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AAA A K.A A. . A. A. . A. A. A. A A. A. 4u. A. E. A. A. A. S. A. K. 4. 4.
Perschiedene Wittheilungen.
Jabresbericht, belv. die Entwickelung des
Schutzgebieles Kamerun im Jahre 1891.
Nach einem vom Kanzler Leist erstatteten
Bericht hat sich die Entwickelung des Schutz=
gebietes von Kamernn im Jahre 1891 fol-
gendermaßen gestaltet:
J. Bevölkerung.
als diese.
Im Schutzgebicte von Kamerun waren im
verflossenen Jahre 166 Europäer, darunter
l0 weibliche, ansässig und zwar 109 Deutsche,
31 Engländer, 4 Schweizer, 1 Bürger der
Vereinigten Staaten, 1 Spanier und 17 Schwe-
den. Von diesen waren 30 Regierungsbeamte,
81 Kaufleutc, 24 Missionare, 7 Pflanzer,
5 Seeleute, 4 Maschinisten und Techniker,
3 Naturforscher, 1 Feldmesser, die übrigen
Frauen (8) und Kinder (3).
Der Abgang der Weißen im verflossenen
Jahre betrug 56.
Der Zugang betrug:
Durch Geburten ..... 1
durch Zuzug .. 84
zusammen 85
Es sind daher 29 Europäer mehr hinzu-
gekommen.
Statistische Angaben über die Eingeborenen
lassen sich nicht machen, da eine Volkszählung
nicht stattgefunden hat, auch noch nicht zu er-
möglichen wäre. Die zu beiden Seiten des
Kamerunflusses wohnenden Eingeborenen nennen
sich Dualla (batu ba Dualla). Sie sind etwa
20000, nähren sich ausschließlich vom Handel
und Fischfang und verrathen große Intelligenz,
Auch die Volksstämme der in den Kamerun-
fluß mündenden Flüsse, wie die Mungos, Abos,
Wurileute, Dibombes, Lungasileute, Ndongas,
Malimbas, Bakokos und Edealente, sind in
erster Linie Handelsleute.
Die Volksstämme des Viltoriabezirks schei-
den sich wesentlich in drei: Bakwili, Bamboko
und Bakundu.
Die Bakwilis, welche den ösllichen und
südöstlichen Theil des Kamerungebirges be-
wohnen, sind ein rauhes und kriegerisches Ge-
birgsvolk, welches sich in erster Linie mit Vieh-
zucht und Jagd, oder, z. B. die an der See
wohnenden Bimbialente, mit dem Fischfang
beschäftigt. Der Handel ist bei den Bakwilis
nicht bedeutend und am größten in den Pläßen
nach dem Mungo hin, vor allem in Keka und
M'benga. Die Kopzfahl dürfte sich auf etwa
25000 belaufen.
Die Bambokos bewohnen die westlichen
Abhänge des Kamerungebirges und unter-
scheiden sich wenig von den Bakwilis; nur
treiben sie mehr Handel als diese. Ihre Zahl
dürfte etwa 20000 sein.
Das Land nördlich vom Gebirge wird
von den Bakundus bewohnt. Diese treiben be-
deutend weniger Viehzucht, aber mehr Handel
als die Gebirgsvölker und sind friedliebender
Ihr Gebiet ist noch wenig bekannt.
Ueber Answanderung von Eingeborenen
sind fünf Fälle belannt geworden:
1. Der Sohn Manga Bell's Rudolf Bell
und
der Sohn des Gouvernementsdolmetschers
Metom, Tube Metom, sind zur Er-
ziehung nach Aalen bei Stuligart ge-
gangen.
Der älteste Sohn des Häuptlings Akwa,
M'pundn Akwa, welicher schon früher
in Deutschland einige Jahre Erziehung
genossen hat, ist zur Erlernung des kauf-
männischen Gewerbes in ein Hamburger
Geschäftshaus eingetreten.
Der Basler Missionsschüler Dowo ist
zur Erziehung nach Deutschland gegangen.
Der bisherige Regierungsschüler Senga
Kwo ist als Hülsslehrer dem Kommissariat
Togo diesseits zugesandt worden.
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. Hauptwohnplätze im Schutzgebict:
. im Gebiete des Bezirksamts Viktoria:
Viktoria (10 Weiße; Sitz des Bezirks-
amts; Hauptfaktorei der Ambas Bay
Trading Companry),
Bibundi (8 Weiße; nördlichster Küsten-
handelsplatz; Hauptfaktorei der schwe-
dischen Firma Valdan, Knutson &
Heilborn; Plantage der Tabaks-
baugesellschaft Kamerun, Jankben,
Thormaehlen & Dollmann),
Dibundscha (Pflanzung von Jantzen
Thormaehlen, früher selbstständig,
jetzt zur Bibundipflanzung gehörig),
Kriegsschiffsbucht, (5 Weiße; Haupt-
plantage der Kamerun-Land= und
Plantagen-Gesellschaft),
Bimbia (2 Weiße),
Ndian (1 Weißer),
Mocko (1 Weißer),
Bange (1 Weißer),
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