Full text: Aberglaube, Sitte und Brauch im sächsischen Erzgebirge.

Hierauf „zählt“ man gewöhnlich noch die „faule Woche“: 
Mont'g, Sunntigs Bruder, 
Dienst'g sei mr faule Luder, 
Mittewuch-is de Wuch halb aus, 
Dorschtig fang' mr sachte a, 
Freit'g klippeln mr de ganze Nacht, 
Sunno'md war'n se ze Markt geschafft. 
Sunntig, do ward all's verkracht. (B.) 
Mant'g giht dä Woch' a, 
Dienstig hom mr wuhlgeta. 
Mietewoch is dä Woch halb aus, 
Daarschtig sei ka Borten! in Haus. 
Frättig schlaht? da Muttas aus, 
Sunno'md wieda ei, 
Doß mr n Sunnt'g beisamme sei 
Bei aan guten Hirschbrei. (St.) 
Weit verbreitet ist: 
Zieht dr Nawel iewer'sch Grawel, 
Zieht 'r niewer ins Glockenhaus, 
Gucken drei silberne Docken raus. 
De erschte spinnt Seide, 
De zwete klarneit, 
De dritte zieht die Himmelsschnur, 
An dar ich nauf in Himmel fuhr. 
Soßen meine drei Poten hinnern Tisch, 
Die hatten n Taller voller Fisch. 
De erschte sat: Ich soll mit assen. 
De zwete sah ''s gor nich gern. 
De dritte nohm n Taller voller Fisch 
Un warf 'n unnern Tisch. 
Klaubte ich mr de Knechle zamm, 
Trug se nunner in Keller. 
Dort fand sch drei rote Heller. 
Ging'ch of'n Morkt, 
Kaft mre Sackel Quork. 
Setzt'ch mich uf'n Haustirsta 
Un froß men Quork mutterseelen all. 
Driewer kom ne alte Fraa, 
Die hott' gebockne Birnle. 
Sot' ich: Gabb mr ans! 
Gob se mr ans! 
Sot' ich: „noch ans!" 
Gob se mr zwee. 
1) Klöppelspitzen. 2) auseinanderschlagen (die Spitzen). 3) Mutter.
	        
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