1624 (beide letztere in Otto, Thesaurus).
Lit.: Michau d. — Rivier, 501. Te ichmann.
Papstwahl. Das bezüglich der P. geltende kirchliche Recht beruht einmal
auf der Dekretale Alexgander's III. Licet de vitanda, welche vom dritten
Laterankonzil (1179) (c. 6. X. de elect. I. 6), sodann auf der Dekretale Gregor's X.
Ubi periculum, welche auf dem Konzil von Lyon (1274) bestätigt wurde (c. 3
in VI. de elect. I, 60. Dazu kamen später noch ergänzende Bestimmungen, be-
sonders durch Clemens V. und Gregor XUV., die wesentlich Formalien betrafen,