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stecken solche auch ein (Sch.). Einst hielt der Geistliche, der Lehrer oder
sonst „ein guter Redner“ aus dem Dorfe eine Ansprache an den Braut—
vater immer mit der Schlußbitte, seine Tochter dem (Name) zu geben.
Jetzt wendet sich der Brautvater mit einigen Worten an seine scheidende
Tochter und wünscht beiden Glück und Gottes Beistand zu dem Schritte
(Pf.). Die Mutter der Braut aber reicht den Verlobten einen Teller
mit zwei Löffeln und ermahnt sie zum Essen mit den Worten: „Was
ihr auch einbrockt, sollt ihr auch zufammen ausessen!“ (Ra., Nd. 5607).7
Die Hochzeitsgesellschaft betet laut ein Vaterunser (Kö.). Auf dem Zuge
zur Kirche fährt die Brautkutsche zuerst, heim zu zuletzt. Freudenschüsse?)
ertönen dabei, die einst der Abwehr böser Geister galten (Br., Bä.,
Mau. 563). Der Bräutigam wirft Geld aus, um alles Unglück fernzu-
halten (J. 563). Man wirft dem Brautpaar Blumen zu (Gey.) und
hält es, wie auf der Rückfahrt, durch eine über den Weg gespannte
Schnur — einst mit geteerten Stricken (Zsch.) — auf und gibt die
Bahn nur gegen ein Lösegeld frei, was glückbringend ist. Dem Auf-
halten liegt wahrscheinlich die Erinnerung an die Eheschließung durch
Frauenraub zu Grunde. Der gewaltsame Entführer wird aufgehalten
und muß sich loskaufen. (Über Frauenraub vgl. Grimm, D. Rechts-
altert., S. 840; ebenso Weinhold, Deutsche Frauen I, 3, 328. 362.
Uber die Sitte des Aufhaltens vgl. E. H. Meyer, Badisches Volks-
leben, S. 251 und 276, sowie dessen Universitätsprogramm 1896).
Unglück und Not zieht in die Ehe ein, wenn das Paar
zwischen dreiviertel und um zur Kirche fährt (A.), dabei rücklings sitzt
(A.), beim Einsteigen in die Brautkutsche eins von beiden sich umsieht
(Th.), ihm ein Paar Tauben über den Kopf wegfliegen (Sch., Nd. 2775),
eins von beiden sich stößt oder auf dem Wege liegendes Geld auphebt
(A., Cr.), beide miteinander reden (allg.), ein Pferd an der Brautkutsche
ein Eisen verliert (M. Gey.), die Pferde durchgehen (Gey.), ein Rad
an der Kutsche zerbricht oder verloren geht (Ri., B., Gey.), diese rück-
wärts geschoben (Nd., Fr.), von schwarzen Pferden (Pf.), von ungleichen
(v.), von Schimmeln gezogen wird, die „in den Tod fahren“ (A., Pf.
5627), — die weiße Farbe deutet fast überall auf Tod, — dem Hoch-
zeitszuge ein leerer Wagen, Personen mit leeren Körben und Gefäßen
(allg), Verwandte des Brautpaares entgegenkommen (B., Gey.,, Fr.
291), am Hochzeitstage etwas verloren geht oder gestohlen wird (N.),
Stern und Mond zusammentreffen (Cr.), der Zug nicht auf einem
zweiten Wege ins Hochzeitshaus zurückkehrt (Gd., H., Ma. — 564), ihm
eine alte Frau über den Weg läuft (Pf.). Eine mit Eiern entgegen-
kommende Person kündet der Braut Schläge und schlechte Zeit an (Gey.).
Ebenso ist unglückbringend, wenn Braut oder Bräutigam auf dem Wege
stolpern (A., Po.), beide nicht gleichen Schritt halten (M., Blu.),
die Braut lacht (Ch.), dem zum Standesamt gehenden Paare eine
Eule entgegengebracht wird (J.). Sieht sich die Braut um, so „guckt
sie nach der zweiten Ehe“ (A., Ob., IJ., Cr. 313. 563), hält die
1) Vgl. Meyer 177. 2) Ebenda.