Full text: Rechtslexikon. Dritter Band. Erste Hälfte. Pachmann - Stöckhardt. (2.3.1)

Ratenwechsel — Ratifikation. 255 
zß 2#nelleen: Deutsche KHO. §§ 39 ff., 53 ff.; Mot. S. 250 ff. — Oesterreich. KO. 
Lit.: Schweppe, Konkurs der Gläubiger, §§ 67 ff. — Göschen, Vorlesungen über 
Civilrecht, Bd. II. § 422. — Puchta, Pandekten, § 248. — Windscheid, Pandektenrecht, 
II. §§ 270 ff. — Fuchs, Deutscher Konkursproz., 88 14 ff. — Kommentare zur Deutschen 
KO. zu §8 54 ff. von Sarwey, Hullmann, v. Völderndorff, v. Wil 
mowski u. A. K. Wieding. 
Ratenwechsel (Th. I. S. 554). Ein R. ist ein Wechsel, dessen Wechsel- 
summe in mehrere, laut des Wechselbriefes an verschiedenen Verfalltagen zu zahlende 
Beträge zerlegt ist (so nach der Auffassung der Nürnberger Handelsgesetzkommission, 
die Deutsche WO. betr.), ein Wechsel mit mehreren Summen und verschiedenen 
Verfalltagen (Thöl). Während vor der Einführung der Deutschen W#O. solche 
R. häufig gebraucht und unbestritten gültig waren, wurde nach der Einführung des 
genannten Gesetzes, obwol dieses die R. nicht, wenigstens nicht ausdrücklich berührt, 
die Geltung derselben als Wechsel mehrfach bezweifelt und insbesondere die solchen 
Wechseln nicht selten beigefügte sog. kassatorische Klausel, d. h. die Bestimmung, daß 
bei Nichteinhaltung eines Termins sofort alle späteren Raten als verfallen gelten 
sollen, als ungültig und nicht geschrieben behandelt. Nach Beschluß der Nürnberger 
Handelsgesetz-Berathungskommission (Nov. III., in Oesterr. Nov. I. zur Deutschen 
W0. Art. 4, jetzt Deutsches Reichsgesetz) muß die Zahlungszeit für die gesammte 
Wechselsumme eine und dieselbe sein und es entsteht demnach aus R., mit oder 
ohne die kassatorische Klausel, keine wechselmäßige Verbindlichkeit (Deutsche W O. 
Art. 7), was bereits vorher in Oesterreich durch Verordnung des Oesterr. Justiz- 
ministeriums vom 29. Okt. 1852 bestimmt worden war. 
Lit.: Ueber die älteren Ansichten über Ratenwechsel f. Seuffert, Archiv der Ent- 
scheidungen der obersten Gerichte, Bd. XIV. S. 72—76 (r. 50) und die dort cit. Abhand- 
lungen; s. ferner Jolly in der grit. V.J. Schr. Bd. III. 237. (Auch Borchardt, WO., 
7. Aufl. Anm. zu Art. 4 S. 28—29, Zus. 69 S. 33; 2 827 Ziff. 14 S. 459.) — Ver- 
handlungen der Kmmission zur r203 eines Allg. Deutschen HGB., mehrere zur Allg. 
Deutschen WO. in Anregung gekommene Fragen betr., Nürnb. 1861, S. XL—XI II., 
LXXVIII.—LAXXIX., LXXXIII. Nr. 2 c. — Thöl, .K., Bd. II. Wechselrecht 4. Kaf. 
E.t43 Nr. 4 S. 188—189. §5 47 Nr. II. S. 200—201 nebst der dort cit. Lit. — v. Wächter, 
ncyklopädie des Wechselrechts 1880, S. 408. Gareis. 
Rath, Arnold, 3 1599 zu Herzogenbusch, Kalvinist, trat später zum 
Katholizismus über und wurde 1626 Prof. zu Ingolstadt. Bearbeitete sowol das 
Röm. Recht als das Bayerische LR., F 1671. 
Schriften: Assertiones Ghe e et matrimoniales, 1624. — De Contractibus, 
62½ — De Test. solemni, 1627. — De Poenis II. nupt., 1628. — De bis qui test. fac. 
oss., 1629. — De potissimis quibusdam Juris communis et „Landrecht“ differentiis, 
162. Fortsetzung 1642. — De usucap. et praescr., 1640. — Tract. de. Deposito, 1644. — 
otiss. Juris Rom. et Boiar. quoad process. edict. differentüs, 1645. — De S0C. Vellej., 
H#bel 1648. — De damno inj. dato, 1648. — De II. nuptiis, 3 Theile, 1650, 1652. — 
7 rei rindic., 1651. — Quagestiones illustres etc., 1652. — De contrahenda emtione, 
1653. — De rescindenda venditione, 1654. — De s0. Maced., 1655. — De rebus creditis, 
1657. — De evictionibus, 1660. — Tract. de actionibus, 1669. — De interdictis, 1670. 
Lit.: Prantl, Geschichte der L. M. Univers., 1872, Bd. I. S. 423; Bd. II. . 11. 
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Ratifikation (ratificatio, auch ratiffcatio — approbatio und confirmatio, 
von ratificare —= ratum habere, ducd actum est approbare, confirmare, in früherer 
Zeit auch bei staatsrechtlichen Urkunden schartae und literae], und verstärkt durch 
die verba: laudare und approbare, im Gebrauch [Ducangej, bei völkerrechtlichen 
nachweislich seit Justinian (s. den Vertrag desselben mit dem Perserkönig Kosroes 
vom Jahre 561 bei Barbeyrac, Bist. d. anc. trait., II. 195], auch bei ihnen 
in älterer Zeit mit mannigfach verstärkten Ausdrücken, z. B. ratum gratum et 
firmum habere [Vollmacht Heinrich's VII. aus dem Jahre 1330 bei Leibnitz-,
	        
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