Full text: Rechtslexikon. Dritter Band. Erste Hälfte. Pachmann - Stöckhardt. (2.3.1)

578 Schilling — Schlachthaus. 
veräußert ist, richtet sich natürlich nach der Vereinbarung der Parteien. Fehlt eine 
solche, so trifft Gewinn wie Verlust den Erwerber. 
Gsgb. u. Vit. Deutsches 19. Art. 441 ff., 458, 469—471, 474. — Lewis, Deutsches 
Seerecht, I1. S. 45 ff., 66 Lewis. 
Schilling, Frenne Adolf, 5 9. III. 1792 zu Pegau, besuchte Pforta, 
studirte in Leipzig, habilitirte sich 1816, wurde 1818 außerordentl. Prof. in Halle, 
ging 1822 nach Breslau als ordentl. Prof. 1825 nach Leipzig, F 27. I. 1865. 
Schriften: Diss. critica de Ulpiani fragmentis, Vratisl. 1824. — Bemerkungen über 
Römische Rechtsgeschichte, Leipz. 1829. — Animadversiones criticae ad Ulp. Fragmenta spec. 
I., 1. Lehrbuch für Institutionen und Geschichte des Römischen Privatrechts, 
Gipz- 01 30 1846. — Lehrb. des Naturrechts oder der philos. Rechtswissenschaft, Leipz. 
1859—1863. — Animadvers. crit. ad diversos jur. Justinianei locos spec. XI., Lips. 1857. — 
Comment. qua inquiritur, jurisconsultorum rom. de naturali et gentium jure opiniones 
duamnam vim habuerint in jure civili excolendo, Lips. 1862. 
Lit.: Geipzt Zeitung, wissenschaftl. Beilage vom 19. März 1865. — Ueber Bruno 
Schilling vg Schulte, Geschichte, III, b S. 230. Teichmann. 
Schiltenberger, Johann Peter, 5 1684 in Stadtamhof bei Regensburg; 
früher Advokat beim Hochstifte, 1713 Prof. in Ingolstadt, seit 1755 Emeritus, 
+1759. 
Schriften: Quaestiones selectae ex universo Jure, 1718, besgl. 1731. — Disputatio 
ad I. 49 Tit. 16 ss. de re militari, 1734. — Consilia seu Responsa civilia et criminalia, 
9 — Disput. ad 1. 5 ss. de Pactis, 1748. — Disp. de Pace, 1748. — Disp. ad 1 50 
Tit. 4, 5 et 6 ss. de muneribus et honoribus, 1750. 
Lit.: Prantl, Gesch. d. L. M. Univers., 1822. Bd. II. S. 507. Bezold. 
Schilter, Johann, 5 29. VIII. 1632 zu Pegau, wurde 1668 Amtmann in 
Suhl und später beim Konsistorium in Jena angestellt, ging nach Frankfurt a. M., 
dann nach Straßburg, wo er Rathsherr wurde, F 14. V. 1705. 
Schriften: Exercitationes ad 50 libros Pandectarum, Jen. 1675—1680, zuletzt als 
Praxis jur. rom. in foro germ., Francof. et Lips. 1733. — Institutiones jur. can., Jen. 1681, c. 
raef. Boehmeri, Jen. 1718, ed. 7. Francot. et Lips. 1749. — De libertate eccl. Germaniae 
ibri VII, Jen. 63. — Diss, de matrimonio, Jen. 1683. — Institutiones jur. publ. Rom. 
Germ., Argert. 1696. — Codex jur. feud. Alemannici, Argent. 1696, 2. ed. 1728. — 
Thesaurus antiquit. Teutonicarum, ed. Scherz, Ulm. 1727. — Institutiones jur. feudalis, 
Argent. 1695 (Kommentar von Buri, Gießen 1732—1738, von Runde, Gießen 1788). — 
Concordata. nat. germ. 1708, 1720. 
: Schulze, Einleitung i in das Deutsche Staatsrecht, Leipz. 1867, S. 71. — Jugler, 
11 7 Pn — Stobbe, Rechtsquellen, II. 420; Derselbe, Deutsches Privatrecht, S. 92. — 
Schulte, Geschichte, III. b 53. Teichmann. 
Schlachthaus. Man unterscheidet öffentliche und Privat-S. Erstere 
sind den Gemeinden oder den Schlächtergewerben gehörige Anstalten, welche 
von den Schlächtern gemeinschaftlich zum Schlachten des Viehes und zur Verarbei- 
tung des Fleisches benutzt werden, während letztere sich fast ausnahmslos in oder 
bei den Wohnhäusern der Schlächter befinden. Da mit den Privatschlächtereien 
vielerlei Uebelstände verbunden sind, so ist in neuerer Zeit das Bestreben der Staats- 
regierungen der meisten Europäischen Länder darauf gerichtet gewesen, öffentliche 
S. einzurichten. Hiermit soll nicht gesagt sein, daß öffentliche S. überhaupt erst 
in neuerer Zeit entstanden seien; haben doch die Römer schon solche (Lanienae) ge- 
habt, die mit derselben Pracht ausgestattet waren, wie andere öffentliche Gebäude, 
wie Bäder, Cirken u. s. w. 
Auch das Mittelalter hat öffentliche gemeinschaftliche S. aufzuweisen. In einer 
im städtischen Archiv in Liegnitz noch vorhandenen Urkunde vom 6. Februar 1373 
bestätigt der Herzog Ludwig von Liegnitz für sich und als Vormund seiner Vettern 
den an die Stadt erfolgten Verkauf des sog. „Kuttelhofes“, d. h. S. Derselbe wurde 
1789 vollständig neu gebaut. Niemand durfte anderswo als im „Kuttelhofe“ schlachten. 
Die Entstehungsgeschichte des Breslauer S. fällt in das 15. Jahrhundert. 
Im 17. und 18. Jahrhundert wurden in verschiedenen Deutschen Städten unter
	        
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