Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

390 Ulrich Stutz. 
für ihre äußere Entwicklung im laufenden Jahrhundert eine glückliche Zukunft verbürgen. 
Daß an Stelle der bisher fast allgemeinen Unterschätzung äußerer Ordnung eine die 
evangelische Freiheit beeinträchtigende Uberschätzung treten werde, ist nicht zu befürchten, lebt 
doch in aller Evangelischen Uberzeugung unerschütterlich das Bewußtsein, daß nicht Form und 
Formel die feste Burg evangelischen Christentums sind, sondem einzig die persönliche Gewiß- 
heit einer vom Druck des Gesetzes freien, allein im Glauben wurzelnden Gotteskindschaft in 
Christo Jesu. 
Schoen, Preußisches Kirchenrecht (s 48, 3) I 55 7—10; Herrmann, Die notwendigen 
Grundlagen einer die konsistoriale und synodale Ordnung vereinigenden Kirchenverfassung, 1862; 
v. Kir " enheim, Emil Herrmann und die preußische Kirchenverfassung, 1912; Uckeley, 
Die Generalsynodalordnung, Lietzmanns Kl. Texte ClI, 1912; Veeck, Die Abschaffung des Seniorats 
in der bremischen Kirche, Z. f. Kg. XXVI, 1905, Geschichte der reformierten Kirche Bremens, 
1909; Reuss, Les 6glises protestantes d'’Alsace pendant la révolution (1789—1792), 1905; 
Krüger, Die geschichtliche Entwicklung der Verfassung der Kirche augsburgischer Konfession 
von Elsa-Lotheingen von 1789—1852, 1913; Dove, Deutsche evangelische Kirche und Eisenacher 
Konferenz, Z. f. Kr. XII, 1874; Rietschel, Die Frage des Zusammenschlusses der deutschen 
evangelischen Landeskirchen, 1900; Denkschrift, den Zusammenschluß der deutschen evangelischen 
Landeskirchen betr., 1901; Braun, Zur Frage der engeren Vereinigung der deutschen evangeli- 
schen Landeskirchen, 1902; Mirbt, Der Zusammenschluß der evangelischen Landeskirchen 
Deutschlands, Marburger Ak. Rede, 1903; Schiele, Die kirchliche Einigung des evangelischen 
Deutschland im 19. Jahrhundert, 1907; Foerster, Die Rechtslage des deutschen Protestantis- 
mus, 1900, Der evangelische Sinn unserer Kirchenverfafsung, H. z. Christl. Welt LI, 1904; Bezner, 
Unser evangelisches Kirchenwesen, Bibl. d. Rechts- und Staatskunde, 1905; Caspari, Die ge- 
schichtlichen Grundlagen des gegenwärtigen evangelischen Gemeindelebens", 1908; Friedrich, 
Der Ausbau des Protestantismus zur Weltkirche, Z. f. Pol. III, 1910; Warneck, Abriß einer 
Geschichte der protestantischen Missionen , 1910; Weill, Le protestantizme français au 
19 siscle, R. de synthese hist. XXIII, 1911; Kraushaar, Verfassungsformen der lutheri- 
schen Kirche Amerikas, 1911. 
Zweiter Teil. 
System des Kirchenrechts. 
Von Lehr- und Handbüchern, die außer beiden konfessionellen Rechten auch das Staats- 
kirchenrecht behandeln, sind neben denen von Richter (S. 360 A. 2; ev.), von Hinschius 
(S. 279, ev.) und von Friedberg (S. 279 ev.; italienisch bearbeitet von Ruffini, 
1893) hervorzuheben: Kahl (ev.), Lehrsystem des Kirchenrechts und der Kirchenpolitik I, 1894, 
und Kirchenrecht, in Hinnebergs Kultur der Gegenwart II, 8, 1913; v. Schult e(altk.), Lehrbuch 
des katholischen und evangelischen 1 Kirchenrechts, 1886; Vering (k.), Lehrbuch des katholischen, 
orientalischen und protestantischen Kirchenrechts, 1893; Zorn (ev.), Lehrbuch des Kirchenrechts, 
1888; Schiappoli, Manuale del diritto ecclesiastico, 2 vol., 1902; Galante, Elementi 
di diritto ecclesiastico (auch in Encicl. giur. italiama) 1909. Deutsche Zeitschriften: oben S. 279; 
ausländische: Rivista di diritto ecclesiastico del Regno (R. d. d. e.) seit 1890. Über das Kirchen- 
recht als Lehrfach: Niedner, Kirchenrecht als akademische Disziplin, 1904. 
Erster Titel. 
Allgemeine Lehren. 
§ 54. Recht und Kirche. 
Die Kirche im Rechtssinn verbindet zu gemeinsamer Verehrung Gottes im Namen Christi 
alle diejenigen, die in der Auffassung der christlichen Offenbarung übereinstimmen. Sie ist 
also eine organisierte Gemeinschaft von Menschen. Wie in jeder solchen, stellt sich vermöge der 
dem Menschen innewohnenden Idee des Gerechten alsbald eine Überzeugung davon ein, was 
eine vemünftige Ordnung des kirchlichen Lebens erfordere. Und es verbindet sich damit der 
Wille, die solcher Uberzeugung entsprechende Ordnung auch wirklich herzustellen. Ausdrücklich 
oder stillschweigend erklärt, wird dieser Wille zum Recht. Das Recht ist mithin für die Kirche
	        
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