Full text: Deutsches Kolonialblatt. II. Jahrgang, 1891. (2)

150 Köpfen, um seine unbedingte Unterwerfung 
anzuzeigen und Frieden zu erbitten. Dieselbe 
überbrachte einen Brief der algerischen Missio- 
nare aus Uschirombo, in welchem dem Panga- 
lala und seinen Leuten das beste Zeugniß für 
519 
goologischer Gegenstände von Dr. Preuß in 
"1 & 
deren Verhalten seit dem Kriege ausgestell. Kamerun bei der zoologischen Sammlung. das 
wurde. Pangalaloa schickte gleichzeitig 26 junge 
Krieger, um diese als Soldaten einzustellen. 
Sie kamen im vollen Kriegsschmuck und über- 
gaben ihre Waffen nebst Kopfschmuck zum 
Zeichen der Unterwerfung. 
Dies geschah vor 
einer großen Menschenmenge und machte einen, 
gewaltigen Eindruck auf die Bevölkerung. Die 
Wangoni-Rekruten zeigten sich bei der Aus 
bildung sehr anstellig. 
Ersatz für die ostafrikanische Schutztruppe. 
Mit dem am 21. d. M. Neapel ver- 
gehülfe nach Ostafrika abreisen, um in die 
Schuttruppe ausgenommen zu werden. 
Aus Südwestafrika. 
Nach einem im „Reichsanzeiger“ abgedruckten 
ausführlichen Bericht hat Hendril Witboi am 
angekommen. 
Eingang von wislenschaftlichen Lendungen aus 
den Deutschen Schutzgedieten.“) 
Am 6. d. M. ist wiederum eine Sendung 
Museums für Naturkunde eingegangen. Die 
Sendung enthielt 1191 Stück Schmetterlingc 
Käfer und andere Insekten sowie 350 Stück 
trockene Land und Süßwasser- Conchylien- 
Die sämmtlichen Thiere sind fast ausnahms= 
los sehr gut konservirt und in Folge sorg- 
fältiger Verpackung in bestem Zustandee hier 
Es befindet sich eine Anzahl 
nener Arten darunter, und eine Menge Arten 
sind durch so viele Exemplare vertreten, daß 
an die Museen der anderen Bundesstaaten Dou- 
bletten derselben vertheilt werden können. 
Auch Hauptmann v. Frangois hat vor 
einiger Zeit eine interessante Sammlung von 
.. % e Bekleidungs und Haushaltungsgegenständen der 
lassenden Dampfer der Ostafrila-Linie werden 1 
2 Lieutenants, 1 Unteroffiziere und 1 Lazareth 
15. September mit 300 Reitern und 300 Mann 
zu Fus einen abermaligen, diesmal unglücklichen 
Einfall in das Damaraland unternommen. 
Nachdem er Otjihavera und Okahandja ange- 
grissen und mehrere Viehheerden erbeutet hatte, 
wurde er von den Hereros zum Nückzuge 
genöthigt. Das geraubte Vieh wurde 
Hereros sowie Tabak, welcher von den Berg- 
Damaras in -Okombahe gepflanzt wird, an das 
Museum für Völkerkunde eingesandt. Ferner 
schickte der genannte Forscher einc sorgfältige 
Zusammenstellung und Beschreibung von Nut- 
hölzern, Nahrungspflanzen, eßbaren Wurzeln 
und Zwiebeln, Gerbe= und Färbepflanzen, 
Gespinnstpflanzen, Arzneipflanzen, Giftpflanzen 
und charakteristischen Bäumen des Damara- 
und Okowango-Gebietes, sowie ein Verzeichniß 
der im südwestafrikanischen-Schußgebiete ange- 
bauten eeuropäischen Gewächse unter Berück- 
sichtigung der Bedingungen ihres Fortlommens 
ihm 
größtentheils wieder abgenommen. Sein Verlust 
war bedeutend. Es fielen von den Seinen 
30 Mann, einer wurde gefangen genommen. 
Die Anzahl der Verwundeten war nicht zu 
ermitteln. 25 Gewehre und 111 Pferde wurden 
ihm abgenommen, 19 Pserde erschossen. 
Nacheinem neuerdungseingegangenen Berichte 
sind auf die Kunde von dem für Hendrik 
Witboi ungünstigen Ausgang des Gefechtes 
bei Okahandia mehrere in nordöstlicher Richlung 
von dem genannten Platz angesessene mab 
hängige Herero und Ovambanderu-Stämme 
unter ihren Führern Nicrodemus, Kahima 
mua, Salomo Aponda, Kaiala, Baratyo 
und Kanar jatinach Gibeon geeilt, um Witboi 
gänzlich zu vertreiben oder ihm wenigstens den 
Rest des geraubten Viehes wieder zu nehmen. 
vom deutschen Frauenverein.) 
Das Novemberheft der Zeitschrift „Unter 
dem rothen Kreuz“, des Organs des Deutschen 
Frauenvereines, berichtet, daß die Weihnachts- 
sendungen des Vereins nach Ostafrika" und. 
Neu-Guinea bercits abgesandt worden sind. 
Zu ersterer Sendung gehören auch zwei Tannen= 
bäume mit dem nöthigen Baumschmuck. 
An die Stelle der am 21. Oktober d. J. 
von Vagamoyo abgereisten Schwester Katharina 
Beckermann wird die Schwester Lies Bader, 
eine geborene Holländerin, treten. Dieselbe, 
welche bereits sieben Jahre in den Tropen auf 
Batavin gelebt hat, ist Mitte Ottober mit dem 
Dampser „Reichstag“ abgereist. 
Von den nach Neu-Guinen gegangenen 
Schwestern befindet sich Auguste Heber leidlich 
wohl, während Hedwig Saul sehr unter dem 
*) Vergl. D. Kol. Bl. S. 471. 
*) Vergl. D. Kol. Bl. S. 438
	        
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