Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

336 Ulrich Stutz. 
Bürgerschaft und Geistlichkeit in Goslar (1290—1365), Stutz, Kr. A., 77. H., 1912; Schmidt, 
Urkunden und Akten aus dem Dekanatsarchiv Stilfes (1300—1810), 1912; 8 ck, Das Kirchen- 
wesen der Stadt Hanau a. M., Z. f. hess. Gesch. XILVI, 1912; Heepe, Die Organisation der 
Altarpfründen an den Pfarrkirchen der Stadt Braunschweig im Mittelalter, Göttinger phil. Diss. 
(auch im Ib. d. Gesch.-Ver. f. d. Herz. Braunschweig * 1913: Keussen, Topographie der 
Stadt Köln im Mittelalter, 2 Bde., 1910; Tamassia, Chiesa e populo, Arch. giuridico XLVI. 
191; Moresco, Le parrochie gentilizie genovesi, Riv. ital. per le scienze giur. XXXI, 1902; 
Schweizer, Das Gemeindepatronatsrecht in den Urkantonen, Z. f. Schweiz. Recht XIVI, 
1905; Müller, Das Kirchenpatronatsrecht im Kanton Zug, Geschichtsfreund der V Orte, 
LXVII, 1912; Dobiache-Rojdestvens 1% La vie paroissiale en France au 13e siecie, 
1911; Arens, Der liber ordinarius der Essener Stiftskirche, 1908; Falk, Die pfarramtlichen 
Aufzeichnungen des Florentius Diel zu .. Mainz, Erläuterungen zu Janssens Gesch. IV, 3, 1904; 
Greving, Joh. Ecks Pfarrbuch, Grevings Reformationsgesch. Studien, 4./5. H., 1908; Löhr, 
Methodisch-kritische Beiträge zur Geschichte der Sittlichkeit des Klerus .. am Ausgang des Mittel- 
alters, Grevings Reformationsgesch. Studien, 17. H., 1910, sowie Schäfer, R. Q. XX, 1906, 
XXIIl, 1909; Hashagen und Sauerland, VWestdeutsche Zeitschrift XXIII, 1904, NXVII, 
249 ff., 1908; Störmann, Die städtischen Gravamina gegen den Klerus am Ausgang des Mittel- 
alters und in der Reformationszeit, Münst. phil. Diss., 1912; Uhlirz, Die Rechnungen des Kirch- 
meisteramts vom h. Stephan zu Wien (1404—1535), I, II, 1902; Kothe, Kirchliche Zustände 
Straßburgs im 14. Jahrhundert, 1903:; Bredt, Das Eigentum am Straßburger Münster. 1903; 
Coulin, Eine neue Urkunde König Sigmunds und ihre Bedeutung für die Kenntnis des preces 
primariae, M. d. J. f. ö. G. XXXIII, 1912, Hatschek, Englische V. (§ 18, 1) S. 262 ff., 313 f. 
2. Sonst werden die Laien vom Klerus nur geleitet #. Im Buß- 
wesen behält Innozenz III., seitdem die Mindestvorschrift österlicher Beichte und Kommunion 
besteht (praeceptum paschale), die Sündenvergebung dem Priester vor, dessen Absolutions- 
sentenz wie das germanische Urteil der Leistung, nämlich den Bußwerken, vorangeht, also 
Zwischen= und Endurteil zugleich ist. In anderer Beziehung erhält die Kirche die Herrschaft 
über laikale Lebensverhältmisse durch die von Petrus Lombardus und Thomas von Aquino zu 
unbestrittener Anerkennung gebrachte Sakramentsnatur der Ehe. Denn diese bedingt die Unter- 
stellung der Ehe nicht bloß unter die kirchliche Gerichtsbarkeit, die sich ja schon geraume Zeit 
angebahnt hatte, sondem auch unter die kirchliche Gesetzgebung. Es entwickelt sich ein reiches 
und fein durchgebildetes kanonisches Eherecht, das zwar für die Eheschließung nichts abträgt, 
sondern im Gegenteil mit der von ihm in den germanischrechtlichen Gebieten zum Sieg ge- 
brachten, verflüchtigten römischen Formlosigkeit eher einen Rückschritt herbeiführt, wie auch 
die nach ihm vermöge vermuteten affectus maritalis gegebene Möglichkeit, das Verlöbnis 
(Gponsalia de futuro) durch copula carnalis in die Ehe (sponsalia de praesenti) überzuführen, 
Bedenken erregt, das aber anderseits, indem es die Gleichstellung von Mann und Weib er- 
zwingt, die Verwandtenehen zurückdrängt und dem Prinzip der Unauflöslichkeit der Ehe zum 
Sieg verhilft, ein bleibendes Verdienst um die sittliche Hebung der Ehe erwirbt. Freilich wird 
die fast einer Verunmöglichung gleichkommende Erschwerung der Scheidung nur erkauft durch 
eine gewaltige Steigerung der Annullationsgelegenheit; die Lehre von den Ehehindemissen 
erlangt eine ungeahnte Ausgestaltung. 
Hinschius, Kr. IV 1 203 l; Berminghoff, BG. 5f41; K. Müller, Der Um- 
schwung in der Lehre von der Buße während des 12. Jahrhunderts, Theol. Abhdl. für Weiz- 
säcker, 1892; Kirsch, Der sacerdos proprius in der abendländischen Kirche vor 1215, A. f. k. Kr. 
LXXXIV, 1904; Bruders, Die allmähliche Einfühmung läßlicher Sünden in das Bekenntnis 
der Beichte, Z. f. k. Th. XXXIV, 1910; Laurain, De l’intervention (5 5); Gromer, Die 
Laienbeicht im Mittelalter, Veröff. a. d. Münchner kirchenhist. Sem. III 7, 1909 und dazu Gill- 
mann, Kath. XCIII, 1913; Haring, Die Armenfünderkommunion, 1912 (dazu Gill- 
mann, Al. f. k. Kr. XCIII, 1913); Schmitz, Sühnewallfahrten im Mittelalter, Bonner 
phil. Diss., 1910; Cox, The sanctuaries and sanctuary seekers, 1911; Heath, Pigrim 
life in the middle ages, 1911; Friedberg, Das Recht der Eheschließung, 1865; Sohm, 
Das Recht der Eheschließung, 1875; Freisen (5 14); ESSmein, Le mariage en droit 
canonique, 2 vol.., 1891; Brandileone, Saße, sulla storia della celebrazione del matri- 
monio in ltalia, 1906; Chönon, Recherches historiques sur quelques rites nuptiaux, N. 
#r. h. XXXVI,. 1912; v. Hörmann, Die Desponsatio impuberum, 1891. Quasiaffinität, 1, 
II 1, 1897, 1906; Scharnagl, Das feierliche Gelübde als Erehindernis, Straßburger Theol. 
1 Die Bulle: Unam sanctam nimmt nicht bloß jeden Christen, sondern omnis humana crea- 
tura für die Beherrschung, durch den Papst in Anspruch; Juden und Heiden sind nicht in, wohl 
aber sub ecclesia. Endemann, Studien in der romanisch-kanonistischen Wirtschafts- und 
Rechtslehre I, 1874, II, 1883; Hinschius, Kr. V# 280.
	        
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