Full text: Deutsches Kolonialblatt. I. Jahrgang, 1890. (1)

Instruments der Eingeborenen zu legen, als 
ein Ende desselben in die Spalte IIH! ein— 
zuführen. 
  
  
Bodenansicht. 
Die Vorzüge, welche dem Apparat Eli— 
zaldes vor dem einheimischen zugeschrieben 
werden, find folgende. 
Er kann schneller aufgestellt werden, nimmt 
weniger Raum ein und ist ungemein dauerhaft. 
Der Arbeiter bedarf weniger Kraftanstrengung, 
weil in dem neuen Apparat der Druck gleich- 
mäßig ist, vorausgesetzt, daß der Pflock M 
parallel auf das Messer paßt. Der Apparat 
liefert größere Quantität verwendbarer Faser, 
weil von gleichen Baststreifen bei dem neuen 
Apparat mehr ganze Fasern als bei dem ein— 
heimischen herauskommen. 
  
  
  
Eine vollständige Lösung des Problems 
enthält auch der neue Apparat nicht. Ueber— 
haupt wird es schwer sein, das Erforderniß 
eines gewissen subjektiven Urtheils des Arbeiters 
gegenüber dem ungleichen Material durch rein 
mechanische Arbeit einer Maschine zu ersetzen. 
282 
  
  
— — 
Die Verwendung der Faser richtet sich nach 
der Beschaffenheit der einzelnen Sorten, deren 
es nach den verschiedenen Regionen, nach den 
Abarten der Pflanze, nach der Stärke der 
Faser, welche an demselben Stamme variirt, 
sowie nach der Art der Bearbeitung in großer 
Mannigfaltigkeit giebt. Während die feineren 
zu feinen, aber sehr haltbaren Kleiderstoffen, 
namentlich im Lande selbst, verwebt werden, 
konkurriren die mittleren mit Jute in der Her- 
stellung von Teppich= und Gardinenstoffen und 
die groben dienen zur Fabrikation des berühmten 
Manila-Tauwerks. 
Welchen Umfang die Produktion ange- 
nommen hat, geht aus den nachstehenden Zahlen 
hervor, in welchen der bedeutende Konsum des 
Landes selbst nicht mit einbegriffen ist. Es 
wurden exportirt: 
1883: 746 870 Piluls, 
1884: 815 618 
1885: 834 260 
1886: 743 364 
1887: 10299146 
Die an Ort und Stelle von Exporteuren 
bezahlten Preise schwankten 1887 zwischen 
7,50 und 11,25 Dollars; zu einem Durch- 
schnittspreise von 9 Dollars pro Pikul würde 
somit die Ausfuhr des letzterwähnten Jahres 
einen Werth von über 9 Millionen Pesos 
repräsentiren. 
Französische Besitzungen am Busen von Benin. 
Nach einer Mittheilung des „Journal 
Officiel de la République Française“ be- 
trugen die Einnahmen der französischen Be- 
sitzungen am Busen von Benin — im Westen 
des deutschen Togogebietes — während des 
Monats August dieses Jahres insgesammt 
64 620 Francs. Davon entfielen auf die Zoll- 
einnahmen 39 702 Francs, auf Gewerbesteuern 
(Patentes) 19 896 Fraucs und auf verschiedene 
Einnahmen 5022 Francs. — Seit Beginn 
dieses Jahres haben die Einnahmen den Betrag 
von 205 538 Fraucs ergeben. 
Wenn man, so bemerkt das „Journal 
Olüciel“, erwägt, daß einerseits der Voran- 
schlag der Einnahmen für das ganze laufende 
Jahr nur 123 000 Francs angenommen hatte, 
und daß andererseits der Kriegszustand in 
Dahomeh einen sehr nachtheiligen Einfluß auf 
die geschäftlichen Transaktionen ausgeübt hat, 
so kann man der Zukunft der Besitzungen von 
Benin nur ein sehr günstiges Prognostikon 
stellen, namentlich, nachdem nunmehr die poli- 
tischen Schwierigkeiten beigelegt sind und die 
Kaufleute in völliger Sicherheit bedeutendere 
Unternehmungen ins Werk setzen können.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.