Full text: Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen.

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Dieser ließ 1776 die Schönburgischen Lande als böhmische Lehen 
militärisch besetzen und suchte nach dem Tode des letzten bayerischen 
Wittelbachers Max Joseph (1777) Bayern an sich zu bringen. Da- 
gegen verbündeten sich Preußen und Sachsen (wegen der Ansprüche 
der Kurfürstenwitwe Maria Antonia (s. § 82) mit dem rechtmäßigen 
Erben Karl August von Pfalz-Zweibrücken 1778. So begann der 
bayerische Erbfolgekrieg 1778/79. Prenßisch-sächsische Heere 
rückten in Böhmen ein, aber ohne ernsten Kampf endete der Krieg 
schon am 13. Mai 1779 mit dem Frieden von Teschen. Ssterreich 
verzichtete auf seine Pläne und auf die böhmische Oberhoheit über 
Schönburg. Sachsen wurde für seine Ansprüche durch 6 Millionen 
Gulden entschädigt, die Friedrich August zur Begründung einer 
Sekundogenitur für die jüngeren Prinzen seines Hauses verwendete. 
Gegen abermalige Versuche Josephs II. schlossen Preußen, Sachsen 
und Hannover zur Behauptung des Besitzsstandes und der Reichsver- 
fassung am 23. Juli 1785 den deutschen Fürstenbund, dem all- 
mählich der größte Teil der deutschen Fürsten beitrat. Doch die 
Hoffnung vieler, daß sich daraus eine Neugestaltung der Reichsver- 
fassung entwickeln werde, erfüllte sich nicht, denn Friedrich der Große 
starb schon 1786, und sein Nachfolger Friedrich Wilhelm II. ließ 
den Fürstenbund fallen. 
§ 91. Seitdem ohne feste Stütze suchte Friedrich August das 
Heil seines Landes in der strengsten Neutralität. Er nahm des- 
halb auch an den Verabredungen Preußens und Osterreichs über 
Frankreich in Pillnitz August 1791 keinen Anteil. Erst als das 
Reich 1792 in den 1. Koalitionskrieg (1792/97) gegen das revolutionäre 
Frankreich eintrat, stießen die sächsischen Truppen zum Reichsheere 
und fochten neben den Preußen rühmlich bei Pirmasens und Kaisers- 
lautern, blieben auch nach dem preußisch-französischen Sonderfrieden 
von Basel April 1795 im Felde und nahmen an der Schlacht bei 
Wetzlar Juni 1796 teil. Noch in demselben Jahre schloß der Kur- 
fürst indes mit den bis nach Franken vorgedrungenen Franzosen den 
Neutralitätsvertrag von Erlangen am 13. August 1796. Seitdem 
wurde Sachsen wie ganz Norddeutschland durch die preußische „Demar- 
kationslinie“ gedeckt. Umsonst bemühte sich dann Friedrich August auf 
dem Friedenskongresse von Rastatt 1798/99 Teile des linken 
Rheinufers für Deutschland zu retten und später nach dem zweiten 
Koalitionskriege (1799—1801) die Vernichtung der geistlichen Fürsten- 
tümer durch den Reichsdeputationshauptschluß 1803 zu verhindern, 
der die alte Reichsverfassung thatsächlich schon zerschlug. Die Erhebung 
Napoleons I. zum Kaiser der Franzosen 1801, die Nieder- 
lage Osterreichs 1805 (Mobilisierung des preußischen und sächsischen 
Heeres), die Stiftung des Rheinbundes 17. Juli und die förmliche 
Auflösung des heiligen römischen Reiches deutscher Nation 
1776. 
1778. 
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1785. 
1791. 
1792. 
1796. 
am 6. August 1806 brachten auch für Sachsen die entscheidende Um= 1806 
wälzung näher.
	        
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