Eingang von wissenschaftlichen Sendungen aus
den deutschen Schutzgebieten.
Dr. Büttner hat aus Bismarcksburg im
Togo-Gebiete wieder eine bedeutende Sendung
zoologischer Gegenstände, nämlich 9 Sänge-
thierschädel und Gehörne, 4 Säugethiere,
29 Vogelbälge, 16 Reptilien und eine Menge
Insekten an die zoologische Sammlung des
Museums für Naturkunde gelangen lassen. In
"fast allen genannten Thierklassen befinden sich
neue, bezw. für die Wissenschaft in zoogeogra-
phischer Beziehung wichtige Arten. Leider ist
jedoch ein Theil der am 19. November v. J.
hier angekommenen Sachen wegen ungenügender
Zubereitung zur Aufbewahrung untauglich.
Des Weiteren ist bei der genannten Samm-
lung am 25. November v. J. eine Sendung
von Gegenständen, welche Emin Pascha und
Dr. Stuhlmann gesammelt haben, aus Osl-
Afrika eingegangen. Unter denselben befinden
sich 120 Säugethierbälge, 100 Vogelbälge,
20 Schlangen in Alkohol, mehrere Thierskelette
und Schädel, Schildkröten, Eier und eine
große Menge Insekten. Die Konservirung der
Sängethiere und Bögel ist recht gut, die-
jenige der übrigen Thiere zum Theil mangel-
haft. Die Sammlung enthielt in fast allen
Thierklassen neue Arten. Unter den Vögeln
haben sich bei vorläufiger Durchsicht allein
zehn neue Arten gefunden. In zoogeographischer
Beziehung bietet die Vogel= und Sängethier-
sammlung das größte Interesse, indem namentlich
die Vogelsammlung den Verlauf der Grenze
zwischen dem ost= und westafrikanischen Faunen-
gebiet im Westen und Norden des Viktoria=
Nyanza feststellt.
Vandelsbewegung der französischen Besitzungen
am Busen ron Benin.")
Das „Journal Officiel“ vom 17. v. M.
giebt für das dritte Vierteljahr von 1891 fol-
gende Uebersicht der Handelsbewegung in den
französischen Besitzungen am Busen von Benin:
Einfuhr.
739 002, 3 Francs.
............ 85 500,40
i'“*s Vopo und Ague .. .. 102 44382
Insgesammt 1427S 6 Francs.
Dazu die Einfuhr während des
ersten Halbjahres
Ergiebt die Summe von
2491 300,08
3 910 155,68 Francs.
*) Vergl. D. Kol.-Bl. 1891 S 417.
Ausfuhr.
Porto Noooan
Koon 238 099,75
Groß-Popo und Aqgue 366 832,50 --
Insgesammt 1 382 812,15 Francs.
777 880,00 Francs.
Dazu die Ausfuhr während
des ersten Halbjahres
Ergiebt die Summe von
2949 479,45
4332 291,90 Franco.
Die Gesammtsummen der drei ersten Viertel-
jahre v. J. verglichen mit denen des Jahres
1890 für denselben Zeitraum, zeigen eine Ab-
nahme der Ausfuhr von annäherend 500 000
Francs, dagegen eine Erhöhung der Einfuhr
von nicht weniger als 1 100 000 Francs. Man
hoffte auf eine bedeutende Steigerung der
Handelsbewegung während des letzten Viertel-
jahres.
Hamburg war während des dritten Viertel-
jahres 1891 an der Einfuhr in Kotonu mit
1533 Francs gegen 1547 Franes, in Groß-
Popo und 9 Ague mit 233 020,12 Francs gegen
169 401 Francs im vorhergehendes Vierteljahr
betheiligt. Die höchsten Summen der Ham-
burger Einfuhr in Groß-Popo und Ague liefern
Tabak mit 91 617,25 Francs und Zeuge mit
60 811 Francs. Bei der Einfuhr in Porto
Novo sin) die Herkunftsorte nicht ersichtlich
gemacht. Die Gesammtdarstellung der Einfuhr
und Ausfuhr nach Ländern ist abweichend von
früheren Verösffsentlichungen nur für Kotonn
gegeben, wo Hamburg am schwächsten bethei-
ligt ist.
Eestlegung der Grenze zwischen der deutschen
und englischen Interessensphäre in Est.Afrika.
Zwischen der deutschen und der englischen
Regierung hat eine Vereinbarung slaltgesunden,
wonach die im Absatz 1 Artikel 1 des deutsch-
englischen Abkommens vom 1. Juli 189%½
bezeichnete Grenzlinie näher festzulegen und
nöthigenfalls nach Maßgabe des örtlichen Be-
dürfnisses zu berichtigen ist. Diese Grenzsesl-
setzung soll sich zunächst auf die Strecke von
der Küste bis zu den Ausläufern der Kilimand=
scharo -Kette beschränken. Zum Kommissar für
die Grenzfestsetzng ist deutscherseits Dr. Peters,
englischerseits Mr. Smith, Konsul in Sansibar,
ernannt worden. Die Beschlüsse der Kommissarien
unterliegen der Genehmigung der beiden Re-
gierungen.