Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

356 Ulrich Stutz. 
1888, 1911; Holtzmann, Französische VBG. (5 23) S. 438 ff.; Durand de Maillane, Les 
libertez de I'°glise gallicane, 5 vol., 1771, Dictionnaire de droit canonique, 6 vol., 1786; Cauchie, 
Le Gallicanisme en Sorbonne (1668—71), R. h. e. III, IV, 1902/03; Bassieuz, Thöorie des 
libertös Gallicanes du Parlement de Paris, N. r. h. XXXI, 1906; Maugis, Histoire du Parlement 
de Paris, I, 1913; Imbart de la Tour, D’organisation ecclésiastigue de I’ancienne France, in 
seinen Ouestions d’hist. soc. et rel., 1907; L. Durand, La dime ecclésiastique au 18e siecle, These, 
1; Villemonte de la Clergerie, Làa dime dans notre ancien droit francçais et son 
abolition, 1908; Gagnol, La dime ecclésiastique en France au 18e siecle, 1911, Les décimes et 
dons gratuits, 1911; Marion, La dime ecclésiastique en France au 18e siecle et sa suppression, 
1912; Besse, Du droit d’Oblat dans les anciens monasteres français, Revue Mabillon . 1907; 
Prouse, Les paroisses rurales d’'un diocese de Savoie au 17° siecle, I’archeveché de Tarentaise, 
R. d’hist. de I’Sglise de France, IV., 1913; vgl. die Lit. zu §§ 18, 3 du. 34 sowie zu S. 383, A. 2. 
Über die Niederlande kam der Epistkopalismus, vermittelt durch das gelehrte lus eccle- 
siasticum universum 1, 1702, des Zeger Bemhard van Espen (1 1728), nach Deutschland, wo 
zwar geraume Zeit schon eine ähnliche Grundströmung sich angebahnt hatte (Beschwerde der 
geistlichen Kurfürsten von 1673), aber ein ausgesprochener Episkopalismus infolge des Wiener 
Konkordats (5 36) keine kräftigen Wurzeln geschlagen und ein Sonderkirchentum nur tatsächlich 
(iedoch verbunden mit manchen Ubelständen, wie einer übertriebenen Feudalisierung und einer 
verderblichen Amterkumulation), nicht aber als System sich entfaltet hatte. Ein durch die 
Wiederaufnahme der gravamina nationis Germanicae (§5 37 a. E.) bei der Wahl Karls VII. 
(1742) veranlaßtes Buch De statu ecclesiae, 1763, verfaßt unter dem Pseudonym Justinus 
Febronius von dem Trierer Weihbischof Nikolaus von Hontheim, der dann allerdings 1778 
widerrief, jedoch ohne bis zu seinem Tode (1790) seinen Standpunkt wesentlich zu ändern, rief 
auch im deutschen Episkopat eine starke episkopalistische Bewegung hervor. Und als gar die 
Errichtung einer Nuntiatur in München (1785) ihre bisherige Selbständigkeit bedrohte, taten 
die vier deutschen Erzbischöfe, während der Episkopat aus Rivalität sich eher ablehnend verhielt, 
1786 zu Bad Ems einen ersten Schritt zur Gründung auch einer deutschen Nationalkirche in 
ihrer 23 Artikel umfassenden „Punktation“, die unter Ablehnung des auf die gefälschten Dekre- 
talen Pseudoisidors: zurückgeführten päpstlichen primatus jurisdictionis eine Wiederherstellung 
der früheren episkopalen Unabhängigkeit unter dem Schutz des Kaisers erstrebte. 
Mergentheim, Quingquennalfakultäten (§ 40, 2); Rechenmacher, Der Episko- 
palismus des 18. Jahrhunderts, Würzburger jur. Diss., 1908; Vigener, Gallikanismus und 
episkopalistische Strömungen im deutschen Katholizismus zwischen Tridentinum und Vaticanum, H. Z. 
CXI, 1913 (auch sep.); Enders, Die Errichtung der Münchener Nuntiatur und der Nuntiaturstreit 
bis zum Emser Kongreß, Beiträge z. bayer. Kg. XIV, 1908, XV, 1909; Pacca, Historische Denk- 
würdigkeiten (1786—1794), 1832; Münch, Geschichte des Emser Kongresses, 1840; Mejer, 
Febronius und sein Widerruf, 1885, Zur Geschichte der römisch-deutschen Frage’ I, 1885; 
Kunte:iger, Febronius et le Febronianisme, Mém. de I’acad. de Belgique XIIV., 1891; Zillich, 
Febronius, Hallesche Abhdl. z. n. Gesch. XIIV, 1906; Stümper, Die kirchenrechtlichen Ideen 
des Febronius, Würzburger jur. Diss., 1908; Dengel, Die politische und kirchliche Tätigkeit des 
Nuntius J. Garampi in Deutschland (1761—63), 1905; Rös ch, Das Kirchenrecht im Zeitalter der 
Aufklärung, A. f. k. Kr. LXXXIII—LXXXV, 1903—05; Sägmüller, Die kirchliche Aufklärung 
am Hofe des Herzogs Karl Eugen von Württemberg (1744—93), 1906, Das Naturrecht im offiziellen 
Kirchenrecht der Aufklärung, Th. Q. CXIV, 1912; Merkle, Die katholische Beurteilung des Auf- 
klärungszeitalters, 1909, Die kirchliche Aufklärung im katholischen Deutschland, 1910. 
Er blieb auch der letzte Schritt. Die französische Revolution, die in Frankreich zunächst 
(1789) zur Einziehung des Kirchenguts, dann (1790) in der Zivilkonstitution des Klerus zur 
Verstaatlichung der Kirche und endlich (1793) zur Abschaffung des christlichen Kults überhaupt 
führte, zog das Deutsche Reich in Mitleidenschaft. Für die Abtretungen, die eine Anzahl deutscher 
Fürsten infolge des Lunéviller Friedens von 1801 auf dem linken Rheinufer an Frankreich zu 
machen hatten, bewilligte ihnen der Reichsdeputationshauptschluß von 18037 eine allerdings 
sehr reichlich bemessene Entschädigung, indem er die Reichsbistümer und Reichsstifter säkulari- 
  
1 Es brachte nach dem Vorbild Lancelottis das Kirchenrecht unter die gajische Dreiteilung 
personae, res, actiones. 
* Inzwischen war deren Unechtheit von den Magdeburger Zenturiatoren in ihrer nach Jahr- 
hunderten, Zenturien, gegliederten Kirchengeschichte 1559 aufgedeckt und von dem französischen 
Hugenotten Blondel dem Jesuiten Torres gegenüber unter schließlicher Zustimmung der katho- 
lischen Gelehrtenwelt aufrechterhalten worden. 
* Druck bei Zeumer, Quellensammlung ’ (S. 355 A. 2) S. 509 ff.
	        
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