Full text: Materialien der Deutschen Reichs-Verfassung. Band II (2)

Artiltl 68. Meier. 257 
kler zu machen gesucht habe; denn ich habe auedrlccklich auf die Preußische 
Berordnung hingewlesen, indem ich daran die Boraussetzung lnüpfte, daß die 
Bermehrung der Matrosen für die Handelsmarine daraus entstehen würde. 
Jedenfalls, wenn ich mich irgendwie anders ausgedrlickt habe, kann ich mich 
um vollkommen den Ausführungen des Herrn Kriegeministers anschließen. 
E#s ist von ihm das vielleicht besser gesagt, was ich sagen wollir, und klarer 
hingestellt. Sodann halte ich mich verpflichtet, mich gegen die Politik zu 
verwahren, daß wir dadurch, daß wir einen krummen Buckel machen und 
dinern, besser durch die Welt kommen, als wenn wir als Männer offen 
und gerade unser Recht verlangen können. (Bravol) Ich verwahre mich 
auf dos Allerentschiedenste dagegen, und glaube, daß diese Verwahrung in 
meiner Vaterstadt auch allgemeinen Anklang finden wird. Man hat Aus- 
stellungen gemacht gegen die Summen, die ich angeführt habe. Man hat 
gesagt, ja, wenn ich für zehn Millionen eine Kriegsflotte herstellen wollte, 
so würde das sehr gering sein. Ich habe ausdrücklich ausgeführt: in einer 
Reihe von Jahren, also beispielsweise in zehn Jahren, würden es hundert 
Millionen sein, ich habe gesagt, dah man in einer Reihe von Jahren es 
schaffen müßte, indem andererseits auch die Kräfte, die Schiffe zu bemannen, 
augenblicklich nicht vorhanden find, und sich erst im Laufe der Zeit bilden 
müssen. Wenn das Mitglied für Altona noch hervorgehoben hat, ich möchte 
es in Accord nehmen, so kann ich nur sagen, daß ich mich augenblicklich da- 
mit beschäftige, womöglich die Kriegsschiffe auf Deutschem Grund und Boden 
uns herstellen zu können, wie die Deutsche Bundesmarine es fordert und 
nöthlg hat. (Bravol) Ich könnte den geehrten Herren allenfalls die Pläne 
und Ausführungen, wie ich sie beabsichtige, vorlegen, und werde mich dann 
zum Accorde melden. (Bravo!) Was nun die Verträge betrifft, die die 
Hansestädte geschlossen haben sollen, die von dem Mitgliede für Altona an- 
geführt worden sind, ohne eine Kriegsmarine, so halte ich es doch für meine 
Pflicht und Schuldigkeit, der Wahrheit die Ehre zu geben. Mit China haben 
wir Vertrag nur schließen können durch die Vermittelung der Königllch 
Preußischen Regierung, die mit Kriegsschiffen nach China hinging, und mit 
Japan haben wir elnen Vertrag bis jetzt noch nicht schließen können, weil 
wir dort keine Kriegsschiffe hatten. So also möchte es vielleicht auch noch 
in einigen anderen Beziehungen sein; ich könnte, wenn es hler nicht zu weit 
fubren würde, auch Beispiele anfuhren, wie in Südamerika wir Deutschen 
in mancher Bezlehung unseren Unternehmungen nicht einen größeren Umfang 
geben mögen, weil wir in diesen Ländern nicht genligend geschützt sind, wenn 
Revolutionen kommen, die die bestehenden Gesetze ziemlich über den Haufen 
werfen. Aus allen diesen Gründen kann ich nur die Empfehlung wleder- 
holen, eine starke kräftige Marine herzustellen. Auf die sehr ausflihrlichen 
Aueeinandersetzungen, wie es zur Zeit des alten Bundes u. s. w. gewesen 
ist, habe ich nur Eins zu erwidern: Gott sei Dank, daß n vorllber ist. 
Kataiellen. I1.
	        
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