Full text: Rechtslexikon. Dritter Band. Erste Hälfte. Pachmann - Stöckhardt. (2.3.1)

622 Schwarzenberg — Schwurgericht. 
Schwarzenberg, Johann Freiherr zu S. und Hohenlandsberg, 3 12. XII. 
1463, widmete sich dem Kriegsleben und wohnte den Heereszügen Maximilian's I. 
bei, wurde jedoch später Hofmeister der Bischöfe von Bamberg, verfaßte 1507 
die Bambergische Halsgerichtsordnung, die für die nachfolgenden das Muster war, 
21. X. 1528. 
Lit.: Zypfl in v. Jagemann's Zeitschr. für Deutsches Strafverfahrsn, I. (1840) 133 
bis 144. — Herrmann, Joh. Freih. zu Schwarzenberg, Leipz. 1841. — Weiß el, Hanns 
Freih v. Schwarzenberg, Grünberg 1878. — Güterbock, Die Krcsirhagael5 der 
arolina, Würzb. 1876. — Brunnenmeister, Die Quellen der Bamberzensis, r-*l 
1879. — v. Stintzing, Geschichte der Deutschen Rechtswissenschaft (1880), I. 612—617. 
Osenbrüggen in der Allgem. Oesterr. Gerichts tg. 1857, Nr. 89—91. — Berger in der 
Oesterr. Revue, IV. Jahrg. P86. Heft 11 — Ranke, Deutsche Geschichte im Zeit- 
alter der Reformation, II. 54 ff. — Geib, Sahrin, des Deutschen Strafrechts, Leipz. (1861), 
I. 254—259. — Stobbe, Rechtsauellen, II. 24 2, 248. — Handbuch des Deutschen Straf- 
rechts von v. Holtzendorff, I. (1871), 68. Teichmann. 
Schweder, Gabriel, 5 1648 zu Cöslin, Prof. in Tübingen, ## 1735. 
Schriften: lntroductio in jus publ. imp. Rom. novissimum, Tub. 1681, nona ed. 
22. — Disput. tomi II. c. Burgermeisteri, Esling. 1731. 
Lit.: Jugler, V. 108. — Schulze, Einleitung in das Deutsche Staatsrecht, Leipz. 
1867, . 70. + pütter, Litt., I. 260—263; II. 263. Teichmann. 
Schweigaard, Anton Martin, 3 11. IV. 1808 zu Kragerö, stud. in 
Christiania, bereiste seit 1833 Schweden, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Däne- 
mark, um sich namentlich mit dem Bank= und Geldwesen vertraut zu machen, 1835 
Prof. der Rechte in Christiania, 1840 Prof. der Statistik und der Staatswissen- 
schaften. Als Vertreter der Hauptstadt seit 1841 wußte er sich die Achtung aller 
Parteien zu erwerben und wurde 1845 Bankdirektor, F# 2. II. 1870. 
Schriften: Den norske Proces, Christ. 1846—1849, (4) 1879. — Om Konkurs og 
Oom Skifte og Arvebehandling, 1871. — Den norske Handelsret, 1841. — Kommentar over 
den norske Kriminallov, Christ. 1844—1846, (2) 1860—1862. 
Lit.: Brockhaus. — Nypels, p 154. — Meyer, Konv.Lex. (3. Aufl.), Bd. XVI. 
S. 661. — Goldschm b5t. H.E7 (2), 1 263. — Aagesen, Fortegnelse, 1876. — Goos, 
Den danske Strafferet, I (1875) 450; Derf elbe in Revue de droit int. XII. 435. 
Teichmann. 
Schweitzer, Christ. Wilh., S 1. XI. 1781 zu Naumburg, Privatdozent 
in Wittenberg, Assessor der Juristenfakultät, nach längeren Reisen 1806 Advokat, 
Rechtsanwalt in Ronneburg, 1810 Prof. in Jena, 1813 Hofrath, 1817 beim 
Opp. Ger. vierter akademischer Rath, 1818 im Weimarischen Staatsministerium, 
1828 wirklicher Geh. Rath, trat 1848 zurück, 21. X. 1856 auf Clodra bei Weida. 
Lit.: Ho deltn Ueber die liter. und staatsmännische Wirlamkeit von S., Jena 1857. — 
Günther, Lebensskizzen, 1858, S. 84, 85. — Mohl, Teichmann. 
Schweppe, Albrecht, 5 21. V. 1783 zu nenbung stud. in Göttingen, 
wurde 1803 Doktor daselbst und Dozent, 1805 außerordentl. 1814 ordentl. Prof. 
in Kiel, 1818 in Göttingen, 1822 am Opp. Ger. in Lübeck, F 23. V. 1829. 
Schriften: Diss. de querela inoffic. testam., Gott. 1803. — Entwurf eines Systems 
der Pandekten, Kiel 1806, 3. Ausg. 1812. — Das System des Konkurses der Gläubiger, 
1812, (3) 2 — Das Römische Privatrecht in seiner Anwendung auf Deutsche Gerichte, 
Alt. 1814, 4. Ausg. (Mejer) Gött. 1828— 1834. — Rbmische Rechtzgeschichte und Rechts- 
alterthümer Gött. 1822, 3. Ausg. 1832. — Jurist. Magazin, Alt. 
: Neuer Nekrolog der Deutschen, Bd. VII. S. 449, 450. Teichmann. 
#echwurgerich (geschichtlich). Nach der Aufnahme der fremden Rechte 
hat sich in Deutschland das Strafverfahren auf Römisch-kanonistischer Grundlage 
immer mehr nach einer Richtung hin entwickelt, welche zu den Germanischen Grund- 
sätzen über das Beweisrecht, die Stellung des Richters, die Oeffentlichkeit und 
Mündlichkeit des Verfahrens und über die Theilnahme des Volkes an der Rechts- 
pflege in grellen Widerspruch trat. Der Zustand der Strafrechtspflege wurde in 
Folge dessen ein unhaltbarer. Partielle Reformversuche erwiesen sich als ungenügende 
Halbheiten und lieferten den Beweis, daß nur ein vollständiger Bruch mit den
	        
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