Full text: Rechtslexikon. Dritter Band. Zweite Hälfte. Stolgebühren - Zypaeus. (2.3.2)

Vicat — Viehhandel. 1139 
Thierarzneiwesen im Preußischen Staate, Berl. 1862. — Haubner, Handbuch d. Veterinär- 
Polizei, Dresden 1868. — Bürschner, Das Veterinär-Medizinalwesen Deutschlands, 1. und 
2. Jahrgang, 1880 und 1881. Esser. 
Vicat, Béat Philippe, 5 1715 zu Aigle (Vaud), studirte zu Basel und 
Lausfanne, nahm an letzterem Orte eine Professur an, 1 1776. 
chriften: Praelectiones de successione testamentaria ex jure natur., civ. et statut., 
1748. — Harpprechti Comm. de inst. jur. civilis, 1748. — Vocabularium juris utriusque 
, Neap. 1760. — Memorie spettanti alla vita di Fra Paclo servita, 1760. — Opera 
Bynkershoekü, 1761. — Libertés de D’église helvétique, 1770. 
Lit.: Rivier, Introd. bist., 1881, p. 619, 620. — Michaud. — Secrétan, 
Gallerie suisse, II. 237. — Schulte, Eisch. III. b 261. Teichmann. 
Vico, Giovanni Battista, 5 23. VI. 1668 zu Neapel, Professor der 
Eloquenz daselbst, 1735 königl. Hofhistoriograph, verlor nach und nach das Ge- 
dächtniß und # nach langen Leiden 20. I. 1744. 
Schriften: De universi juris uno principio et fine uno liber unus, Nap. 1720 (deutsch 
von Müller, Neubrandenburg 1854). — De constantia jurisprudentis, Nap. 1721; notae 
1722. — Principi di una scienza nuova Tintorno alla commune natura delle nazioni, Nap. 
1725 (deutsch von Weber, Leipz. 1822), Mil. 1816. — Opere, ordinate ed illustrate da G. 
Ferrari, Mil. 1836. — Scritti inediti, Nap. 1862. 
Lit.: Bunsen, Hippolitus and his age, 1852, II. 11. — Bluntschli, Gesch. des 
allg. Staats R. u. d. Politik, München 1864. — Laurent, La philosophie de FThist., Par. 
1870, p. 75—85. — Cantoni, 6. B. Vico, Studii critici e comparativi, Torino 1867. 
(Eberty in der Zeitschrift für Bölkerpsychologie, VI. 427.) — Werner, G. Vico als 
Philosoph und gelehrter Forscher dargestellt, Wien 1878; Derselbe, Emerico Amari in 
seinem Verhältniß zu G. B. Vico (Akad.), Wien 1880. — Lilla, Filosofia del deritto, 
Napoli 1880. — Pizzolorusso, G. Vico e la scienza nuova, Salerno 1878. — Ueber- 
weg, Grundriß zur Geschichte d. Philosophie, (5) Berlin 1880, III. 120, 140. — Galasso, 
Del criterio della verità nella scienza e nella storia secondeo G. B. Vico, Mil. 1877. — 
Fiore, Diritto internaz. pubblico, (2) I. 64, 123, 354. Teichmann. 
Victoria, Frances de, 5 1480, war Dominikaner, Professor in Salamanca, 
+12. VIII. 1546. 
Er schrieb: Relectiones theologicae, Lugd. 1557, Salmant. 1565, Antv. 1604. 
Lit.: Enchklopädie, 976. — Cauchy, Droit maritime international, 1862, II. 11V—21. —. 
Kaltenborn, Vorläufer d. Hugo Grotius, 1848, S. 182. — Fiore, Dir. internaz. 
pubbl., (2) I. 47, 48. — Schulte, Gesch., III. a 713. Teichmann. 
Viehhandel. Der Kauf hat zunächst eine bestimmte vom Käufer besichtigte 
Sache zum Gegenstand (s. die Art. Kauf und Gattungskauf), so daß der 
Käufer die Sache kennt; hiermit im Zusammenhange steht, daß der Verkäufer nach 
ältestem Römischen Recht für Mängel nur im Falle des dolus einzustehen hatte 
(s. d. Art. Gewähr der Mängel). Die Aedilen erweiterten dies dahin, daß 
der Verkäufer von Sklaven, Zug-, Last= und anderem Vieh morbus und vitium an- 
zeigen solle; Nichtwissen entschuldigt nicht, wol aber Offenbarkeit der Mängel. Das 
Deutsche Recht war der Nachwährschaft abgeneigt, nur wegen bestimmter Haupt- 
mängel konnte der Käufer vom Geschäft zurücktreten. Hierauf stützt sich das erstere 
System für den V., indem es denselben durchaus allen übrigen Kaufgeschäften 
gleich behandelt und annimmt, daß ein erst nach der Uebergabe erkannter Fehler 
auch nachher entstanden sei. Dem ist die Französische Gesetzgebung gefolgt, 
ebenso die Preußischen Gesetze vom 3. Mai 1859 betr. die Gewährleistung 
wegen verborgener Mängel bei dem Verkaufe und Tausche von Hausthieren im Bezirke 
des Appellationsgerichts Köln (Ges. Samml. 1859 S. 205), vom 27. März 1865 
für den Bezirk des Justizamts Ehrenbreitstein (Ges. Samml. 1865 Nr. 12). Der 
auf die Gewährsmängel zu gründende Anspruch ist binnen 42 Tagen nach der Ueber- 
gabe klagend geltend zu machen. Das letztere Gesetz schließt für den Verkauf von 
Hausthieren den Anspruch wegen Verletzung über die Hälfte aus. 
Demgegenüber steht die vollständige Abschaffung der Gewähr beim V., die im 
Luzerner Gesetz vom 16. September 1867 (SZeitschr. f. d. ges. Handelsrecht von 
Goldschmidt XII. Beilageh. S. 233) dahin bestimmt ist, „bei dem Handel um 
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