auf Aufnahme in den Zollverband mit sechs-
monatlicher Frist zum 1. Januar oder Juli
jeden Jahres zZu siellen.
In Gemäßheit dieser letzieren Bestimmung
ist Britisch-Betschnaug-Land seit dem 1. Jannar
d. J. bereits in den Zollverein eingetreten.
Durch Proklamation vom 21. März d. J.
(·•Caße ol Goos llope Goverument,
Jazelte“ vom 26. März d. J.) wird nun-
mehr auch die Zulassung von VBasuto-Land
zum Vollverein mil Wirkung vom 1. Juli d. J.
verkündet.
von der Schutztruppe für Südwest-Afrika.
Lieutenant v. Frangois ist in Begleitung
seines Bruders Major v. Frangvis und des
der Schuttruppe attachirten Lientenants v. Bü-
low nach zehmüägiger Fahrt von Waflfischbai
aus am 25. Februar d. J. wieder in Windhoel
eingetrosfen. Die Station in Tsaobis (Wil
helmssesic) wurde in guter Ordnung ange
troffen. Die Weide hatte sich noch nicht ganz
von der übermäßigen Ausnutzung durch 8000
Ochsen erholt. Regen war noch nicht gefallen.
Der Bau der Kaserne in Groß Windhoel ist
bedeutend fortgeschritten: die Manern des für
die Mannschaft bestimmten Eckgebändes waren
bereits um hoch. Mais, Kartoffeln und Ge-
müse standen gul.
Von der Jnfluenza, welche unter den Ein-
geborenen starl herrschte, war kein Mann der
Truppe befallen worden. Der Gesundheits
zustand im Windlvel war trotz der täglichen
Regen sehr gut. Die Leute sahen vortrefflich
aus. Lientenant v. Francois beabsichtigte
am 5. März mit den vorgenannten beiden
Offizieren und vier Mann eine Reise nach
Hornlranz und Rehoboth zu unternehmen.
Seit zehn Jahren zeigt sich zum ersten
Mal wieder die Wanderheuschrecte, so zwischen
Okahandja und Windhoel, sowie besonders in
Rehoboth. Ju Milliarden weiterhüpsend, haiten
die Schwärme lilometerbreite Landstriche ganz
lahl gesressen. Zahlreiche Vögel folgen den
Heuschrecken und haben viele Raubvögel nach
sich gezogen, unter ihnen den seltenen weiß-
löpfigen Adler. Das Eintressen des Haupt-
manns u. François in Windhoel von seiner
Roeise nach dem Ovambo-Land wurde, wir schon
berichtet, Ende März erwartet.
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von der Erpedition des Premierlieutenante
Morgen.
Ueber die Expedition des Premierlieute=
nants Morgen im Hinterlande von Kamerun
liegen jent eingehendere Berichte vor, welchen
wir Folgendes entnehmen.
Am 2. Juni v. J. brach Lieutenant Morgen
von Kribi mit etwa 120 Mann und 50 Trägern
der Handelserpedition unter Herrn Weiler
auf. Am 8. Juni oberhalb Bipindi auf das
rechte Ufer des Lokundse übersetend, erreichte
er das neu angelegte Dorf des Häuptlings
Tunga, welcher sich erst vor Kurzem hier an
der Hauptstraße des von Kund eröffneten
Handelsvertkehrs mit dem Jaunde-Lande nieder-
gelassen hatte, um den Zwischenhandel an sich
zu reißen. Trotz des freundlichsten Entgegen
lommens seitens der Expedition schienen die
Tunga-Leute den Durchmarsch derselben als
einen Eingriff in ihre angemaßten Rechte an-
zusehen und griffen die Erpedition au. Ihr
Angrisf wurde zurückgeschlagen, wobei drei
Männer und einige Weiber gesangen wurden.
Tunga wußte jedoch nach einigen Tagen die
Rückgabe der Geiseln zu erreichen, indem er
Unterwürsigleim heuchelte und Geschente über
brachte. Am 11. Juni griff er alsdann die
Karawane im Busch an, und nur mit Mühe —
man lonnte gegen den versteckten Feind nichts
ausrichten — gelang es, das Land der be-
freundeten Jannde zu erreichen. Der einge-
borene Führer der Karawane war getödtet und
mehrere Lente, allerdings nur leicht, verwundet
worden. Liemenant Morgen selbst hatte einen
Prellschuß un das rechte Schienbein erhalten.
Am 21. Juni wurde der kleine Njong zwischen
Schumma und Msalla überschritten und am
21. Juni die Jannde-Station erreicht, welche
sich in bester Ordnung besand. Das Wohn
haus für Weiße mil sechs großen Räumen war
von Herrn zenler vollendet: große Plantagen
waren angelegt worden. Liemenant Morgen
marschirte mit 100 Leuten weiter nach Agila,
dem Mitltelpuntte des Elsenbeinhandels, und
vereinigte sich dort wiederum mit dem unter
Herrn Weiler siehenden Theil der Handels-
erpedition. Bei Ngila erbaute er aufs einer
Anhöhe eine aus sechs Häusern bestehende
Forschungsstation, während Herr Weiler west.
lich davon eine Farm von eiwa # uUkm nebst
Wohnhaus anlegte und Korn, Mais, Kassada.
Nams, Vohnen, Planten, Bananen, Pfesser 2c.
anbauen ließ. Rings um das auf fast un-
einnehmbarer Höhe belegene Ngila liegen inner:
halb ausgedehnter Farmen gegen 50 Dörser
mit je 10 bis 20 Häusern, deren eine Hälite
à) Vergl. S. 151 des laufenden Juhrganges.