Full text: Sächsische Geschichte.

Die deutsche Eroberung. 21 
die herzogliche Gewalt auf den militärischen Oberbefehl in 
Thüringen, den ihm König Arnulf (f 899) übertragen 
hatte, und auf seinen ausgedehnten Grundbesitz in Westfalen, 
um den Harz, in der Goldnen Aue und längs der Elbe. 
Als sein Sohn Heinrich I. zum deutschen König erhoben 
wurde (919— 936), behandelte er doch Sachsen stets als 
sein Hauptland und errichtete, um es gegen die verwüstenden 
Einfälle der wilden Magyaren (Ungarn, seit 908) zu 
schirmen, nicht nur, besonders in den östlichen Grenzgebieten 
nach der Saale und Elbe hin, eine Reihe fester Plätze 
(Quedlinburg, Merseburg) mit einer stehenden Besatzung 
aus seinen ringsum angesiedelten Lehnsleuten, sondern aus 
denselben Elementen auch ein Heer schwerer Panzerreiter. 
Mit diesem unterwarf er 928/29, um den unaufhörlichen 
Grenzfehden ein Ende zu machen, die liutizischen Heveller 
um Brandenburg, die sorbischen Daleminzier um Jana und 
die Tschechen in Böhmen, legte im Gebiet der Daleminzier 
die feste Burg Meißen an der Elbe an und brachte von 
dort aus 932 auch die Milzener zum Gehorsam. 
Doch erst sein Sohn Otto I. der Große (936—973), 
der im engsten Bunde mit der Kirche eine neue leistungs- 
fähige Reichsverfassung begründete und, um sie zu be- 
festigen, Italien mit der Kaiserkrone erwarb (962), ver- 
wandelte die Länder der Polaben in wirkliches Reichsgebiet 
durch die Einrichtung der Markenverfassung und die 
Stiftung deutscher Bistimer. Während Hermann Billung 
(seit 953 mit dem Titel eines Herzogs von Sachsen) die 
OÖstseeländer übernahm, sicherte Markgraf Gero von Magde- 
burg aus in blutigen Kämpfen (bis 955) die Länder 
zwischen Elbe und Oder und unterwarf 963 auch noch die 
bis dahin unabhängigen Lausitzer. Das Sorbenland völlig 
dieser neuen Ordnung einzufügen, gelang erst nach= der 
Überwältigung der abtrünnigen Tschechen (950). Nach 
919 
bis. 
936 
928 
bis 
929 
932 
936 
bis 
973 
962 
955 
— 
50
	        
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