Full text: Materialien der Deutschen Reichs-Verfassung. Band III (3)

Protokoll. Ziff II. § 6. Hoverbeck. Kardorf. 311 
in dem betreffenden Paragraphen beibehalten und theile diese Schmerzen, die 
hier ausgesprochen sind, in keiner Weise. 
Freiherr v. Hoverbeck’'): Ich vermuthe, daß der Abgeordnete von 
Blanckenburg die wenigen Worte, die ich mir erst erlaubt habe, nicht gehört 
kat, sonst würde er nicht von zurückgezogenen Amendements sprechen. Ich 
weiß bis jetzt bloß von einem Amendement, welches sehr viele Unterschriften 
bat, und wovon ein einziger Unterzeichner erklärt hat, daß er es für sein 
bbeil zurückziehen würde. Dem ist aber direct widersprochen, und ich kann 
sagen, von einer ganzen Anzahl der Unterzeichner dieses Amendements ist 
dasselbe ausdrücklich aufrecht erbalten. Ich schließe um so mehr, daß der 
Abgeordnete von Blanckenburg das nicht gehört hat, was ich erst gesagt 
babe, als er abermals von Mißtrauen gegen die Vertreter von Süddeutsch- 
land gesprochen hat. Ich habe schon ausdrücklich erklärt, daß ich ein beson- 
deres Mißtraucn gegen die Vertreter dieser Staaten im Bundesrathe nicht 
habe, wenigstens nicht mehr, als ich gegen alle Vertreter in einem Rathe 
babe, dessen Verhandlungen mit dem Schleier des Geheimnisses bedeckt sind. 
Im Uebrigen aber ist, wie ich meine, ein Mißtrauen von meiner Seite um 
so weniger anzunehmen, als ich ja alle diese Eröffnungen nicht blos den drei 
Venretern von Baiern, Würtemberg und Sachsen, sondern den sämmtlichen 
Bundesräthen gönne. Ich zeige also ein größeres Vertrauen, als der Ab- 
geordnete von Blanckenburg. 
v. Ka#rdor): Ich möchte mur meinerseits Verwahrung dagegen ein- 
legen, daß, wenn ich gegen das Amendement, welches jetzt durch den Ab- 
geordneten von Hoverbeck wieder aufgenommen ist, stimme, ich mich der 
Argumentation des Abgcordneten von Blanckenburg anschließe, derjenigen 
Argumentation nämlich, welche dahin ging, daß er in diesem Ausschusse eine 
besonders glückliche Entwickelung des deutschen Verfassungslebens begrüße. 
Ich sehe denselben nicht mit dem Mißtrauen an, welches der Abgeordnete 
ven Blanckenburg bei einigen Mitgliedern dieses Hauses hinsichtlich dieser 
Einrichtung voraussetzt; aber mit besonderem Vertrauen kann ich die Ein- 
nchtung dieses Bundesausschusses auch nicht ansehen, und sie als ein be- 
senders glückliches Symptom für die künftige Entwickelung der deutschen 
Verhälmisse anzusehen, dazu bin ich meinerseits nicht im Stande. 
Bei der Abstimmung wurde Alinea 4 des §6 beziehungsweise des 
A. 7 der neuen Verfassungsproposition welche lautet: 
„Außerdem wird im Bundesrathe aus den Bevollmächtigten der 
Königreiche Baiern, Sachsen und Würtemberg unter dem Vorsitze 
  
* St. B. S. 142 L. g. u. 
% St. B. S. 142 r. o.
	        
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