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kler zu machen gesucht habe; denn ich habe auedrlccklich auf die Preußische
Berordnung hingewlesen, indem ich daran die Boraussetzung lnüpfte, daß die
Bermehrung der Matrosen für die Handelsmarine daraus entstehen würde.
Jedenfalls, wenn ich mich irgendwie anders ausgedrlickt habe, kann ich mich
um vollkommen den Ausführungen des Herrn Kriegeministers anschließen.
E#s ist von ihm das vielleicht besser gesagt, was ich sagen wollir, und klarer
hingestellt. Sodann halte ich mich verpflichtet, mich gegen die Politik zu
verwahren, daß wir dadurch, daß wir einen krummen Buckel machen und
dinern, besser durch die Welt kommen, als wenn wir als Männer offen
und gerade unser Recht verlangen können. (Bravol) Ich verwahre mich
auf dos Allerentschiedenste dagegen, und glaube, daß diese Verwahrung in
meiner Vaterstadt auch allgemeinen Anklang finden wird. Man hat Aus-
stellungen gemacht gegen die Summen, die ich angeführt habe. Man hat
gesagt, ja, wenn ich für zehn Millionen eine Kriegsflotte herstellen wollte,
so würde das sehr gering sein. Ich habe ausdrücklich ausgeführt: in einer
Reihe von Jahren, also beispielsweise in zehn Jahren, würden es hundert
Millionen sein, ich habe gesagt, dah man in einer Reihe von Jahren es
schaffen müßte, indem andererseits auch die Kräfte, die Schiffe zu bemannen,
augenblicklich nicht vorhanden find, und sich erst im Laufe der Zeit bilden
müssen. Wenn das Mitglied für Altona noch hervorgehoben hat, ich möchte
es in Accord nehmen, so kann ich nur sagen, daß ich mich augenblicklich da-
mit beschäftige, womöglich die Kriegsschiffe auf Deutschem Grund und Boden
uns herstellen zu können, wie die Deutsche Bundesmarine es fordert und
nöthlg hat. (Bravol) Ich könnte den geehrten Herren allenfalls die Pläne
und Ausführungen, wie ich sie beabsichtige, vorlegen, und werde mich dann
zum Accorde melden. (Bravo!) Was nun die Verträge betrifft, die die
Hansestädte geschlossen haben sollen, die von dem Mitgliede für Altona an-
geführt worden sind, ohne eine Kriegsmarine, so halte ich es doch für meine
Pflicht und Schuldigkeit, der Wahrheit die Ehre zu geben. Mit China haben
wir Vertrag nur schließen können durch die Vermittelung der Königllch
Preußischen Regierung, die mit Kriegsschiffen nach China hinging, und mit
Japan haben wir elnen Vertrag bis jetzt noch nicht schließen können, weil
wir dort keine Kriegsschiffe hatten. So also möchte es vielleicht auch noch
in einigen anderen Beziehungen sein; ich könnte, wenn es hler nicht zu weit
fubren würde, auch Beispiele anfuhren, wie in Südamerika wir Deutschen
in mancher Bezlehung unseren Unternehmungen nicht einen größeren Umfang
geben mögen, weil wir in diesen Ländern nicht genligend geschützt sind, wenn
Revolutionen kommen, die die bestehenden Gesetze ziemlich über den Haufen
werfen. Aus allen diesen Gründen kann ich nur die Empfehlung wleder-
holen, eine starke kräftige Marine herzustellen. Auf die sehr ausflihrlichen
Aueeinandersetzungen, wie es zur Zeit des alten Bundes u. s. w. gewesen
ist, habe ich nur Eins zu erwidern: Gott sei Dank, daß n vorllber ist.
Kataiellen. I1.