1210.
1217.
1243.
1130.
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Während er so in den Wirren der Zeit seinen Besitz zu sichern
wußte, vergrößerte er ihn zugleich durch den Rückfall von Eilen-
burg und der Lausitz nach dem Aussterben der seit 1185 dort
regierenden Rochlitzer Linie 1210, und brach den Trotz der Bürger-
schaft von Leipzig, indem er 1217 mit Hilfe des Kaisers die Stadt
überrumpelte und drei Zwingburgen anlegen ließ (darunter die
Pleißenburg)
§ 11. Für seinen erst dreijährigen Sohn Heinrich den Er-
lauchten (1221—1288) führten anfangs die Mutter Jutta und der
Oheim Ludwig IV. von Thüringen die Regierung. Erst nach der
Hochzeit mit Konstantia von Osterreich, der Tochter Leopolds VII.,
in Stadlau bei Wien 1234, trat Heinrich, nachdem er 1236 noch
eine Kreuzfahrt nach Preußen mit dem Deutschen Ritterorden unter-
nommen hatte, die Regierung an. In dem letzten Entscheidungskampfe
zwischen Friedrich II. und dem Papsttume seit 1239 stand er dann
fest zum Kaiser. Dieser belohnte die Treue durch die Verlobung
seiner Tochter Margareta mit Heinrichs Sohne Albrecht dem Ent-
arteten (Unartigen) und durch die Verpfändung des Pleißner=
landes 1243. Außerdem trat ihm König Wenzel von Böhmen 1251
Sayda und Purschenstein im Erzgebirge ab, um Heinrichs Wider-
spruch gegen seine Bewerbung um Osterreich nach dem Falle Frie-
drichs des Streitbaren (1246) zu befeitigen. Bei weitem die wich-
tigste Erwerbung war jedoch die Landgrafschaft Thüringen.
§ 12. In Thüringen war die alte Grafengewalt im Hause
der Winzenburger erblich und so selbständig geworden, daß der letzte
des Hauses, Hermann II., als Landgraf bezeichnet wurde (1129).
Der Landgraf regierte Thüringen mit herzoglicher Gewalt, bot demnach
die Vasallen auf, hatte Zoll= und Münzrecht, übte auf dem großen Landding
von Mittelhausen bei Erfurt dic oberste Gerichtsbarkeit nach sächsischem Rcht
und erstreckte seine Amtsgewalt (nicht seine Lehnshoheit) auch über die vom
Reiche belehnten Grafen von Hohenstein, Mansfeld, Gleichen, Käsernburg
(Schwarzburg), Arnshaugk, Weimar-Orlamünde u. a. m. Das ihm zu Lehn-
recht oder als Erbgut (Allod) gehörige Gebiet bildete nur einen langen schmalen
Streifen zwischen Fulda und Saale, und der alte Mittelpunkt des Landes,
Erfurt, war Besitz des Erzbistums Mainz-.
Nach seinem Tode ging 1130 die Landgrasschaft auf die frän-
kischen Ludwiginger über, deren Ahnherr Ludwig der Bärtige
zuerst um Eisenach und an der untern Unstrut ansehnliche Güter
erworben hatte (1056). Sein Sohn Ludwig der Salier (Springer)
(r. 1123) besestigte diesen Besitz durch die Erbauung der Wartburg
und der Neuenburg über Freyburg an der Unstrut, stiftete 1086
das Benediktinerkloster Reinhardsbrunn (seitdem Erbbegräbnis seines
Geschlechts) und beteiligte sich eifrig an den Kämpfen der Sachsen
gegen Heinrich IV. (Haft auf dem Giebichenstein). Der dritte des
Hauses, seit 1130 als Landgraf Ludwig I. genannt (#1 1140), er-
warb 1137 durch die Vermählung mit der Tochter Giso, des Land-
grafen von Hessen, auch dies Gebiet. Ludwig II. der Eiserne