1260.
1426.
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entsetzte 1421 das von diesen hart bedrohte Brüx und eroberte den
Leitmeritzer Kreis. Diese Beihilfe sollte für sein Haus und Land
entscheidend sein.
5. Die Erwerbung der sächsischen Kur und der Abschluß der
Gebietserweiterungen. Friedrich der Streitbare. Friedrich
der Sauftmütige.
1423—1485.
§ 24. Zur Belohnung für den geleisteten Beistand übertrug
Kaiser Sigismund (1410— 37) dem Markgrasen Friedrich das er-
ledigte Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg 6. Januar 1423
und vollzog in Ofen 1. August 1425 die feierliche Belehnung mit
dem Kurschwert. — Der Name Sachsen war nach der Zersplitterung
des alten Stammesherzogtums feit 1187 in seiner niederdeutschen
Heimat fast verschollen und auf zwei kleine eroberte Gebiete im Osten
der Elbe übergegangen, die den Askaniern (Anhaltinern) gehörten,
Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Durch die Teilung 1260
bildeten diese zwei selbständige Linien. Die Herzöge von Sachsen-
Wittenberg erwarben 1269 die Burggrafschaft Magdeburg,
1290 die altwettinische Grafschaft Brehna (s. 8 18), und erhielten
1356 durch die „goldne Bulle“ Karls IV. die Kurwürde, womit
die Unteilbarkeit des Kurlandes und die Befreiung vom Königsgericht
(privilegium de non appellando) verbunden war. Mit Albrecht III.
2. starb 1422 das Haus Sachsen-Wittenberg aus. — Seit der Ver-
einigung Kursachsens mit Meißen ging der Name Sachsen auf
die überwiegend thüringisch-fränkische Bevölkerung der Wettinischen
Lande über, und das kursächsische Wappen (fünf schwarze Quer-
balken im goldnen Felde mit der grünen Raute schräg darüber, dazu
die roten Schwerter des Reichsmarschallamtes im schwarzweißen Felde)
verdrängte die alten wettinischen Hausfarben (die blauen Pfähle im
goldnen Felde). Vor allem aber traten die Wettiner jetzt in den
höchsten Adel des Reiches, unter die Kurfürsten ein und über-
nahmen in dieser Eigenschaft bei Erledigung der Kaiserkrone das
Reichsvikariat in den Ländern sächsischen Rechts (Norddeutschland).
§ 25. Wider die Hussiten schloß Kurfürst Friedrich mit
Kaiser Sigismund gegen Verpfändung von Brüx und Aussig ein
neues Bündnis. Aber bei dem Versuche, das belagerte Aussig zu
entsetzen, erlitt das meißnische Heer, das Friedrichs tapfre Gemahlin,
Katharina von Braunschweig, bei Freiberg gesammelt hatte,
16. August 1426 eine vernichtende Niederlage. Seitdem begannen
die fanatischen Hussiten die Nachbarlande zu überfluten und schlugen
1427 ein Reichsheer bei Mies. In Kummer und Sorgen verschied
Friedrich am 4. Januar 1428 in Altenburg und wurde später als
der erste seines Geschlechts in der neuen Grabkapelle des Domes von
Meißen beigesetzt.