In der Küstenschifffahrt klarirten
27 Schiffe mit 1647 Tounen ein und 31 Schisse
mit 1828 Tonnen aus.
Die Zahl und der Tonnengehalt der Schiffe
ist hiernach gegen das Vorjahr!?) zurück-
gegangen. #
Ueber die eingewanderte Bevölkerung
giebt folgende Uebersicht Aufschluß:
Herkunftsland Männer Grauen asuen
Großbritannien 112 3 115
Deutschland. 44 4
Stalllen 2— 2
Frankreich ... 12 8 20
lebriges E 6 uͤro 13 13
Verein. Staaten von Amerika 2— 2
Westindien. .. 6— 6
. 3— 3
Malayen und Jabaner 18— 18
Polynesier 56 33 89
Zusfonmmen 228 44 72
Auserdem befanden sich auf den Louisiaden
ungefähr 80 Weiste als Goldwäscher.
Weiße werden, ausgenommen diese Gold-
wäscher, nur zur Beaufsichtigung der einge-
borenen Arbeiter, die zum Tagelohn von etwas
über 2 d. (M. 0,17) leicht zu haben sind,
verwandt.
Für den Anbau kommen neben den Kokos-
palmen namentlich Pflanzungen von Tabak,
Thee, Kaffee und Faserpflanzen in Betracht.
In den nachträglich eingegangenen Anlagen
zu dem Jahresberichte sind weitere auf die
Erforschung des Landes, dessen Flora und
Fauna bezügliche Aufschlüsse enthalten. Auch
werthvolle Wörterverzeichnisse der einzelnen
Dialekte der Eingeborenen sind in denselben
zur Veröffentlichung gelangt.
Basutoland im Jahre 1891.
Die wirthschaftlichen Verhältnisse Basuto-
lands, eines im nordöstlichen Theile des Kap-
landes an der Grenze des Oranje-Freistaates
gelegenen Gebieles, weisen einc unverkembare
Aehnlichkeit mit denen des südwestafrikanischen
Schutzgebietes auf. Es ist daher von beson-
derem Interesse, die fortschreitende Entwickelung
dieser Kolonie zu verfolgen. Aus dem letzen,
als Parlamentsvorlage erschienenen Jahres-
berichte über Basutoland in der Zeit vom
1. Juli 1890 bis 30. Juni 1891 ist Folgen-
des darüber zu entnehmen:
*) Vergl. D. Kol. Bl. 1891, S. 103.
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402
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Nach einer im April 1891 stattgefundenen
Volkszählung betrug die Zahl der Weißen 578,
die der Eingeborenen 218 324, während die
letzte Zählung 169 Weiße und 127 707 Ein-
geborene ergeben hatte. Welcher Verufsklasse
ein großer Theil der Weißen angehört, läßt
sich daraus ersehen, daß während des Berichts-
jahres 110 allgemeine Handelslizenzen und
137 Hausirhandelslizenzen an Weiß ertheilt
wurden.
Der Werth der Einfuhr ist von 160 000 #.
im Jahre 1890 auf 250 000 E gestiegen.
Die Lokal-Einnahmen betrugen 23 784 1
gegen 21 606 2 im Vorjahre. Sie setzten
sich zusammen aus:
Hüttenstener 19612
Handelslizenzen 1382 =
Strafen und Gebühren 735-=
Pot . ... 741 --
Berschiedene 1313
Bemerkenswerth ist, daß die Hüttensteuer
bei einer verhältnißmäßig geringen Einwohner-=
zahl die bei weitem ergiebigste Einnahmequelle
bildet. Zur Steuereinziehung werden die
Häuptlinge verwandt und entsprechend remunc=
rirt. Diese haben auch für Aufrechterhaltung
der Ruhe und Ordnung zu sorgen. Wie der
Bericht besonders hervorhebt, haben sie bei der
Wiedererlangung von gestohlenem Vieh und
bei Verfolgung der Diebe gute Dienste ge-
leistet. Dagegen kamen auch Sitreitigkeiten
zwischen einzelnen Häuptlingen vor, die zu
Kämpfen geführt haben. Es ist jedoch den
Behörden und dem Oberhäuptling gelungen,
zu verhindern, daß diese Unruhen größere
Dimensionen annahmen. Die Frage der Grün-
dung eines Naths von Eingeborenen ist von
Neuem Gegenstand von Verhandlungen ge-
wesen; interessant ist hierbei, daß cinzelne Häupt-
linge sich dagegen ausgesprochen haben.
Die Zahl der Schulen betrug 113 wie
im Vorjahre, die Zahl der Schüler ist von
64.19 auf 6932 gestiegen. Der Staatszuschuß
für das Schulwesen, der zu Unterstützungen
der unter Aussicht der Behörden slehenden
Missionsschulen verwandt wird, ist von 1303 2
auf 3.191 & ermäßigt worden.
Branntwein wird noch immer in größeren
Mengen, besonders an der südlichen Grenze,
eingeschmuggelt. Man hat die Erfahrung ge-
macht, daß die Mehrzahl der Basuto, wenn
sie dem Trunke ergeben sind, Diebe werden
und gestohlenes Vieh gewöhnlich den Brannt-
weinschmugglern zuführen.
Aus den ärztlichen Berichten ist hervor-
zuheben, daß Fälle von Lungenschwindsucht bei
der dortigen trockenen und reinen Lufst ver-
hältnißmäßig selten vorkommen.