Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

Kirchenrecht. 287 
Lipsius, Chronologie der römischen Bischöfe, 1869; Chapman, La chronologie des 
premieres listes Spiscopales de Rome, R. bön. XVIII, 1901, XIX, 1902; Boehmer, Zur alt- 
römischen Bischofsliste, 8 f. neutest. Wiss. VII, 1906; Sohm, Kr. 1 § 15; Hollweck, Der 
apostolische Stuhl und Rom, 1895; Geiges, Die Bußstreitigkeiten in Rom um die Mitte des 
3. Jahrhunderts, Z. f. Kg. XXV, 1904; Esser, Tertullian De pudieitia und der Primat des 
römischen Bischofs, Kath. LXXXII, 1902, Die Bußschriften Tertullians De paenitentia und De- 
pudicitia und das Indulgenzedikt des Papstes Kallistus, Bonner Univ.-Progr., 1905, Nochmals 
das Indulgenzedikt des Papstes Kallistus und die Bußschriften Tertullians, Kath. LXXXVII, 
1907, LXXXVIII, 1908t; Battifol, T’édit de Calliste, Bull. de lit. ecclès. 1906; Stufler, 
Zur Kontroverse über das Indulgenzedikt des Papstes Kallistus, Z. f. k. Th. XXXII, 1908; 
Heinze, Tertullians Apologeticum, Berichte d. sächs. Ges. d. Wiss., phil.-hist. Kl., LXII, 1910; 
d’Alées, Tertullien et Calliste, R. h. e. XIII, 1912; Poschmann, Zur Bufßfrage in der 
cyprianischen Zeit, Z. f. k. Th. XXXVII, 1913; Adam,. Der Kirchenbegriff Tertullians, Forsch. 
von Ehrhard, VI, 4, 1907; val. die Lit. zu §# 2. 
Zweites Kapitel. 
Das römische Kirchenrecht. 
8 7. Der Eintritt der Kirche in die Wellt. 
Obwohl erst der Glaube einer im besten Fall stattlichen Minderheit, überwindet das. 
Christentum siegreich den letzten Ansturm der von Diokletian neu organisierten Staatsgewalt 
(Viertes Verfolgungsedilt von 304), nötigt den heidnischen Staat zum Eingeständnis seiner 
Ohnmacht (Dreikaiseredikt vom 30. April 311) und wird alsbald von Konstantin, der es in dem 
so gut wie christianisierten Kleinasien kennen gelernt hatte, als die Großmacht erkannt, ohne 
deren Bündnis die kaiserliche Weltherrschaft nicht länger aufrechterhalten werden kann. Das 
Mailänder Edilt von 313 gibt den Christen Religion und Kultus frei und erkennt ihre Kirche 
(corpus Christianorum -= ecclesiae) an. 
Schwartz und Mommsen, Eurusebius Werke II, Die Kirchengeschichte, IIII, 1903 
bis 1909; Krüger, Die Christenverfolgung unter Diokletian, Preuß. Jb. LXIV, 1889; Belser, 
ur diokletianischen Christenverfolgung, Tüb. Univ.-Progr., 1891; Cascioli, La persecnuzione. 
il Diocleziano, 1903; Allard, La persécution de Dioclétien et le triomphe de I’Eglise, 1908; 
Burckhardt, Die Zeit Konstantins des Großen, 1853 (neue Aufl. nicht vom Verf. besorgt); 
Schwartz, Über Kirchengeschichte, Nachr. d. Gött. Ges. d. Wiss. 1908, Kaiser Constantin und 
die christliche Kirche, 1913; de Bacci Venuti, Dalla grande persecuzione alla vittoria 
del cristianesimo, 1913; Wittig, Das Toleranzreskript von Mailand 313, R.O. Supplh. XIX, 
1913; Mueller, Lactantius' De mortibus persecutorum im Lichte des Toleranzreskripts von 
313, R.Q. Supplh. XIX, 1913; L. Seuffert, Konstantins Gesetze und das Christentum, 1891; 
Funk, Konstantin der Große und das Christentum, in seinen Kg. A. II; Seeck, Geschichte des 
Untergangs der antiken Welt I7, II mit Nachtrag, IIIIIV mit Anhang, 1897—1911, Das sog. Edikt 
von Mailand, Z. f. Kg. XII, 1891; Hartmann, Der Untergang der antiken Welt ", 1910; 
Hirschfeld, Zur Geschichte des Christentums in Lugdunum vor Konstantin, Berliner Ak. S. B., 
1895; Krebs, Die Religionen im Römerreich zu Beginn des 4. Jahrhunderts, R.Q. Supplh. 
XIX, 1913; Allard, L'expansion du christianisme, R. q. h. LXXVIII, 1905, auch in Dix 
legons sur le martyre, 19056; Riviere, La propagation du christianisme dans les trois 
premiers siöcles, 1907. 
Die Folge ist ein gewaltiges natürliches Wachstum, das mit innerer und äußerer Not- 
wendigkeit auf die Alleinherrschaft hindrängt. Dies Streben wird durch die Hilse der Staats- 
gesetzgebung, die hierbei, wenn auch in anderem Sinne, durchaus in diokletianischen Bahnen 
wandelt, künstlich beschleunigt, nach dem durch den Ubereiser der Söhne Konstantins mitver- 
anlaßten Rücksall Julians (361—363) zunächst in vorsichtiger Restitutions- und UÜbergangs- 
politik von Valentinian 1. und Valens 1. Energischer geht Gratian vor 2, vor allem aber Theo- 
dosius der Große, der zunächst im Osten (I. 1—3, 7 cod. Theod. 16, 7) mit der Schließung der 
1 L. 18 cod. Theod. 16, 2 spricht von den Heiden bereits als von pagani, was freilich Zahn 
und Harnack, Mission" I S. 350 neuerdings nicht als # Dorflerl sondern als „Civilisten“ (Gegen- 
satz milites Christi) verstehen wollen. Vgl. aber auch Funk, Th. O. LXXXVIII, 1906 S. 313f. 
*Ablehnung der Würde eines pontifer maxrimus und endgültige Entfernung der ara 
Victoriae aus dem Sitzungssaal des Senats.
	        
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