Full text: Sächsische Geschichte.

Land und Volk. 
  
Das Gebiet des jetzigen Königreichs Sachsen liegt in 
seinem größeren westlichen Teile auf der nördlichen Ab- 
dachung der großen mitteldeutschen Bodenerhebung, die als 
eine Fortsetzung des hereynischen Zuges, der alten Silva 
Hereynia, vom Fichtelgebirge aus unter den Namen des 
Vogtlandes und des Erzgebirges als einförmige, nur von 
oft tief eingeschnittenen Flußtälern unterbrochene Hoch- 
ebene von Westen nach Osten streicht und nordwärts all- 
mählich in die norddeutsche Tiefebene übergeht. Nach dieser 
fällt auch die östliche kleinere Hälfte des Landes von dem 
zerklüfteten Sandsteinplateau der sogenannten Sächsischen 
Schweiz und von dem Lausitzer Kammgebirge als ein ab- 
wechslungsreiches Hügelland ab. Während das Tiefland 
bis auf eine Seehöhe von etwa 100 m herabsinkt, erhebt 
sich der mittlere Teil des Berglandes, das Erzgebirge, in 
seinen höchsten Punkten auf mehr als 1200 m, in seiner 
durchschnittlichen Kammhöhe auf etwa 840 m; alle andern 
Teile erreichen auch in ihren bedeutendsten Erhebungen nicht 
einmal diese mittlere Seehöhe (Kapellenberg 760 m, Winter- 
berg 550 m, Lausche 800 m). Diese Terraingestaltung 
weist allen Flüssen eine im wesentlichen südnördliche Richtung 
an, denn sie entspringen fast alle auf den Gebirgshöhen, 
wo ausgedehnte Hochmoore und große Waldbestände als 
Sammelbecken die hier weit stärker als im Flachlande auf- 
tretenden Niederschläge auffangen und bewahren. Nur die 
Elbe durchbricht schon als schiffbarer Strom in einem tiefen
	        
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