Full text: Die deutsche und die brandenburgisch-preußische Geschichte. Dritter Teil: Preußisch-deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart. (3)

Friedrich Wilhelm III. 31 
z. B. Würzburg, Bamberg, Passau; an Württemberg z. B. Eß- 
lingen, Reutlingen, Heilbronn; an Baden z. B. Mannheim und 
Heidelberg. 
Schon jetzt war das Deutsche Reich eigentlich zerstört; es zerfiel 
in drei durch gegenseitige Eifersucht streng geschiedene Bestandteile, 
in Osterreich, Preußen und die Mittel= und Klein- 
staaten. Jeder der drei Teile hatte seine besonderen Interessen, 
und das hatte Bonaparte gerade beabsichtigt. Dagegen brachten die 
Veränderungen von 1803 auch manches Gute. Denn die meisten der 
ganz kleinen Staaten waren in den größeren Staaten aufgegangen, 
in denen die Fürsten zwar unumschränkter denn je herrschten, dafür 
aber auch besser für Handel und Verkehr, Volksbildung und Wissen- 
schaften sorgen konnten. 
Die dritte Koalition 1805. [Ursachen.] Bonapartes Ab- 
sicht, sisch zum Herrn Europas emporzuschwingen, wurde inzwischen 
immer deutlicher. Denn als die Engländer die Bedingungen des 
Friedens von Amiens nicht erfüllten, besetzte er 1803 Hannover 
und rüstete eine große Flotte, um demnächst in England selbst zu 
landen. Er führte aber die Landung nicht aus, da sich die meisten 
Großmächte zur dritten Koalition zusammenschlossen. Den 
Anlaß hierzu gab erstens die Ermordung des bourbonischen Prinzen 
Herzogs von Enghien sangän], den Napoleon völlig un- 
gerechtfertigt der Teilnahme einer Verschwörung gegen sein Leben 
beschuldigte, wider alles Völkerrecht auf badischem Gebiete aufheben 
und bald darauf in Vincennes bei Paris erschießen ließ. Die zweite 
Veranlassung war, daß Napoleon die Zisalpinische Republik in ein 
Königreich Italien verwandelte und seinem Stiefsohne Eugen 
(Beauharnais) zur Verwaltung übergab. Auch in diesem Kriege 
verharrte Preuzen nach wie vor in seiner abwartenden Stellung, 
obwohl ihm Napoleon das Kurfürstentum Hannover anbieten ließ. 
Dagegen hielten diesmal Spanien und die Süddeutschen 
zum französischen Kaiser. 
[Krieg zur See: Trafalgär 1805.] Zur See fochten 
die Franzosen 1805 durchaus unglücklich: ihre reich ausgestattete 
Flotte, die mit der spanischen vereinigt war, erlitt durch den eng- 
lischen Seehelden Nelson bei Kap Trafalgär zwischen 
Gibraltar und Cadix eine vollständige Niederlage. Nelson selbst wurde 
zwar durch Mastsplitter tödlich getroffen, aber sein Sieg machte die
	        
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