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Mr hoom a Neinerlä gekocht,
A Worscht un Sauerkraut.
Mei Mutter hoot sich o'geplogt,
Die ale gute Haut.
Riek! bruck de Sammelmillich ei!
Nasch oder net d'rvu!
Ihr Gunge, werft kenn Raspel ro
Ins Heilig-O'md-Struh.
War giht dä iewern Schwammetupp?
Nu, Henner, ruhste net?
Nu wart när, wenn dr Voter kimmt,
Mußt wahrlich glei ze Bett.
Nä, horcht när mol in Ufentopp
Dos Rumpeln un dos Gei'ng!
Na, weil's när net winseln tut, —
Denn sist bedätt's noch Lei'ng.1
Ne Heiling O'nmd im Mitternacht,
Do läfft statt Wasser Wei.
Wenn iech mich när net färchten tät,
Jech hult en Topp vull rei.
Do driem an Nachber'sch Wassertrug,
Do stiht e grußer Maa,
Un war net rachte Tatzen hoot,
Dann läßt r gor net na.
Lob, hul d’rweil ben Hanne-Lieb
Ne Voter e Kannel Bier,
Un wenn de kimmst, do singe mr:
Jech freie mich in dir.
Ihr Kinner, gitt ins Bett nu 'nauf,
Dr Szäger zeigt schu eens.
Ebb mr Weihnachten wieder d'’rläm? —
Wie Gott will, su geschah's!
Wohl in keinem alterzgebirgischen Hause fehlen neben dem mit
Lichtern, Zuckerwerk, Glassachen, Apfeln, Nüssen und Flittergold ver-
zierten Christbaume, den zuweilen auch ein Kronleuchter aus Glasperlen
1) Vgl. Seite 11. 2) Die älteste Nachricht von dem Tannenbaume auf dem
Weihnachtstische ist in einem 1604 zu Straßburg gedruckten Buche enthalten: Me-
morabilia quaedam Argentorati observata. Herausgeg. von Tille, Straßburg 1890.
Sie lautet: „Auff Weihnachten richtet man Dannenbäum zu Straßburg in den
Stuben auff, daran hencket man roßen aus vielfarbigem Papier geschnitten, Apfel,