Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

292 Ulrich Stutz. 
Hinschius, Kr. I188561; Loening, Geschichte I1 12 ff., II 99 ff.; Parisot, Les 
choré veques, Rev. de Torient chrét. VI, 1901; Gillmann, Das Institut der Chorbischöfe im 
Orient, 1903; Bergere, Etude historique sur les chorsveques, These, 1905; Zeiller, Le 
chorévque Eugraphus, R. hb. e. VII. 1906; Duchesne, Fastes 6piscopaux de I’ancienne 
Gaule I, II, 1907—10, Le sedi episcopali nell’ antico ducato di Roma, Arch. della R. soc. 
di stor. patr. XV, 1892, Les é6vechés de Calabre in Mél. Paul Fabre, 1902; Launay, Histoire 
de l’église gauloise depuis les origines jusqu’ à la conquste française I, II, 1906; Holmes, 
The origin and development of the Christian Church in Gaul during the first sixt centuries, 
1911; Savio, Gli antichi vescovi d’italia I, 1898, II, 1913; Lanzoni, Le origini del cristianesimo 
e dell’episcopato nelll Umbris Romana, Riv. stor. crit. di sc. teol., 1907; Savini, Septem 
dioeceses Aprutienses medü aevi in Vaticano tabulario, 1912; Groner, Die Dihzesen 
Italiens, Tüb. phil. Diss., 1904; Friedrich, Die ecclesia Augustana, Münchner Ak. S. B., 
philos.-phil.-hist. Kl., 1906; Besson, Recherches sur les origines des évÖechés de Geneéve, 
Lausanne, Sion, 1906. 
2. Die Provinz. Gleich dem städtischen Provinziallandtag (norvev, concilium für 
den Kaiserkult mit einem cb###, sacerdos provinciae) treten die christlichen Bischofs- 
versammlungen (§ 6) meist in den Provinzialhauptstädten, von denen ja auch sast überall das 
Christentum ausgegangen war (Metropolen im kirchlichen Sinn), zusammen, regelmäßig # unter 
der Leitung des Metropolitanbischofs. Damit und mit dem Recht, die Provinzialbischöfe zu 
bestätigen und zu weihen, gewinnt dieser eine Obergewalt. Der weltlichen entspricht für die Regel, 
wenn auch nicht ausnahmslos, eine kirchliche Provinz, im Osten seit Beginn des 4. Jahrhunderts 
(Nicänum vgl. mit Antiochenum), in Gallien seit etwa 430, während in Italien die vom Nicänum 
325 als bekannt vorausgesetzte und als Vorbild verwendete unmittelbare Oberherrschaft des 
römischen Bischofs über alle italischen Bischöfe zu Ende des 4. Jahrhunderts: durch die Bildung 
einer mailändischen und bald nachher einer ravennatischen 3 sowie einer aquilejensischen Provinz 
wenigstens eingeschränkt wird. Rom bleiben die suburbikarischen Regionen, das Amtsgebiet 
des vicarius urbis. 
Hinschius, Kr. II § 76; Loening, Geschichte I 362 ff., II 197 ff.; Sohm, Kr. 1 
i30; Schmitz, Die Rechte der Metropoliten und Bischöfe in Gallien vom 4. bis 6. Jahrhundert, 
A. f. k. Kr. LXXII, 1894; W. Meyer aus Speier, Die Spaltung des Patriarchats Aquileja, 
Abh. d. Gött. Ges. d. Wiss., 1898; Kretschmayr, Geschichte von Venedig I, 1905; Paschini, 
La chiesa Adquileiese ed il periodo delle origini, 1000; Lenel, Venezianisch-Istrische Studien, 
Schrift. d. Straßburger wiss. Ges., 9. H., 1911. 
3. Höhere Kirchenverbände. Selbst die Reichsdiözesen Diokletians erhalten, 
wenigstens im Osten, noch ein kirchliches Gegenstück. Freilich die Vorrangstellung, die das 
Nicänum 325 Antiochia (Oriens) und Alexandria (Agyptus) zubilligte, war auch kirchlich gerecht- 
fertigt. Nur die staatliche Gliedenung dagegen hob Ephesus (Asia), Cäsarea (Pontus), Heraklea 
(Thracia) und vor allem Konstantinopel, dessen Bischof als demjenigen von Neurom die all- 
gemeine Synode von 381 die zweite Stelle im Reichsepiskopat unmittelbar hinter demjenigen 
von Altrom" einräumte. Daraus wurde dann eine durch das Chalcedonense 451 gutgeheißene 
lirchliche Obergewalt, Patriarchat (mit oberster Jurisdiktion, Ordinationsbefugnis mindestens 
für die Metropoliten, Patriarchalsynoden) über die auf eine Zwischenstufe, den Exarchat im 
technischen Sinne, zurückgedrängten Bischöse von Ephesus, Cäsarea und Heraklea in Gleich- 
ordnung mit den Patriarchaten von Antiochien und Alexandrien (Jerusalem zunächst bloßer 
Ehren-, dann Kleinpatriarchat). Im Westen vermögen neben dem Bischof von Rom Ober- 
gewalten nicht aufzukommen. Hier verkündet Innozenz I., die Entwicklung abschließend, den 
sortan für die Kirche maßgebenden Grundsatz der Unabhängigkeit ihrer Gliederung von der 
des Staates. 
Hinschius, Kr. 1 K 74, 75, III & 174; Sohm, Kr. I FK 26, 29, 30; Treppner, 
Das Patriarchat von Antiochien, 1891; Rohrbach, Die Patriarchen von Alexandrien, Preuß. 
Ibb. LXIX, 1892; Gelzer, Der Streit über den Titel des ökumenischen Patriarchen, im Ib. f. 
Nur ausnahmsweise besteht Altersvorsitz. 
* Damals war das Hoflager in Mailand. 
* Ravenna ist seit 404 Residenz und wird infolgedessen in der Unterordnung unter seinen 
römischen Metropoliten für Jahrhunderte wankend. 
* Der also selbst nach offiziellkirchlicher Auffassung um der weltlichen Bedeutung seines 
Sitzes willen vorgeht.
	        
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