Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

und wirthschaftliche Siudien die Wege geebnet. 
Ju der musterhaften 
Salak des Herrn Mundt lernte er die Her- 
stellung des bereits als Ersatz für die Piassava- 
Faser auf dem Hamburger Markte eingeführten 
sog. Patentbastes als Nebenbeschäfligung für 
die Kulis kennen und ließ hierüber mit Ge- 
nehmigung des Herrn Mundt nähere Angaben 
an den Reichskommissar nach Neu-Guinea ge- 
langen. Der Bast wird aus der gespaltenen, 
schwarzgefärbten und in Stücke von bestimmter 
Länge geschnittenen Außenseite von Bambun 
hergestellt. Weitgehende Förderung seiner 
Zwecke fand der Kanzler ferner bei dem 
Direktor des Botanischen Gartens in Buiten= 
zorg, welcher nicht nur auf ein an ihn gerichtetes 
Ersuchen eine Sendung von fünf Kisten für 
den Bismarckarchipel geeigneter Pflanzen, wie 
verschiedene Arten Schattenbäume, Pflanzen 
und Früchte, kostenfrei dorthin absenden wird, 
sondern auch aus eigenem Ankriebe zugesagt 
hat, bei der in einigen Monaten bevorstehenden 
Rückreise Schmieless demselben weitere Säme- 
reien und Pflänzlinge, deren Erhaltung als- 
dann besser gewährleisict ist, mitzugeben. Herr 
Schmiele gedachte sich nunmehr über Singa- 
pore nach Ceylon zu wenden. 
Arbeitolöhne und Arbeitszeit in englischen 
Nolonien. 
Die englische Regierung hat 
Kolonien, mit verantwortlicher Regierung 
über die Höhe der Arbeitslöhne und die 
Dauer der Arbeitszeit cine Untersuchung ver 
anlaßt, deren Ergebniß dem Parlament 
vorgelegt worden ist.") Für die deutschen 
Schutzgebiete ist dasselbe nur insoweil von 
Interesse, als es sich um die Angaben über 
diejenigen Theile der Kapkolonie, 
Deutsch-Südwestafrika benachbart sind, und 
über Natal handelt, weil hier die wirthschaft- 
lichen Verhältnisse ähnliche sind. 
Die Angaben über die Löhne in den be- 
zeichnelen Gebieten der Kapkolonie sind solgende: 
in ihren 
Es erhalten Farmarbeiler neben freier 
Stlation monaklich: 
Europäer als Ausseher und Schüser 50 - 100sh. 
Farbige 15.— 20 
Europäer als Diener und Hirten 20— 60 
Farbige - 10— 15 
Theepflanzung Parakan- 
240 
Tagearbeiter neben Beköstigung täglich: 
Europäcr 1/—3 sl. 
Farbige 1 Sh. 
Hausdiener neben freier Station monatlich: 
Männliche Farbige 10—20 sh. 
Weibliche Farbige 10—15,= 
Bergarbeiter monatlich: 
Weitße 12 
Farbige 8 
Handwerler, wie Zimmerleute, Maurer, 
Grobschmiede, verdienen täglich ohne Bekösti- 
Jung 8 — 10 SH. 
In Natal erhallen als 
freier Station monatlich: 
Männliche Hausdiener 
Löhnung neben 
10—30 ch. 
Weibliche . .10—30- 
ununzclncu«’3«-zi1·l(snnnr:3,5nnd7slt.) 
Wagentreiber 20-600 sh. 
Führer 10 —30 = 
Hirtenjungen 3—15= 
Farbige J Jungen zu verschiedenen 
Diensten. 2— 8 
Farbige Mädchen derschiedenen 
Diensten 1—.15 
Stalljungen. 15—30 
Farmarbeiter . 10—30- 
stellenweise nur 5—12 al. 
Handwer ker. 15—30 
Die Arbeitszeit danert in Natai für Farm- 
arbeiter, Stalljungen und Hirten von Sonnen- 
aufgang bis Somenuntergang, für Hand- 
werker von 7—5 Uhr; Ueberstunden werden 
letzteren besonders bezahlt. 
.Kapkolonie, 
welche 
*) NReturn showing auyx Liws or Regulations 
alseeting the Hor 
o# tue Colanies atc. London. 15. Alurch 1892. 
u#r#is Adult Labour in ench ! 
Die Angaben über die Arbeitszeit in der 
welche sich auf Handwerker und 
Gehülsen von Gewerbetreibenden beziehen, 
schwanken zwischen 7½2 und 13 Stunden. 
Aus dem Schutzgebiet der Marschall-Onjeln. 
Der stellvertretende Kommissar für das 
Schutgebiet der Marschall-F Inseln, Brandcis, 
hat am 1. Jannar d. J. an Bord S. M. 
Krzr. „Sperber“ eine 11 tägige Rundfahrt durch 
den Archipel angetreten. Die Atolle Majern, 
Aruo, Mille, Butaritari, Ebon und Namerick 
wurden angelaufen und daselbst Streitigkeiten 
zwischen Eingeborenen geschlichtet, Landange- 
legenheiten geordnet und Geschäfte der nicht 
streitigen Gerichtsbarleit erledigt. Auch wurde 
auf die Eingeborenen eingewirkt, um dieselben 
zu ciner vermehrten Kopraprodnktion zu ver- 
anlassen. Auf der Insel Nauru, welche am 
D. Jannar angelaufen wurde, haben nach der
	        
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