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genommen haben. Diese Entschuldigung ist in
gewisser Weise berechtigt, da die Weißen des
Landes ihre Ochsen und Kühe zu stempeln
pflegen.
Polizcitruppe in Kamerun.
In Kamerun ist der Anfang mit der
Bildung einer Polizeitruppe von zunächst
54 Mann gemacht worden, darunter 17 Haussas
der Togotruppe, 18 Krujungen und sonstige
Eingeborene, die sich freiwillig zum Dienst in
der Truppe gemeldet haben. Die Uniform wird
in Bluse mit roth paspoilirtem Matrosenkragen,
lurzer Hose von hellbraunem Kakey, rother
Schärpe und rothem Fez mit Troddel be-
stehen. Die Ausrüstung setzt sich zusammen
aus dem Gewehr, Modell 71, Seitengewehr,
Brotbeutel und Feldflasche. Versuchsweise
werden einzelne Leute einen Rucksack erhalten.
Aufbebung der Station Datzfeldtbhafen (RNaiser
Wilbelmsland.)
Die Aufhebung der Station Hatfeldthafen
auf Kaiser Wilhelmsland ist am 18. November
v. J. erfolgt.
Gesundbeits-zustand in Kamerun.
Der Gesundheitszustand in Kamerun ist
in den letzten Monaten ein günstiger gewesen.
Von den bereits (S. 551 des vor. Jahrg.)
erwähnten günstigen Impfresultaten ausgehend,
hat Dr. Schröder etwa 260 Eingeborene von
Arm zu Arm mit dem besten Erfolge weiter
geimpft.
Unter den Angestellten des Gonvernements
sind schwere Fiebererkrankungen nicht vorge-
kommen. Der Lehrer, der Gärtner und der
Materialien-Verwalter hatten kurze Fieber-
anfälle; der letztgenannte wohl ebenso wie der
Arzt der v. Gravenreuth'schen Expedition im
Anschluß an die Unternehmung nach dem Abo.
Unter den Kaufleuten ist eine schwere Er-
krankung an Schwarzwasserfieber noch in Be-
handlung.
verlegung des Romissariats für Südwestafrika
nach Windbock.
Die Uebersiedelung des Kaiserlichen Kom-
missariats für Südwestafrika von Otjimbing[he
nach Windhoek hat nunmehr einem Bericht des
Assessor Köhler vom Anfang Dezember v. J.
zufolge stattgefunden.
Der genaunte Stellvertreter des Kaiser-
lichen Kommissars wählte den Weg über Oka-
handja, um dem Oberhäuptling der Hereros,
Samuel Maharero, einen Besuch abzustatten.
Seinem Wunsche, die Weiterreise um einen
halben Tag zu verschieben und einer Ver-
sammlung der angesehenen Hereros und der
übrigen Bevölkerung des Platzes beizuwohnen,
lam Assessor Köhler in Begleitung der Herren
Premierlientenant a. D. v. Bülow und Polizei=
meister v. Goldammer nach. Die bei dieser
Gelegenheit gestellten Fragen betrafen in der
Hauptsache den im Laufe d. J. vollzogenen
Beamtenwechsel beim Kommissariate und fanden
durch die Versicherung, daß in dem Verhältniß
der Kaiserlichen Regierung zu den Eingeborenen
eine Veränderung nicht zu erwarten sei, zur
allseitigen Befriedigung ihre Erledigung.
Astrolabe-Bap.
Ueber die Herstellung friedlicher Bezichungen
zu den Eingeborenen bei Erima und Gorima
(Astrolabe-Bay) berichtet der Kaiserliche Kom-
missar Rose wie folgt:
Vielfache Beunruhigungen durch im Wald
sich umhertreibende Eingeborene, welchen die
farbigen Arbeiter der Stationen Erima und
Gorima (insbesondere beim Herbeischaffen von
Bauholz und Palmblättern zum Atapflechten)
zu nicht geringer Schädigung des Betriebes
ausgesetzt waren, bewogen mich, abgesehen von
allgemeinen Rücksichten, meine Aufmerksamkeit
der Herstellung friedlicher Beziehungen zu den
feindlichen Eingebornen wieder zuzuwenden
Ich war in der Lage, mich des Herrn Kubary
zu den in Scene gesetzten Verhandlungen zu
bedienen, da derselbe seine Station Constantin-
hafen abgegeben hatte und sich ohne dringende
Thätigkeit hier aufhielt. Vermöge seines Ein-
flusses bei den Eingebornen gelang es ihm,
angesehene Einwohner der Ortschaften Adjirubu
(und nahe liegender) und Erima zu Verhand-
lungen zu gestellen. Ich begab mich am
10. November nach Gorima und am 16. No-
vember nach Erima, und wurde an beiden
Orten feierlich Frieden geschlossen. Die Grenzen
zwischen dem Besitz der Dorfschaften und der
Weißen (Kompagnic) wurden festgelegt, an Ort
und Stelle den Eingebornen gezeigt und beider-
seits vereinbart. Unter den üblichen Wieder-
holungen versicherte man sich gegenseitig, daß
von nun an das Gewehr auf der einen, der
Speer und Pfcil mit Bogen auf der andern
Seite niedergelegt und Differenzen in Güte
beglichen werden sollten. Insbesondere bei den