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Die chtimmerreg ißig statt-
finden, da der tuamtenicht Lehrgehülfe Konrad
öfters als Dolmetscher abwesend sein mußte. Was
die Schülerzahl anbetrifft, so wird dieselbe nach
Aussage der Eingeborenen rasch zunehmen und
ihre alte Höhe erreichen, sobald wieder ein
weißer Lehrer dort ist.“)
Untergang dee Dampfers „Sehdenick“ in Kamerun.
In der Nacht vom 28. zum 29. November
v. J. ist der Woermannsche Flußdampfer
„Zehdenick“, welcher zur Ueberführung von
Leuten und Sachen der Südexpedition nach
der Station Edea gechartert war, als er über
eine Sandbank im Quaqua fuhr, leck und
vollständig wrack geworden. Die schiffbrüchigen
Expeditionsleute nebst den geretteten Sachen
sind durch den beigegebenen Gouvernements-
dampfer „Soden“ und vier von Kamernn zur
Hülfe gesandte größere Kanoes nach Edca geschafft
worden, wo die Stationsgebäude in den nächsten
Tagen sertig gestellt werden sollten. Da bei
dem Unglück nur einige Kisten mit Lebens-
mitteln und Ballen mit Zeug verloren gegangen
bezw. beschädigt worden sind, so hat dieses Vor-
kommniß auf den Fortgang der Expedition
keine Wirkung.
Errichlung eines Bezirksamtes im südlichen
Tbeile Kameruns.“)
Die Errichtung des Bezirksamtes für den
südlichen Theil von Kamerun ist nunmehr in
Kribi erfolgt. Am 28. Dezember v. J. hat
der stellvertretende Gouverneur das von der
worbene Grundstück nebst Gebänden daselbst
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sich nunmehr die Exportgesellschaft von
D. Knoop in Bremen entschlossen, daselbst ein
Handelsunternehmen in großem Stile in An-
griff zu nehmen. In Gemäßheit eines Ver-
trages mit der Deutsch-Ostafrikanischen Ge-
sellschaft, welche hierbei als stille Gesellschafterin
betheiligt ist, wird das Bremer Haus Kara-
wanen in das Innere Deutsch-Ostafrikas ent-
senden, und Handelsniederlassungen daselbst
errichten. Es ist zu hoffen, daß die Firma beim
demnächstigen Beginn ihrer Thätigkeit auch dem
Handel im Kilimandscharo-Gebiete, auf dessen
gute Aussichten von sachkundiger Seite mehr-
fach aufmerksam gemachtworden ist, ihre Auf-
merksamkeit widmen wird.
Aus Südweslafrika.
In den jüngsten Nachrichten über die Fehden
zwischen den Hottentotten und den Hereros im
südwestafrikanischen Schutzgebiete, die ihren Weg
in die Presse gefunden haben, kehrte wiederholt
die Klage wieder, daß jetzt hierbei auch nicht
mehr das Eigenthum der Europäer geschont
bliebe. Es ergiebt sich indessen, daß cs sich
mehr um Diebereien einzelner Eingeborener
als um ein feindliches Auftreten der Stammes-
häuptlinge gehandelt zu haben scheint, und daß
die Häuptlinge bisher ihrer Verpflichtung,
Ausschreitungen ihrer Stammesangehörigen gegen
Weiße zu verfolgen und für Schadenersatz zu
sorgen, nach Kräften nachgekommen sind. Der
stellvertretende Führer der Schutztruppe, Pre-
mierlieutenant v. Frangois berichtet:
Windhoek, den 5. Dezember 1891.
Die Ovambandern-Stämme, unter den von
Samuel Maharero ziemlich unabhängigen
Häuptlingen Kahimema, Aponda und Ni
as codemus sind seit ihrem glücklichen Kriegszug
Kamerun-Land= und Plantagen-Gesellschaft er-
für die Kaiserliche Regierung übernommen und
einen Theil der Farm, welcher für das Amt
nicht gebraucht wurde, sofort wieder verkauft.
Bis zur endgültigen Besetzung des Bezirks-
amtes werden die Geschäfte daselbst durch den
Kaufmann Lubte geführt.
Einc neue Erwerbsgesellschaft für Deutsch-
stafrika.
Während bisher die ersten Bremer Firmen
ihre Thätigkeit auf das deutsch-ostafrikanische
gegen Gibeon übermüthig geworden. Die un-
ruhigen Elemente unter ihnen scheinen ihre
Prahlereien zunächst durch Diebereien im Großen
zur Ausführung zu bringen. Am Sonntag
den 8. November erhielt ich von Klein-Wind-
hoek die Meldung, daß 120 Stück Nindvieh
bei dem abendlichen Zählen fehlten. — Am
Montag Nachmittag zeigten sich drei Hereros
und ein Berg-Damara mit Gewehren bewaffnet
Schugebiet noch nicht ausgedehnt hatien, hat
) Der Oberlehrer Christaller kehrt Anfang
d. M. von seinem Urlaube nach Kamerun zurück.
*"“) Vergl. D. Kol.-Bl. 1891 S. 395.
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nahe bei Klein-Windhoek, mißhandelten einen
unserer eingeborenen Schafwächter und ver-
suchten auch der beiden anderen habhaft zu
werden. Diesen gelang es indeß zu slüchten
und das Geschehene zu berichten, weshalb die
Hereros den angeuscheinlich beabsichtigten Dieb-
stahl des Kleinviehs ausgaben. Die am Montag
und Dienstag von mir nach allen Seiten des
Windhoeker Feldes ausgeschickten Boten kehrten
am Abend des letzteren Tages mit der Meldung