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Gänseblümchen. Drei mit dem Munde abgebissene und ver-
schluckte Gänsebümchen vertreiben Magenbeschwerden (A.)
Natur und Himmel.
Die Sonne. Der Erfolg gewisser Handlungen ist an den
Sonnenaufgang gebunden (Seite 194) oder an den höchsten Stand
dieses Himmelskörpers (Seite 150). Bedeutung des Sonnenscheins bei
der Trauung (Seite 93), in den Internächten (Seite 150).
Das Mondlicht ist zu allen Zeiten bei wohl allen Völkern mit
dem Erd= und Menschenleben in fördernde und zugleich schädigende
Beziehung gesetzt worden. Was gedeihen soll, muß mit Neumond, was
zurückgehen oder auseinandergehen soll, mit Vollmond begonnen oder
ausgeführt werden (Seite 227). Wenn man dem ungesucht erscheinenden
Vollmonde drei Verbeugungen macht (A. 117), ihm über die Schulter
dreimal zunickt, bekommt man etwas geschenkt (A.). Wem er aber
zum ersten Male über die linke Schulter erscheint, dem begegnet ein
Unglück (A.), und wer von ihm spricht, zerbricht etwas (Cr.). Bei
abnehmendem Monde darf man sich nicht wiegen lassen, sonst nimmt
man ab (Ma.). Während dieser Zeit geschnittene Haare wachsen nicht
gut (Ein.). (S. auch Seite 56. 29. 62.)
Sterne, Sternbilder, Sternschnuppen, Kometen. (Vgl.
W. 264.). Wer eine fallende Sternschnuppe erblickt, soll sich etwas
wünschen, es geht in Erfüllung (allg. 451). Kometen gelten als Vor-
boten von Krieg (allg. 264). Soweit unsere Nachrichten zurückreichen,
betrachtete man bei allen Völkern des Altertums gewisse Naturerschei-
nungen, namentlich die selteneren, als Wahrzeichen, d. h. Zeichen, durch
welche die Götter die Menschen vor bevorstehenden Begebenheiten,
namentlich vor Unglück, warnten. Gelingt es einem Mädchen, siebenmal
nacheinander sieben Sterne zu zählen, so heiratet es den Mann, der ihm
am andern Tage zuerst lachend begegnet (Gey.). Ein nahe am Monde
stehender Stern kündet Feuer (A., Schi., Gey. Seite 27).
Tierzeichen.1) Bedeutung bei der Geburt (Seite 49), beim Säen
und Pflanzen (Seite 220).
1) Auf einem von D. in Wo. 1842 geschriebenen Zettel findet sich folgende
Zusammenstellung über den vermeintlichen Einfluß derselben: „Es sind zwölf himm-
lische Zeichen, die gehen alle Tage auf; darunter sein 4 sehr gut zum Sien, als
der Widder, der Krebs, die Wage und der Steinbock. Nun sein 4 im Mittel, als
der Stier, die Zwillinge, der Schütz und der Wassermann, aber der Löwe, die Jung-
frau, der Scorpion und die Fische, das sind nicht gute Stunden anzufangen zu
säen. Der Löwe ist nicht so böse, aber die andern drei die sein sehr böse zur Saat. Was
aber in allen Stunden der Zeichen, wenn sie aufgehen, anzufangen ist, das wird
allhier gelehret. ç
1. In den Stunden, wenn der Widder aufgeht, ist gut säen, Bäumefortsetzen
und zu beschneiden. Säe Korn, Gerste, Kapsamen und Erbsen.
2. In den Stunden, wenn der Stier aufgeht, ist nichts anzufangen mit der
Saat; aber miete Gesinde; und wenn ein Kalb ankommt, setz es ab, es werden
überaus gute Kühe; fälle Bau- und Brennholz.