Full text: Deutsches Kolonialblatt. II. Jahrgang, 1891. (2)

zufolge der erwähnten Truppensendungen be- 
sonders bedeutend sein wird. 
Die Gesammteinnahmen von Kronland und 
Schutggebiet sind hiernach im Verhältniß zur 
Ausgabe unbedeutend, jedoch im Steigen be- 
griffen; sie betrugen im Jahre 1889 90 
19 548 Pfd. Sterl., im Jahre 1890.91 an- 
nähernd 23 2.10 Pfd. Sterl. 
Im laufenden Finanzjahrc sind die Ein- 
nahmen von ganz Betschnang-Land auf 11 300 
Pfd. Sierl. veranschlagt. Davon entfallen: 
6 000 Pfd. Sterl. auf Zölle, 
10 000 Post und Tele- 
groyhen (denen 16 760 Pfd. 
Sterl. an Ausgaben gegenüber- 
slehen), 
3 500 Pfd. Sterl. auf Erbzins, 
8 000 - Landverläuse, 
3 100 Beitrag d. Char 
ter- Gesellschaft für Ausgaben 
im Schutzgebict. 
Zus. 30 600 Pfd. Sterl. 
Titterarische Besprechungen. 
Malabilliland, its Gold Fields, Boundaries, 
Geology, Mincral and other Resources, 
Iistory and Armed Strength. The 
Tati District, the Alining C(’oncessions, 
and Royal Charter of ihe British South 
Alrica Co. Br R. Rugg. Mit Karte. 
Preis 2 Schilling 6 Pence. London 1890. 
Dic vorliegende Schrift enthält eine Zu- 
sammenstellung von Verichten, Mittheilungen, 
Dolumenten u. s. w. aus Blaubüchern und an 
deren Quellen, welche sich auf den Tati Distritt, 
Matabele Land und Maschona-Land beziehen. 
Diese südlich des Zambesi gelegenen Gebicte 
haben belanntlich in letzter Zeit dureh ihren 
angeblich fabelhaften Reichthum an Gold und 
anderen Mineralien die Aufmerlsamkeit auf sich 
gezogen und zur Bildung großer Gesellschaften 
Veranlassung gegeben, unter denen die britisch- 
südafrikanische Kompagnie die ersie Stelle ein 
nimmt. Im Tati-Distrilt haben schon früher 
englische Gesellschaften die Goldgewinnung be- 
trieben, jedoch ohne hinreichenden Ersolg:; der 
Mangel an Erfolg soll jedoch nur der schlechten 
Leitung jener Gesellschaften zuzuschreiben sein. 
Von Interesse sind die Schilderungen des 
Landes und Volkes der Matabele. Lettere 
sind ausgewanderte Zulus, welche in einer voll- 
ständig militärischen Organisation leben und 
die früheren Bewohner sowie die Nachbarvöller 
unterochten. 
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Ihre Disziplin soll jedoch in, 
letzter Zeit eine sehr lockere geworden sein. 
Matabele= und Maschona Land werden als 
äußerst fruchtbar und namentlich in den höher 
gelegenen Theilen als besonders gesund ge- 
schildert. Die Schrift giebt ferner Auskunft 
über die verschiedenen für jene Länder er- 
theilten Lonzessionen, sowie über die volitischen 
Verhällnisse. Sie enthält den der Britisch- 
Südafrilanischen Kompagnie ertheilten Schutz- 
rief. 
Aerztlicher Reisebegleiter und Haus- 
freund. Eine Anleitung zur Verhütung 
von Kranlheiten und Rathschläge zu deren 
Behandlung bei Mangel an ärhllicher Hülfe. 
Von Dr. meid. Fallenstein, Oberstabsarzt 
a. D. Mit 10 Holzschnitten. BVerlin 1891. 
Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin (Richard 
Schötz). Preis gebunden 6 Mark. 
Denjenigen, welche auf Reisen oder unter 
anderweiten Verhältnissen sich besinden, welche 
es ihnen nicht gestatten, rechtzeitig die Hülfe 
cines Arztes in Anspruch zu nehmen, wird 
das vorliegende Buch ein schätzbarer Rathgeber 
sein. Es giebt einerseils die Kennzeichen der 
am hänusigsien vorlommenden Kranlheiten, an- 
dererseits deren Behandlungsweise an und legt 
dabei namentlich auch auf die in den Tropen 
erscheinenden Kranlheitssormen Gewicht. Ein 
besonderer Abschuitt ist der Besprechung der 
verschiedenen Lebensmittel nach ihrer Zuträg- 
lichleit gewidmet, ein sernerer den Heilmilleln 
und der Art und Weise ihrer Anwendung. 
Das Vuch wird auch auf Expeditionen und 
Forschungsreisen, an welchen ein Arwzl nicht 
theiluimmt, aus den angegebenen Gründen, so- 
wie namentlich deshalb gute Dienste leisten, 
weil es auch dem Nichtmediziner ermöglicht, 
den Eingeborenen gute Dienste zu leisten, welche, 
wic belannt, jeden Weissen für einen Arzl zu 
halten und seine Hülse in Anspruch zu nehmen 
gencigt sind. 
Inner Afrila. Erlebnisse und Beobachtungen 
von Heury Drummond. Mit einer Karte 
und zehn Abbildungen. Zweite Auflage, 
viertes Tansend. Gotha, F. A. Perthes, 
1891. Preis ! Mark. 
Heury Drummond, der auch in Deutsch- 
land so wohlbelannte Versasser der lleinen, 
warm zum Herzen dringenden Schrist „Das 
Beste in der Well“, sowic des Werles „Das 
Naturgesetz in der Geisteswel!“ giebt uns in 
dem vorliegenden Büchlein nicht eine eingehende
	        
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