Full text: Handbuch für Preußische Verwaltungsbeamte. Erster Band. (1)

Abschnitt VI. Kompetenz der Polizeibehörden. 403 
so benutzen, daß sie keine polizeilich nicht zu duldende Gefahr werden, Erk. O. V. G. 
21. April 1888 u. 7. März 1894 (E. O. V. XVI. 392 u. P. V. Bl. XVI. 21) 
die Beseitigung eines polizeiwidrigen Zustandes auf einem Grundstück, sowohl von 
—. —3 als von dem Urheber, Erk. O. V. G. 19. Sept. 1895 (P. V. Bl. 
XVII. 
das Bestreuen des Bürgersteiges bei Glätte, Erk. R. G. 16. Mai 1895 (P. V. Bl. 
XVI. 83) 
die Einfriedigung eines Grundstückes nach der Straße zu, aber nicht bestimmen, was 
für Material dazu zu verwenden ist, Erk. O. V. G. 30. Jan. 1895 (Bochmann, 
Mitth. II. 3) 
die Unterhaltung von Brunnen seitens der Hauseigenthümer, Erk. O. V. G. 7. Mai 
1892 (E. O. V. XX III. 393) 
die Einrichtung und bestimmte Benutzung von Vorgärten, Erk. O. V. G. 26. Sept. 
1889 (E. O. V. XVIII. 371) 
die Beleuchtung der Korridore, Treppen und Flure bei mangelndem Tageslicht, Erk. 
19. Sept. 1885 (E. O. V. XII. 190) 
auch bei Versammlungen, in denen öffentliche Angelegenheiten erörtert werden sollen, 
daß die Zahl der Theilnehmer die polizeilich festgesetzte Höhe nicht überschreite, Erk. 
O. V. G. 26. Juni 1880 (E. O. V. VI. 371) 
die Entfernung eines als Reklame ausgehängten Christusbildes, weil durch diese Ver- 
rinung enecherun erregt wird, Erk. O. V. G. 12. Okt. 1895 (P. V. Bl. 
XVII. : 
Einsicht in die Statuten und die Mitgliederverzeichnisse auch solcher Vereine, die eine 
Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten nicht bezwecken, Erk. O. V. G. 19. Nov. 
1884, 3. April 1894 (E. O. V. XI. 389; XXVI. 401) 
daß ein Spritzenverband eine leistungsfähige Feuerspritze anschaffe, Erk. O. V. G. 
21. Juni 1895 (P. V. Bl. XVII. 83) 
daß eine Stadt einen Standeich oder Graben, der durch städtische Kanalwässer ver- 
schlammt ist, reinigen läßt, Erk. O. V. G. 8. April u. 19. Sept. 1895 (Bochmann, 
Mitth. II. 29 u. 259). 
  
Die Polizei kann anordnen 
die Rückkehr eines minderjährigen Kindes, das aus dem Elternhause entwichen ist, 
Res. 22. Jan. 1852 (M. Bl. S. 10) und 26. Dez. 1852 (M. Bl. 1853 S. 13) 
die Beschaffung eines Unterkommens für einen Unterstützungsbedürftigen durch den 
Ortsarmenverband, Erk. O. V. G. 2. Okt. 1880 (E. O. V. VII. 129) 
die Unterbringung obdachloser Familien im Reihenzuge, Erk. O. V. G. 2. Okt. u. 
24. Nov. 1881 (E. O. V. VII. 348 u. VIII. 327). 
Die Polizei kann nicht einschreiten 
gegen die Aufführung von Theaterstücken in fremder Sprache, soweit sie an sich eine 
Störung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit nicht bewirken, Erk. O. V. G. 
3. Jan. 1894 (Bochmann, Mitth. I. 1) 
gegen das Entrollen und die Weihe einer rothen Fahne in einer in geschlossenem 
Raume statifindenden Versammlung, sofern nicht dabei aufreizende Reden gehalten 
werden, Erk. O. V. G. 13. Juni 1891 (E. O. V. XXI. 401), dagegen bei öffent- 
lichen Aufzügen 2c. das Entrollen solcher Fahnen im sicherheitspolizeilichen Interesse 
verbieten, Res. 19. Nov. 1891 (M. Bl. S. 233) 
gegen Anpreisungen (Reklamen) mittelst Druckschriften außerhalb des Rahmens des 
Preßgesetzes, Erk. O. V. G. 10. Juni 1895 (P. V. Bl. XVII. 114) 
gegen die Verabreichung von geistigen Getränken an die Mitglieder einer geschlossenen 
Gesellschaft und andere Personen, Erk. O. V. G. 20. Febr. 1896 (Bochmann, 
Mitth. II. 365). 6 
Es gehört nicht zum Amt der Polizei, für die Einziehung der Gemeindelasten zu 
sorgen, Erk. O. V. G. 27. April 1895 (P. V. Bl. XVII. 34). 
  
26“
	        
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