Full text: Sächsische Geschichte.

1156 
1168 
1181 
1156 
bis 
1190 
1180 
28 Die Bildung des meißnisch-sächsischen Staatswesens. 
gegen die Ostseewenden mit, der ihre Unterwerfung ein- 
leitete, während in seiner unmittelbaren Nachbarschaft Al- 
brecht der Bär von Askanien (Anhalt), Markgraf der Nord- 
mark, Brandenburg besetzte. So durch die Erneuerung 
der früheren sächsischen Eroberungspolitik in seinem Besitze 
nach außen völlig gesichert, verfügte Konrad 1156 ohne 
Zustimmung des jungen Kaisers Friedrich I. Barbarossa 
(1152— 1190) über seine Reichslehen und Besitzungen, 
indem er sie unter seine fünf Söhne teilte. Otto der Reiche 
übernahm Meißen, Dietrich die Lausitz mit Eilenburg, 
Dedo Groitzsch und Nochlitz, Heinrich Wettin, Friedrich 
Brehna. Das Milzenerland gab Friedrich I. 1158 an den 
treuen Wratislaw von Böhmen. Als Mönch trat Konrad 
darauf in das Wettinische Hauskloster auf dem Petersberge 
bei Halle ein, wo er am 5. Februar 1157 verschied und 
auch seine letzte Ruhestätte fand. 
Teilungen derart verbanden sich seitdem unzertrennlich 
mit der Erblichkeit des Reichsfürstentums, weil man nach 
rein privatrechtlichen Begriffen die Söhne gleichmäßig mit 
Landbesitz ausstatten zu müssen glaubte; sie zerstörten immer 
wieder die Ansätze zu landschaftlichen Machtbildungen und 
führten auch über das Haus Wettin fortwährend Wirren 
herauf. Die Söhne Konrads hielten noch zusammen und 
unterstützten Friedrich Barbarossa, der im Kampfe gegen 
Heinrich den Löwen das alte sächsische Stammesherzogtum 
für immer zerschlug (1181), damit freilich auch seine Er- 
werbungen im Osten der Elbe schwer gefährdete. Das Haupt- 
land Meißen vergrößerte Otto der Reiche (1156—90) 
durch die Erwerbung von Weißenfels, und indem er den 
Silberbergbau im Erzgebirge bei dem neugegründeten Frei- 
berg (um 1180) eröffnete und Leipzig eine selbständige Stadt- 
verfassung verlieh, brach er einer rascheren wirtschaftlichen 
Entwicklung Bahn. Für sein Haus gründete er als eines
	        
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