Full text: Deutsches Kolonialblatt. II. Jahrgang, 1891. (2)

Groseu ein Ziel gesetzt. Admiral Fremantle 
m nährend seiner Anwesenheit in Mozam- 
Käue im Oktober v. J. festgestellt, daß auch 
komgiesischerseits Alles gethan wird, um zu 
Wiindern, daß Sklaven über See ausgeführt 
widen: er endigt seinen Bericht mit den 
Leren: „Am Schluß meines dreijährigen 
Lommandos freuc ich mich, berichten zu lönnen, 
an, joweit die ostafrikanische Küste, Mada- 
zulor, der Persische Golf und Südarabien in 
Beincht kommen, der Sklavenhandel gegenüber 
Nr Lage der Dinge bei meiner Ankunst sehr 
zurühegangen ist.“ 
bondelsbewegung der französischen Besitzungen 
am Busen von Benin.“) 
Dährend des ersten Vierteljahres des 
lufenden Jahres stellten sich Einfuhr und 
Msuhr der französischen Besitzungen am Busen 
don Benin (im Osten unseres Togo- Gebietes) 
wie solgt: 
  
  
Einfuhr: Francs Cent. 
Grand Popo und 292 963 50 
Porto Novo 7630415 39 
Lotonu. 298919 15 
Zusammen 1 351958 31 
Ausfuhr: Francs Cent. 
Grand Popo und Ague 251375 50 
Porto Novo 568 03.1 20 
Kolonn. . 71531225 
Zusammen 1537722 20 
Der Gesammtumsatz belief sich hiernach auf 
2 892 680 Francs. 
Vergleicht man diese Ergebnisse mit den- 
jenigen währeud des gleichen Zeitraumes im 
Johre 1890, so ergiebt sich für das lausende 
Jahr eine benächtliche Vermehrung der Ein- 
fuhr. Es betrug nämlich 
die Ein fuhr: 
im esin Vierteljahr 1890 
- 1891 
Zunahme in 1891 
Francs Cent. 
1 005 577 6 
1 35.1.958 34 
319 381 28 
  
  
die Aus fuhr: Francs Cent. 
im ersten Viertelsahr 1890 1 371 070 87 
— - 1891 1537722 20 
Zunahme in 1891 166 651 33 
Vergl. S. 102 des laufenden Jahrganges. 
293 
Die „Kiecuwe Ajricaansche Handels-Dennootschap“. 
Eine kürzlich) von uns gebrachte vergleichende 
Uebersicht der Ausfuhr des Kongo Staates im 
Jahre 1890 mit derienigen der Vorjahre 
lieferte den Veweis, daß der Handelsverlehr 
des Kongo Staates seerig gewachsen, namentlich 
aber im vergangenen Jahre ein besonders leb 
hafter gewesen ist. Velanntlich ist es insbe 
sondere die „Nieuwe Africaansche Handels- 
Vennootschap“ in Rotterdam, welche im Kongo 
Gebiete Handel betreibt und welche mit allen 
Mitteln die Einführung von Importzöllen da- 
selbst zu belämpfen suchte. Der lürzlich er 
stattete Rechenschaftsbericht zeigl, daß die Ge 
sellschaft im vergangenen Jahre ausgezeichnele 
Geschäfte gemacht hat. In Folge der günstigen 
Witterung war die Ernte, namentlich an Palm- 
lernen und Palmöl, gröser als in früheren 
Jahren. Die ausgeführten Erzeugnisse sanden 
überdies in Europa meist einen günstigen Markt, 
insbesondere Gummi und Elsenbein. Die Preise 
des letztgedachten Artilels gingen ansehnlich in 
die Höhe, freilich, um später wieder slark zu 
fallen. Die Geschäftsleitung hat im Jahre 
1890 einen Reingewinn von (133622,71 Gulden 
erzielt, wovon als Dividende 20 pCt. des Ge 
sellschaftslapitals von 19905 000 Gulden mit 
399 000 Gulden zur Vertheilung gelangten. 
Die Gesellschaft, welche nicht nur mit dem 
Kongo-Staat, sondern auch in den benachbarten 
porlugiesischen und französischen Gebieten Handel 
betreibt, hat ihren bisher im Gebiete des Kongo- 
Staates (in Banana) besindlichen Hauptsitz nach 
Cabinda im portugiesischen Gebiele verlegt; 
auch sind verschiedene Faltoreien aus dem 
Kongo Staat zurückgezogen und auf portn 
giesischem oder französischem Gebiete wieder 
aufgebaut worden. 
Ueber die Möglichkeit der Kullur der Datlelpalme 
in Südwest-Afrika. 
Die Bedingungen der Kultur der Dattel- 
palme sind wiederholt (S. 106 des lausenden, 
S. 202 bzw. 321 des vorigen Jahrgangs) von 
uns besprochen worden. Es war hiernach an- 
zunehmen, daß Dattelpalmen Anpflanzungen 
in größerem Maßstabe, ebenso wie in Algier 
auch in unserem südwestafrilanischen Schusz- 
gebiel möglich sind. Eingezogene Erlundigungen 
  
haben ergeben daß von Missionaren bereits an 
mehreren Orten des Schutzgebietes erfolgreiche 
DT Versuche mit der Anpslanzung der Dattelpalme 
i *) Vergl. S. 209 des lausenden Jahrganges.
	        
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