Full text: Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen.

1074. 
1086. 
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etwa seit 1100 nannte, stammte aus dem alten Schwaben-(Sueben= 
gau zwischen dem Harz und der untern Saale, war also schwäbischer 
Abkunft wie die Hohenzollern. Als die ersten des Geschlechts werden 
Dedi (k 957) und Dietrich, der 982 bei Cotrone in Calabrien 
fiel, genannt. Mit den Fortschritten der deutschen Herrschaft nach 
Osten dehnten auch die Wettiner ihre Besitzungen über die Saale 
aus, erwarben namentlich Zörbig und Eilenburg. Dann verwaltete 
Dietrich 1031—34, sein Sohn Dedo 1047—74 die (Nieder-) Lausitz, 
während dessen jüngere Brüder Thiemo und Gero Brehna besaßen 
und sich darnach Grafen von Brehna nannten. Die alten Erbgüter 
des Hauses gingen dagegen verloren, als Dedo 1074 von Heinrich IV. 
seines Amtes entsetzt wurde. Doch erhielt Dedos Sohn aus seiner 
(zweiten) Ehe mit der leidenschaftlichen Adela, Heinrich I. von 
Eilenburg, der Schwiegersohn Eckberts I., 1086 die Lausitz zurück 
und empfing dazu, wahrscheinlich 1089, die Mark Meißen, was er 
dem König durch treue Anhänglichkeit vergalt. Nach seinem Tode 
1103 sicherte nur die rücksichtslose Thatkraft seiner Witwe Gertrud 
von Braunschweig seinem Sohne Heinrich II. das Erbe gegen die 
Begehrlichkeit der Verwandten aus dem Hause Brehna. Als er 
23. 1123 starb, bemächtigte sich Konrad der Mark Meißen gegen 
den Willen Kaiser Heinrichs V., aber mit Zustimmung der Edlen 
und mit Unterstützung des Herzogs Lothar von Sachsen (König 
1125).5 Die Schwächung der Königsmacht durch den Kampf 
mit dem Papsttum (Konkordat von Worms 1122) förderte dann 
überall die Erblichkeit und die Selbständigkeit der Reichs- 
fürsten. 
§ 8. Kourad (1123—1156) erhielt zur Mark Meißen noch 
die (Nieder-)Lausitz 1136 und das Milzenerland (Budissin) 1144, 
das eine Zeit lang Wladislaw von Böhmen zu Lehen getragen hatte. 
Ferner erwarb er die Güter der mächtigen Herren von Groitzsch 
(Wieprecht von Groitzsch # 1124), sowie Zwickau und aus dem 
Erbe der Eckardinger Rochlitz. Bereits früher waren die Marken 
von Zeitz und Merseburg mit Meißen thatsächlich verschmolzen; 
doch standen hier die meisten Teile, etwa das Gebiet zwischen Mulde 
und Saale, nur unter der Amtsgewalt des Markgrafen und bildeten 
Lehngüter großer unmittelbarer Reichsvasallen, oder sie wurden als 
Reichsdomänen von kaiserlichen Vögten verwaltet, wie das Pleißner= 
land um Altenburg und Chemnitz, und das spätere Vogtland. — 
An den Reichsangelegenheiten nahm Konrad rühmlichen Anteil. 
Er begleitete Lothar auf seinem zweiten glänzenden Römerzuge 1136/7, 
dessen Nachfolger Konrad III. 1146 auf einem Feldzuge gegen die 
Polen und beteiligte sich 1147 an dem großen Kreuzzuge der säch- 
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* Ein Reichslehen erbte in der Regel nur im direkten Mannes- 
stamme weiter, nicht auf die Nebenlinien.
	        
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