Full text: Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen.

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(. 1172) brach mit harter Faust den Trotz seiner Vasallen (der 
Schmied von Ruhla, der Edelacker bei Freyburg) und war ein treuer 
Anhänger Friedrich Barbarossas, dem sein Sohn Ludwig III. in den 
3. Kreuzzug folgte (u auf Cypern 1190). Hermann I. (7 1216) 
zeigte sich im Thronstreite zwischen Welfen und Hohenstaufen wankel- 
mütig und treulos, erwarb aber nach dem Aussterben der Grafen von Goseck 
die sächsische Pfalzgrafschaft (um Allstädt) und machte die Wart- 
burg zu einem Mittelpunkte deutscher Dichtung (Walther von der Vogel- 
weide; der „Sängerkrieg“ 1207). Ludwig IV. der Heilige, der Ge- 
mahl der heiligen Elisabeth (von Ungarn), bewährte sich als tapferer 
Kriegsmann gegen Dänen und Polen und verschied auf dem 5. Kreuz- 
zuge in Otranto 1227. Als sein Sohn Hermann II. kaum 18 Jahre 
alt 1241 gestorben war, riß dessen Oheim Heiurich Raspe (Gegen- 
könig Friedrichs II.) die Landgrasschaft an sich. Mit seinem Tode 
1247 aber starb der Mannesstamm des Hauses aus. 
§ 13. Ansprüche auf das Erbe erhoben Sophia von Brabaut, 
Tochter Ludwigs IV. von Thüringen, für ihren Sohn Heinrich das 
Kind, und Heinrich der Erlauchte als Enkel Hermanns I. durch 
seine Mutter Jutta. Zunächst ergriff nach friedlicher Verständigung 
Sophia 1247 von Hessen, Heinrich 1249 von Thüringen Besitz. 
Allein während des Interregnums im Reiche (1254—1273) be- 
gann Sophia, von einer Partei in Thüringen und ihrem Schwieger- 
sohn Albrecht von Braunschweig unterstützt, den thüringischen 
Erbfolgekrieg (1256—64). Nach langem Kampfe bemächtigte sich 
Heinrich 1261 Eisenachs und der Wartburg, und endlich erfochten 
seine Söhne Albrecht und Dietrich mit dem Erbschenken Rudolf von 
Vargula über Herzog Albrecht bei Wettin 29. Oktober 1263 einen 
vollständigen Sieg. Im Frieden von 1264 verzichtete Sophia auf 
Thüringen und die Pfalz Sachsen. So erstreckten sich die 
Wettinischen Lande von der Werra bis an die mittlere 
Oder (s. die Nebenkarte). 
§ 14. Die Gelegenheit jedoch, die Wirren des Interregnums 
zur Bildung einer dauernden starken Macht zu benutzen, versäumte 
Heinrich. Schon 1265 überließ er seinem älteren Sohne Albrecht 
Thüringen und die Pfalz Sachsen mit dem Pleißnerlande, dem 
jüngeren Dietrich einen Teil des Osterlandes (mit Landsberg als 
Hauptsitz, daher Dietrich Markgraf von Landsberg). Dazu kamen 
Familienzerwürfnisse. Auf Anstiften der päpstlichen Partei ver- 
stieß Albrecht seine hohenstaufische Gemahlin Margareta, die von der 
Wartburg 1270 flüchtete. Später verwickelte er sich in Fehden mit 
ihren beiden Söhnen Friedrich dem „Freidigen“ und Diezmann. 
Die Aufforderung der italienischen Ghibellinen, das Erbe der Hohen- 
staufen in Neapel anzutreten, wiesen beide in nüchterner Uberlegung 
zurück. Mitten in diesen Wirren starb Heinrich der Erlauchte 1288 
in Dresden. 
1256 
bis 
1264. 
1263. 
1288.
	        
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