hoch über derselben wohnt. Die Edealeute
als gutmüthige, fröhliche Menschen, ohne kriege-
rischen Sinn, dagegen sehr handelslustig, werden
wohl stets gute Freundec der Station bleiben,
so lange sie dort durch den Absah ihrer Boden-
produkie, ihrer Ziegen, Schafe und Hühner die
in hiesiger Gegend gangbaren enropäischen
Waaren erhandeln können. Ein Huhn wird
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mit Waaren im Werthe von 30 bis 50 Pfennigen,
eine Ziege für 2 bis 3 Mark erstanden. Die
Stationsleute kaufen sich ganze Körbe mit Koko
um eine oder mehrere leere Bierflaschen, Marme-
ladentöpfe oder Blechbüchsen.
Für den friedlichen Charakter der Busch=
leute in den ferner gelegenen Ortschaften kann
die Thatsache Zeugniß ablegen, daß der hiesige
Agent Jürs, für die Woermannfaktoreien am
Sannaga, seit Anlage der Station begonnen
hat, solche Faktoreien durch 1 bis 5 gewandte
Wayjungen in den verschiedenen Wohnplätzen
der Buschleute anlegen zu lassen.
Solche Plätze sind gegen Südost im Busche
Jaby, Mehnewe, Engele, Mekame, sowie die
an der Hauptstraße längs des Sannaga ge-
legenen: Mangane, John Bimmie und Man
gambe; die zwei letzteren, sowie Mekame wurden
erst mit Beginn des Jahres 1892 gegründet.
In Mangane ist der Faktorist ein Weißer.
Die Häuptlinge, welche eine Handelsstation
in ihrem Orte wünschen, bringen ihre dies-
bezügliche Bitte persönlich in der Hauptsaktorei
Edea vor.
Der Hauptweg, welcher über Mangane
nach Mangambe führt, ist breiter und gang-
barer als die sonst üblichen Kommunikationen;
jedoch machen ihn für die Regenzeit die beträcht-
lich vielen denselben durchquerenden Wasser-
läufe sehr anstrengend. Von Mitte Dezember
bis Mitte Februar ist die günstigste Marschzeit
für diese Strecke. Manganc kann von guten
Trägern in 10 Stunden von hier aus erreicht
werden. Bei Mangambe ist die bekannte große
Fähre über den Sannaga.
Gesundheitszustand und Witterungsverdältnisse
in Ramerun im Februar 1892.
Auch im Februar war der Gesundheits-
zustand in Kamerun ein recht günstiger Ab-
hesehen von einer mehrtägigen Fiebererlraulung
des Lehrers Beß lamen bemerkenswerthe Er-
lrankungen bei Weißen hier nicht vor.
Der höchste Thermometerstand wurde am
21. d. M. mit 31,8° C., der niedrigste am
25. d. M. 21,1° C. abgelesen. Zwischen beiden
lag am 21. d. M. Nachmittags ein Tornado..
Das Barometer stand am niedrigsten am
23. d. M. Mittags (756,7 mm), am höchsten
am 5. d. M. (762,2). Die Gesammtnieder=
schlagsmenge betrug 65,1 mm. Von fünf Ge-
wittern im Monat waren drei mit Sturm ver-
bunden (Tornado).
Sau eines deutschen Krankenbauses in Togo.
Einer Anregung des Regierungsarzles in
Togo, Stabs aearzt Wicke, jolgend hat die Nachtigal-
Gesellschaft für vaterländische Afrikajorschung
hierselbst in dankenswerther und erfolgreicher
Weise die Aufbringung der Mittel für den
Bau eines Krankenhauses in Togo sich ange-
legen sein lassen. Veranstaltete Sammtungen
haben den ansehnlichen Betrag von annähernd
1500 Mark ergeben. Einflußreiche Eingeborene
in Togo, wie die Häuptlinge bezw. Agenten
J. F. Creppy, F. A. Almeida, Aite,
Agavon, A. Hilson, haben die unent-
geluch Lieferung von Fiegelsteinen zum Bau
des Hauses zugesagt. Die Nachtigal-Gesellschaft
hat ferner eine Lotterie zum Bau des
„Nachtigal-Krankenhauses“ veranstaltet, so daß
der Vollendung dieses gemeinnützigen Werles
hoffentlich bald entgegengesehen werden kann.
Geschenk der FJamilic d'Almeida in Togo.
Antoniv d'Almeida, F. F. d'Almeida
und Aite Ajavon, Vertreter der Almeida
Familie in Togo, welche schon wiederholt ihr
lebhaftes Interesse an der Entwickelung des
Schutzgebietes durch Geschenke und Beiträge
zu nüßlichen Anlagen 2r. dargethan hal, haben
unter dem 16. Februar dem Keiserlichen
Kommissariat ein ihnen Ses Grundstück zur
ungsgrundstücks schenkungs-
s
weise überlaffen.
Reise des Kanzlers vchmiele in Java.
Der Kaiserliche Kanzler Schmiele hat in
Verfolg seiner Urlanbsreise auf der Insel
Java das dantenswerthe Entgegenkommen der
niederländischen und eingeborenen Beamten
sowohl wie das der holländischen und deutschen
Pflanzer gesunden. Von dem Generalgonverneur
von Niederländisch-Indien wurde er in einer
halbstündigen Andienz empfangen und mit einem
ofssenen Empfehlungsschreiben versehen. In Folge
dessen waren ihm auch im Inneren für Volls-