Full text: Gesetze und Verordnungen über Elementarunterricht und Fortbildungsunterricht im Großherzogtum Baden.

1. Neligionsunterricht. a. Katholiken. 501 
Es kommen deshalb zur Behandlung die biblischen Erzählungen: 
Erschaffung der Welt, der Engel, des Menschen, Paradies, Sündenfall, 
Strafe desselben, Verheissung des Erlösers, Kain und Abel, Noe und die 
Sündflut, Abrahams Berufung, Isaaks Opferung, Geschichte Josephs, Moses 
Geburt, Gesetzgebung auf Sinai — Verkündigung an Zacharias, an Maria, 
Mariü Heimsuchung, Geburt Jesu, die Hirten bei der Krippe, Darstellung 
Jesu, die drei Weisen, Flucht nach Agypten, der 12jährige Jesus im 
Tempel, Taufe Jesu, TJesus als Lehrer (Gebot der Liebe), als Wunder- 
thüter (Hochzeit zu Kana, Auferweckung des Tünglings von Naim, Stil- 
lung des Seesturmes), und als Kinderfreund, Einsetzung des heiligsten 
Sakramentes, Leiden, Tod, Grablegung, Auferstehung und Himmelfahrt 
Jesu, Ausgiessung des heiligen Geistes. 
Die Verteilung dieses Lehrstoffes ist in der Weise ans Kirchenjahr 
anzuschliessen, dass von Ostern an die Geschichten aus dem alten, von 
Advent an diejenigen aus dem neuen Testamente durchgenommen werden. 
6. Den Kindern des ersten Schuljahrs werden die Hauptpunkte 
in einfachen, kurzen Sätzen frei vorerzühlt und durch Nachsprechen 
(einzelner und im Chor), sowie durch Fragen, durch Vorzeigen und Er- 
Klären von Bildern und durch Aufmerksamkeit auf den Unterricht des 
2. und 3. Schuljahrs eingeprägt. 
Uherdies wird das Krenzzeichen, das Händefalten, das Vaterunser 
und Avbe Jlaria und das Gebet zum heiligen Schutzengel gelernt und bei 
Gelegenheit, soweit es hier möglich ist, erklürt. 
Dazu kommen einige leichtverstündliche Denksprüche, besonders 
über die Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit, Güte, Heiligkeit und Ge- 
rechtigkeit Gottes. 
7. Den Kindern des zweiten Schuljahrs werden dieselben Ge- 
schichten erweitert vorerzühlt und jede Geschichte wird durch geschic kte 
der kindlichen Fassungskraft angemessene Fragen zu einem kleinen. 
Ganzen zusammengefügt. Aus diesen kurzen Geschichtchen werden die 
Grundlehren des Glaubens und der Moral entwickelt, in den Sätzen des 
aypostolischen Glaubensbekenntnisses und der 10 Gebote, sowie in leichten 
Fragen des Kleinen Katechismus und in Denksprüchen zusammengefasst 
und den Kindern ans Herz gelegt. Die Kinder des ersten Schuljahrs 
werden durch gelegentliche Fragen mitbeteiligt. 
Zu den im ersten Schuljahr erlernten Gebeten, welche hier schon 
ausführlicher erklärt werden können, kommen dos Morgen-, Abend- und 
Tischgebet, der Engel des Herrn, das apostolische Glaubensbekenntnis, 
die 10 Gebote und die Geheimnisse des Rosenkranzes. Gelegentliche 
Erklürung. Einige weitere Denksprüche. 
S8. Im dritten Schuljahre werden dieselben Geschichten, nachdem 
sie vorerzühlt sind, in der „Kurzen biblischen Geschichte“ von Dr. Knecht 
(Freiburg bei Herder) von den Schülern gelesen, gut memoriert und er- 
zühlt. Die Kinder des 2. und 1. Schuljahrs werden durch gelegentliche 
Fragen mitbeteiligt. 
Aus diesen Geschichten werden (womöglich von den Kindern selbst, 
welche durch Fragen dazu angeregt werden) Lehrsätze abgeleitet, nach der 
Fassung des Kleinen Diöcesenkatechismus formuliert und von den Kindern 
in diesem Katechismus auswendig gelernt. Es kommen hier vorzugsweise,
	        
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