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Schiffsbewegungen der Deutschen Ost-Afrika-Linie (Hamburg--Ost-Afeikal
Leßte Nochrichten
Reichspostdampfer Reise *
von nach bis 12. Oktober 1891
„Kaiser“ Hamburg Delagoa Bay 11. Oktober in Aden.
„Parthian“ Delagoa Vay Hamburg 1. Oktober in Aden.
„Bundesrath“ Hamburg Delagoa Bay 0. Oktober in Delagoa Vay.
„Neichstag“ Delagoa Vay Hamburg 29. September in Hamburg.
Perschiedene Witthrilungen. 16. August die Hochebene von Mage und
Einberufung des Rolonialratbs.
Der Kolonialralh ist auf Mittwoch, den
21. Oltober d. J. zusammenberusen. Die erste
Sitzug desselben sindet an dem gedachten Tage
um 10 Uhr Vormittags im Auswärtigen Amie
statt.
Der Susammenstoß der Erpedition v. f5elewski
mit den Wahehe.
Der Lientenant in der Ostafrilanischen
Schutztruppe v. Tetten born hat dem Kaiser-
lichen Gonverneur Freiherrn v. Soden
solgenden Bericht über den Zusammenstoß der
Expedition Zelewski mit den Wahehe erstattet:
Lager am Myombo,
den 30. August 1891.
Euer Exzellenz beehre ich mich ganz gehor-
samst Folgendes zu berichten:
Am 30. Juli brach die Expedition über
Marorc zu den Wahehehäuptlingen Mamlussa
und Manamtua am Kititibach im Rubeho-
gebirge auf. Die Häuptlinge stüchteten und
hatten bis auf wenige Stück, welche uus in
die Hände sielen, ihre Rinder und Kleinvieh
abgetrieben. Vom 5. bis 6. August wurden
etwa 25 Temben den Flammen preisgegeben
und 3 Feinde getödtet.
Darauf marschirte die Karawane über
Marore, den Ruaha bei Masombi über-
schreitend, auf Mgowero nach Mage. Am
11. August traf die Expedition dort ein und
bezog Lager. Zum ersten Male hatten sich
dort Wahehekrieger in größerer Menge gezeigt;
bewassnet waren sie mit Schild und Speer,
selten mit Flinten. Einzelne Schüsse, von uns
abgegeben, verscheuchten die Feinde in west-
licher Richtung.
Nachdem am 1/. in der Nähe unseres
Lagers mehrere Temben verbrannt worden
waren, durchzog die Truppe am 15. und
überlieferte in der sehr zahlreich bevöllerten
Gegend etwa 50 Temben den Flammen. Am
16. August erreichten wir etwa den Ort, wo
auf der Karte Lula steht.
Am 17. August, 6 Uhr Vormittags, brach
die Karawane in der Richtung auf Mdawaro
(Mdairo?) auf. Die Marschordnung war
folgende:
Mehrere schwarze Führer unter Bedeckung
von 10 Zulus, Kommandeur v. Zelewski,
Arzt l#r. Buschow, Lieutenant v. Pirch,
7. Kompagnic, Unteroffizier Schmidt,
Büchsenmacher Hengelhaupt. Darauf solgte
die Artillerie: Unterofsizier Thiedemann,
Unteroffiziere Herrich und Wutzer, dann
Lieutenant v. H eydebreck. Hieran schloß sich
Lieutenant v. Zitzewitz, 5. Kompagnie, Unter
ossizier v. Tiedewitz, Lazarethgehülfe Hem-
prich. Zwischen die Träger vertheilt waren
10 Sndauesen der 6. Kompagnie. Feldwebel
Kay, Lieutenant v. Tettenborn mit 20 Su-
dauesen der 6. Kompagnie, hinter welchen
20 Stück Rindvieh, 60 Schase und Ziegen
unter Bedeckung von 12 Sndanesen 6. Kom-
pagnic.
Gegen 7 Uhr Vormittags ließ der Komman-
deur auf einem lleinen kahlen Hügel halten, um
den Zusammenhang der Marschkolonne wieder-
herzustellen. Jenseits dieser Erhebung begann
ein dichter Busch, in welchem vielfach große
Felsstücke zerstreut lagen.
Kaum hatte die Kolonne bis einschließlich
Artillerie dieses Gestrüpp erreicht, als ein
Signalschuß ertönte und gleich darauf die
Wahehe in großer Ueberzahl höchstens 30 Schritt
von der Kolonne seitlich austauchten und mit
wildem Geschrei und Ungestüm auf diese ein-
drangen. Die Soldalen lonnten nur ein= bis
zweimal seuern, so schnell war der Feind in
ihren Reihen. Die Verwirrung wurde ver-
mehrt durch die wilde Flucht der Artillerie=
Esel, welche in die 5. Kompagnie eindrangen.
Die Askaris wandlen sich nun unaushaltsam
zur Flucht, von den Feinden energisch verfolgt.
Lieutenant v. Heydebreck, Murgan
Essendi und etwa 20 Askaris gelang es,