Bendung von Psflauzen nach Ost · Ajrika
und Kamerun.
Die in der Centralstelle für die Kolonien
des hiesigen Königl. Botanischen Gartens heran-
gezogenen enva 1200 Exemplare —
werther Nutzpflanzen (D. Kol.-Bl. S. 471)
werden theils nach Ost-Afrika,
Kamerun gesandt werden. Die für Ost-Afrika
bestimmten Pflanzen werden mit dem von
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theils nach "% Kreisphysikus Dr. Steuber zu Mühlhaufen in
Hamburg am 27. v. M. abgegangenen Dampfer,
ab-
die für Kamerun mit dem am 5. d.
gehenden Schiff befördert werden. Bei diesem
Anlaß sei bemerkt, daß die botanische Ver-
suchsstation in Viktoria am Juße des Kamerun
gebirges recht erfreuliche Fortschritte ausweist.
Boden und Klima erweisen sich für den Anbau
so günstig, daß die Anstellung emes wissen-
schaftlich gebildeten Leiters für den Garten in
Aussicht genommen worden ist.
Sollstation am Campofluß (Namerun).
An der Mündung des Campoflusses, welcher
die südliche Grenze des Kamerungebietes bildet,
ist kürzlich eine Zollstation errichtet worden.
Dieselbe untersicht dem Beamten Paul Spaete,
welchem ctwa 12 Krulente beigegeben sind,
Spaete hat bereits mil der Errichtung der
ersorderlichen Gebäude begonnen, welche er
Anfang Mai fertig zu stellen hofft. Es ist
ihm gelungen, den Schmuggel, welcher bisher
in ausgedehntem Maße slattfand, fast gänzlich
zu verhindern. Nach den von ihm gemachten
Beobachtungen scheint der Campofluß eine
größere Bedentung als Handelsstraße zu be-
sitzen, wie bisher angenommen. Spaete beab-
sichtigt,
nach Fertigstellung der Station eine
etwa vierzehntägige Expedition stromanfwärts
zu unternehmen. Die dortige Gegend weist
reiche Bestände an harzhaltigem Hartholz auf,
dessen Ausnutzung zu Banzwecken für das
Gouvernement von Bedeutung werden könnte.
Die Bodenverhältnisse am Campo selbst sind für
Plantagenbau weniger günstig. Dagegen soll
die weiter nördlich gelegene Küste, bereits
von dem eine Meile entfernten Bakumba an,
sehr guten Boden haben.
eber weitere in Deutsch-Oflafrika vorgenommene
Schutzpockenimpfungen.“)
Ueber weitere in Deulsch-Ostafrika vorge-
nommene Schutpockenimpfungen berichtet der
Oberarzt Dr. Becker unter dem 29. Februar
d. J. wie folgt:
*) Lergl. D. Kol. Bl. 1891, S. 459.
Am 5. Oltober 1891 wurde in Kilwa von
dem dortigen Stationsarzt Dr. Steuber eine
Qnantität frisch eingetroffener, etwa fünf Wochen
alter animalischer Glucerin-Lymphe aus dem
Impfinstitut Riesel zu Halle a. S., sowie eine
weitere Quantität humanisirter Lymphe, welche
der genannte Arzt durch seinen Vater, den
Thüringen erhalten hatte, verimpft. Die Re-
sultate dieser Impfungen waren folgende:
I. Animalische Glycerin-Lymphe aus
dem Impfinstitut Riesel (Halle a. S.):
1. Erstimpflinge 16; Gesammtzahl der
Impsschnitte 96.
Ersolg bei 2 Erstimpflingen; Ge-
sammtzahl der entstandenen Blattern 6.
2. Wiederimpflinge 78; Gesammtzahl
der Impfschnitte 468.
Erfolg bei 2 Impflingen; Ge-
sammtzahl der entstandenen Blattern 7.
II. Humanisirte Lymphe:
1. Erstimpflinge 24; Gesammtzahl der
Impfschnitte 144.
Erfolg bei 5 Erstimpflingen; Ge-
sammtzahl der entstandenen Blattern 10.
Eine weitere Impfung wurde veranstaltet
gegen Mitte des Monats Jannuar d. J. in
Daressalam und Bagamoyo mit animalischer
Glycerin-Lymphe aus der Großherzoglich Va-
dischen Landes-Impfanstalt zu Karlsruhe. Diese
Lymphe war am 17. Dezember 1891 in
Karlsruhe vom Thier entnommen, gelangte am
12. Jannar 1892 in meine Hände und wurde
an den nächsten Tagen auf den bereits ge-
nannten Stationen verimpft.
Das Resultat war folgendes:
I. Impfung zu Daressalam am 13. Ja-
nuar 1892.
Geimpfst wurden: 39 Enropäer (Wiederimpf=
linge) mit 234 Impfsschnitten.
Ersolg bei 19 Enuropäern mit 57 Blattern.
Geimpft wurden: 114 Sudanesenfrauen mit
684 Impfschnitten.
Nicht zur Nachschau erschienen:
rauen.
Erfolg bei 54 Sudanesenfrauen mit 128Blattern.
Geimpft wurden: 19 Sudanesenlinder mit
114 Impfschnitten.
Erfolg bei 5 Sudanesenkindern mit 11 Blattern.
Geimpft wurden: 50 Sgnahelikinder mit
300 Imnpfsschnitten.
Erfolg bei 31 Suahelikindern mit 87 Blattern.
12 Sndanesen-