Full text: Deutsches Kolonialblatt. I. Jahrgang, 1890. (1)

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zibar 0,0 pCt., 2. Saadani 1,4 pCt., 3. Schiffs- 
besatzung 2,2 pCt., 4. Tanga 2,4 pCt., 5. Kilwa 
3,1 pCt., 6. Pangani 5,0 pCt., 7. Mikindani 
17,7 pCt., 8. Lindi 18,5 pCt., 9. Bagamoyo 
18,9 pCt., 10. Dar-es-Salaam 20,0 pPCs., 
11. Mpwapwa 22,3 pCt. 
Für die Europäer waren die Pro- 
zeutsätze der Erkrankungen folgende: 
1. Schiffsbesatzung 5,3 pCt., 2. Zanzibar 
7,.7 pCt., 3. Kilwa 12,5 pCt., 4. Darees- 
Salaam 13,3 pCt., 5. Lindi 16,7 pCt., 6. Pan- 
gani 16,7 pCt., 7. Tanga 25,0 pCt., 8. Baga- 
moyo 27,3 pCt., 9. Mikindani 31,2 pPCt., 
10. Saadaui 33,3 pCt., 11. Mpwapwa 
33,3 pCt. 
Mit Bezug auf Malarin gestaltete 
sich der Prozentsatz für die Europäer 
wie folgt: 1. Schiffsbesatzung 0,0 pCt., 2. Zan- 
zibar 0,0 pCt., 3. Pangani 8,3 pCt., 1. Lindi 
11,1 pCt., 5. Saadani 11,1 pCt., 6. Kilwa 
12,5 pCt., 7. Dar-es-Salgam 
8. Mpwapwa 16,6 pCt., 9. Mikindani 25,0 pCt., 
10. Tanga 25,0 pCt., 11. Bagamoyo 27,3 pCt. 
In Saadani erkrankte der Stationschef 
v. Arnim au eitriger Bindehautentzündung, 
zu der sich im Lazareth Zanzibar Scharlach 
und Gehirnentzündung gesellten. Er starb be- 
reits nach sieben Tagen. Ein anderer Fall 
von Scharlach (Sergeant Jakobs) endete eben- 
falls tödtlich. Ein schwarzer Soldat starb an 
Schwindsucht. 
In Bagamoyo, wo die Malariafälle einen 
ziemlich bösartigen Charakter hatten, starb ein 
curopäischer Patient (Lazarethgehülse Hinz) 
am Fieber; ebenso ein schwarzer Soldat, 
während ein anderer einer Eitervergiftung erlag. 
In Dar-es-Salaam waren die Fieber 
leichterer Natur und endigten sämmtlich in 
Heilung. Ein schwarzer Soldat starb an Herz- 
schlag. 
In Lindi erlag ein schon ziemlich bejahrter 
Sudanese dem Fieber. In Milindani starben 
von den schwarzen Soldaten 2 
sucht, 1 an Dysenterie und 1 an Malaria. 
vom Deutschen Frauenverein. 
Wie die Vereinsschrift „Unter dem rothen 
Kreuz“ berichtet, liegen von den in Ost-Afrika 
wirkenden Schwestern des Frauenvereins, 
Katharina Beckermann und Gräfin Lilly 
Pückler, gute. Nachrichten vor. 
die Schwester Amalie Steins leider erkrankt 
und befindet sich in Pangani in Pflege. 
Eine Entsendung von Schwestern nach Neu- 
Guinea konnte noch nicht erfolgen, da das 
13,3 pCt., Möglichkeit, diese Pflanze auch in unseren 
Klima. 
  
Dagegen ist 
Clementinenhaus zu Hannover, an welches der 
Verein sich zu diesem Zwecke gewendet hatte, 
nur ausnahmsweise Schwestern ins Ausland 
entsendet (für Ost-Afrika konnte die Entsendung 
durch die dort herrschenden Kriegszustände mo- 
tivirt werden). Der Vorstand hat indeß eine 
geeignete Kraft für Neu-Guinca anderweitig in 
Aussicht genommen. 
Ueder die Gewinnung des sogenannten Manila= 
Hanfs auf den Dbilippinen. 
Wie allgemein bekannt, ist die unter dem 
Namen „Manila-Hauf“ in den Handel ge- 
brachte Faser der Abaka-Pflanze der zweit- 
bedeutendste Ausfuhrartikel der Philippinen 
und macht nächst Zucker den Hauptreichthum 
dieser Kolonie aus. Mit Rücksicht auf die 
Kolonien mit Vortheil zu kultiviren, dürfte es 
nicht ohne Interesse sein, über den Anbau der- 
selben und die Gewinnung des Haufes einige 
Mittheilungen zu machen. 
Der Abaka (Musa textilis) verlangt zu 
seinem Anbau gebirgiges Terrain mit wo- 
möglich vulkanischem Boden, nicht zu große 
Entfernung vom Meere und ein feuchtwarmes 
Er gedeiht auf den Philippinen am 
besten im südöstlichen Theile der Insel Luzon 
(Provinz Albay), auf den östlichen Inseln der 
Visayas-Gruppe, sowie auf Mindanav. Längere 
trockene Perioden, wie sie im westlichen und 
nördlichen Theil des Archipels auftreten, scheinen 
seinem Gedeihen nachtheilig zu sein; im Uebrigen 
ist er ein kräftiges, widerstandsfähiges und 
wenig Pflege erforderndes Gewächs. 
Die Anlage von Abaka-Pflanzungen scheint 
verhältnißmäßig einfach zu sein. Es wird eine 
bewaldete Berglehne in der Weise gelichtet, 
an Schwind- daß größere Bäume zum Schattengeben in Ent- 
fernungen von 50 bis 60 Fuß stehen gelassen 
werden, und in die Lichtung werden junge 
Triebe in Abständen von 6 bis 10 Fuß ge- 
pflanzt, welche sich bald zu förmlichen Ge- 
büschen entwickeln. Die Pflanzung bedarf dann 
keiner weiteren Arbeit, als gelegentlichen Jätens 
des Unkrautes und des Unterholzes in der 
ersten Zeit. Sind die Büsche erst zu einer 
gewissen Fülle gediehen, fällt auch diese Nach- 
hülfe weg, da die üppig aus dem Wurzelstock 
treibenden Pflanzen keine andere VBegetation 
mehr neben sich aufkommen lassen. Auch die 
schattengebenden Bäume können später gefällt 
werden, da die alten Abaka-Pflanzen mit ihren 
breiten Blattwedeln die jüngeren Triebe ge- 
nügend gegen die Sonmengluth schützen.
	        
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