herrschen augenblicklich friedliche Zustände; über
das Verhalten gegen Sengerema und Nera
behufs friedlicher Versländigung werde ich
Feldwebel Hartmann besonders instruiren;
auch mit Ruoma wird sich der Frieden auf-
recht erhalten lassen.
Der Gesundheitszustand ist gut, trotz täg-
lichen Regenwetters.
Reise S. M. Kreuzer „Bussard“.
S. M. Kreuzer „Bussard“ hat sich von
Kaiser-Wilhelmsland nach dem Schutzgebicte
der Marschall-Inseln begeben und ist am
19. Mai im Hafen von Jaluit vor Anker ge-
gangen. Der stellvertretende Kaiserliche Kom-
missar benutzte die Gelegenheit, um mit diesem
Schiffe in der Zeit vom 23. Mai bis 2. Juni
die Inseln Mille, Arno, Majern, Maloelab,
Namerik und Ebon zu besuchen und etwaige
Amtsgeschäfte auf denselben zu erledigen. Land-
streitigkeiten oder Zwistigkeiten ernsterer Natur
gab es auf leiner der Inseln zu schlichten.
Von Jaluit ging der „Bussard“ am 7. Juni
wieder in See und traf am 16. Juni in Apia
ein, wo er bis zum 24. Juli zu bleiben beab-
sichtigt.
KRatbolische Mission in Togo.
Am 17. Juli fand im Steyler Missions=
hause in Gegenwart des Erzbischofs von Köln
und des Vorstandes des Afrika-Vereins deut-
scher Katholiken die Entsendung der ersten
latholischen Missionare nach Togo slatt. Es
sind dies der von der Propaganda zum aposto-
lischen Propräfekten der Togo-Mission ernannte
I. Johannes Schäfer aus Wiesenseld in
Bayern, sein Gefährte P. Mathias Dier aus
St. Medard bei Trier und die Laienbrüder
Hopfer, Nienhaus und Beckert. Dieselben
haben sich am 20. Juli von Hamburg aus mit
dem Dampfer der Woermann-Linie nach ihrem
neuen Wirkungskreise begeben.
Gritisch Keu= Guinea.
Jabresbericht für 189%
Dem in Nr. 12 des Deutschen Kolonial-
blaties vom 15. Juni d. J. besprochenen Jahres=
berichte des Annmnistralors von Britisch Neu-
Guinea entnehmen wir folgende weitere
Mittheilungen, die im Hinblick auf unser be-
nachbartes Schutzgebiet nicht ohne Interesse sind.
In den beiden Häsen Port Moresby und
Samarai wurden im Berichtsjahre Waaren
401
im Werthe von 15 530 Pfd. Sterl. (316800 M.)
eingeführt. Der Werth der Einfuhr ist mithin
um 5741 Pid. Sterl. (11709 M.) gegen das
Vorjahr zurückgeblieben. Ueber die hauptsäch-
lichsten Einfuhrartikel giebt nachstehende Ueber-
sicht nähere Auskunft:
Zu- oder
« Abna
Artikel 1890,91 —8 bolhe,
Pfd. Sterl.] Vorjahr
Pid. Slerl.
Nahrungsmittel 4463 — 2661
Schnittwaaren ... 1457-l-65
Tabak und Cigarren 23546 + 1064
Kurzwaaren u. chuhwaaen 1535 + 412
Getränke 688 — 455
Kleider 255— 65
Baumaterial 1224 4 138
Der Werth der Ausfuhrwaaren, welche
die Zollämter passirten, zeigt gegen das Vor-
jahr eine Steigerung um 8134 Pffd. Sterl.
(M. 165 933). Das unter Berührung der
Zollämter zur Ausfuhr gelangte Gold hat
einen Werth von 603 Pfd. Sterl. (M. 12301),
der zu der vorhin erwähnten Summe hinzu-
tritt. Berücksichtigt man jedoch, daß das aus
Britisch Neu-Guinea unmittelbar nach
Oncensland verschiffte Gold um 1069 Pfd.
Sterl. (M. 83.007) gegen das Vorjahr an
Werth eingebüßt hat, so wird der Werth der
Ausfuhr erheblich geändert. Genaues läßt sich
indessen in dieser Beziehung nicht angeben, da
möglicherweise auch noch einc anderweite Gold=
ausfuhr stattgefunden hat.
Die Trepang-Fischerei ist an der Nord-
ostküste gegen das deutsche Gebiet hin weiter
ausgedehnt worden und sind damit die in
Betracht kommenden Küstenstriche abgesucht.
Die Ausbente ist um 6 engl. Tonnen aus
641 ¼ engl. Tonnen (65/1 deutsche Tonnen)
zurückgegangen, der Werth hat sich aber dessen
ungcachtet um 348 Pfd. Sterl. auf 5030 Pfd.
Sterl. (M. 102612) gehoben.
Bezüglich der Perlmutter-Fischerei ist
ein weiterer Rückgang festgestellt, ihr Werth
ist auf 85 Pfd. Sterl. (M. 1734) herabge-
gangen. Dagegen hat die Ausfuhr von Kopra,
welche im Vorjahre elwa M. 10 000 betrug,?)
bedeutend zugenommen. Dieselbe wird auf
198 engl. Tonnen (201 deutsche Tonnen) zum
Werthe von 1133 Pfd. Sterl. (M. 29233)
berechnet.
Auf großer Fahrt klarirten in Port
Moresby und Samarai 37 Schisse mit 2950
Tomnnen ein und 30 Schiffe mit 2537 Ton-
#nen aus.
*) Aergl. D. Kol. Vl. 1891, S. 103.