Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

Kirchenrecht. 423 
Köhler, Die katholischen Kirchen des Morgenlandes, 1896; Lübeck, Die christlichen Kirchen 
des Orients, 1911; Mejer, Propaganda (§ 40, 2); Hilling, Die rechtliche Stellung der 
Propagandakongregation nach der neuen Kurialreform Pius' X., Zeitschr. f. Missionswissensch. I, 
1911; Grentrup, Die rechtlichen Beziehungen der Missionsländer zur römischen Kurie in 
der Gegenwart, A. f. k. Kr. XCIII, 1913; Lelleshesm Verabschiedung der englischen Bischöfe 
von der Kongregation der Propaganda, A. f. k. Kr. LXXXIX, 1909; Louvet, Les missions 
catholiques au 199% siscle, 1898; Missiones catholicae cura S. Congregationis de propaganda fide 
descriptae, 1901; Piolet, Les missions catholiques françaises au 19e sische I—IV, 1900—03; 
Die katholische Kirche unserer Zeit (oben S. 418 2. 1), II und III : Die katholische Kirche auf 
dem. She ; Huonder, Der einheimische Klerus in den Heidenländern, 1909; Schmidlin 
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8 72. Die Organisation der katholischen Kirche in Deutschland. 
Im Deutschen Reich# gibt es zunächst terrae sedis apostolicae, nämlich in Bayern (Kon- 
kordat vom 15. Juni 1817) die Kirchenprovinz München-Freising mit dem gleichnamigen Erz- 
bistum und den Suffraganbistümem Augsburg, Passau, Regensburg, weiter die Kirchenprovinz 
Bamberg mit diesem als Erzbistum (und den Katholiken Koburgs) und mit den Suffraganaten 
Würzburg (mit Sachsen-Meiningen), Eichstätt und Speyer. Dann am Oberrhein die ober- 
rheinische Kirchenprovinz (Bullen Provida solersque vom 16. August 1821 und Ad dominici 
gregis custockam vom 11. April 1827) mit Freiburg als Erzbistum (Baden und von Preußen 
die beiden Hohenzollern) und den Suffraganbistümern Rottenburg (für Württemberg), Mainz 
(für Hessen), Fulda (für Kurhessen mit Grafschaft Schaumburg, jetzt Preußen, und für Sachsen- 
Weimar) und Limburg (einst Nassau, jetzt Preußen). Für Preußen wurden errichtet (Bulle 
De salute animarum vom 16. Juli 1821) die niederrheinische Kirchenprovinz mit Köln als 
Erzbistum und Trier (mit dem rechtsrheinischen Wetzlar und den Katholiken des oldenburgischen 
Fürstentums Birkenfeld), Münster (dem durch Staatsvertrag von 1830 und stillschweigende 
päpstliche Gutheißung die Katholiken des Herzogtums Oldenburg angegliedert sind) und 
Paderborn (mit Lippe und Waldeck) als Suffraganbistümem, ferner die Provinz Gnesen- 
Posen mit diesen unierten Diözesen als Erzbistümern und Kulm (Pelplin) als Suffraganat, 
endlich die exemten, unmittelbar dem Papst unterstellten (§ 67) Bistümer Breslau (mit 
zum Teil österreichischem Gebiet 2) und Ermland. Weiter erhielt zwei gleichfalls exemte 
Bistümer, nämlich Hildesheim (seit 1834 auch für die Katholiken Braunschweigs) und Osnabrück 
(dies erst 1858 erigiert), das jetzt preußische Hannover (Bulle Impensa Romanorum vom 16. März 
1824), woran sich schließlich noch die auf Grund des Frankfurter Friedens von 1871 neu um- 
schriebenen und von der Kirchenprovinz Besancon abgetrennten, nunmehr exemten Bistümer 
Straßburg und Metz reihen. 
Von Missionsgebieten, die aber zahlreiche ordentliche Pfarreien aufweisen und auch sonst 
heutzutage kirchlich vielfach wie terrae apostolicae sedis behandelt werden, kommen auf das 
Deutsche Reich zwei apostolische Delegationen, zwei ebensolche Präfekturen und drei apostolische 
Vikariate. In Gestalt einer apostolischen Delegation für Brandenburg und Pommern hat die 
Bulle De salute animarum dem Fürstbischof von Breslau als apostolischem Delegaten mit dem 
Propst zu St. Hedwig in Berlin als Subdelegaten eine Anzahl von Pfarreien zur Verwaltung 
angewiesen. Dieselbe Bulle hat ferner von dem gleich zu erwähnenden Vikariat der nordischen 
Missionen die Pfarreien Minden i. W., Halberstadt, Magdeburg, Stendal, Halle u. a. abgetrennt 
und als Delegation Preußen links der Elbe und Havel dem Bischof von Paderborn, dem auch 
1 Fürt dieses, aber auch für Osterreich und die Schweiz vgl. jetzt: Die katholische Kirche 
(S. 418 A. 1) II, 1900 und II 1907, für Augsburg Steichele-Schröder, Das Bistum 
Augsburg IIIIV, 1861—1910, fur Breslau Jungnit, Die Grenzen des Breslauer Bistums, 
Darst. u. Quellen 3. schles. Gesch. III, 1907, für die Schweiz im besonderen Büchi, Die katholische 
Kirche in der Schweiz, 1902, für Osterreich die von der Leo-Ges. für die einzelnen Diözesen 
herausgegebenen Einzelbeschreibungen: Cigoi, Gurk 1896, Stradner, Seckau 1897, 
Benesch, Königgrätz 1879, Greinz, Salzburg 1898, Ladenbauer, Budweis 1899, 
Föhringer, St. Pölten 1900, Schindler, Prag 1902. 
* Nämlich dem Generalvikariatsamt Teschen (fächbischöfliche Sommerresidenz Johannis- 
berg). Umgekehrt gehören die Grasschaft Glatz (eigenes Dekanat mit Großdechant in Habel- 
schwert) zum österreichischen Fürsterzbistum Prag und der oberschlesische Distrikt (Archipresbyterat) 
Katscher (Kommissar) zum österreichischen Fürsterzbistum Olmütz.
	        
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