die entsprechenden deutschen Wörter ange-
geben wurden, daß der deutsche Text vom Buch
weg in Ewe gelesen wurde und daß endlich
von vorgesprochenem Ewe die deutsche Ueber-
setzung geschrieben wurde.
An das Lesen schließt sich das Dilktat.
Weil, wie aus dem Obigen hervorgeht, das
Lesen nur langsam vorwärts schreitet, so kann
alles auch diktirt werden und zwar nach deut-
schem Diktat oder Diktat in Ewve. Zusammen-
hängende Lesestücke werden auswendig gelernt
und auswendig niedergeschrieben.
Rechnen. Addiren und Subtrahiren mit
1 bis 9 innerhalb des Zahlenraumes 1 bis 100;
mit dem kleinen Einmaleins wurde eben be-
gonnen. Das schriftliche Rechnen beschränkt
sich bis jetzt auf Additionen.
Singen. Wie oben gesagt, haben beide
Klassen gemeinschaftlichen Unterricht und zwar
hauptsächlich der Klasse B wegen, die auf die-
sem Gebiet nicht besonders hervorragt. Neben
den gebräuchlichen methodischen Uebungen (Ton-
leiterübungen in verschiedenen Formen u. s. w.)
wurden folgende Lieder eingeübt (und zwar
nicht, wie die Illustrirte Zeitung meint, in
Dualla, sondern in Deutsch):
Heil dir im Siegerkranz,
Schützenlied aus Tell (Mit dem Pfeil),
Ich hatt' einen Kameraden,
Morgenroth,
Stille Nacht, heilige Nacht,
die drei letzten zweistimmig, eingeübt wird:
„Hinaus in die Ferne“.
Anschauungsunterricht kann bis jetzt
nicht in vollem Umfange zur Geltung kommen,
indem ich die Sprache noch nicht so weit be-
herrsche, um zusammenhängenden Unterricht
darin zu ertheilen, und mit dem Dolmetschen
wenig geholfen ist. Der Unterricht lehnt sich
an das Lesen an, indem Sätze gebildet, nieder-
geschrieben und auswendig gelernt werden, an
der Hand von Bildern das Gelesene erklärt
und weiter ausgeführt wird. Nebenher werden
alle Vorkommnisse des täglichen Lebens, soweit
sie für die Schüler von Interesse sind, be-
sprochen, im Besonderen wurde noch behandelt
„der Mensch“.
Turnen. Verschiedene Freiübungen in
Gestalt von Arm-, Bein= und Rumpfbewegun-
gen, Wendungen, Vorübungen zum Marsch
wurden eingeübl, dazu einfache Uebungen an
Reck und Barren. Dazu kommen die ver-
schiedenen Turnspiele, und der große Wurfball
wird kräftig geschwungen.
Klasse B.
steht ziemlich weit hinter Klasse A zurück.
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Im Lesen konnte erst später mit dem Buch
begonnen werden, gelesen wurde Seite 1 bis 32,
daneben Lesetabellen.
Das Schreiben geht mit dem Lesen
Hand in Hand, das kleine Alphabet wurde
eingeübt, das große zum Theil.
Das Rechnen beschränkt sich auf Addiren
und Subtrahiren mit 1 bis 9 im Zahlen=
raum 1 bis 20. Mit der Erweiterung des
Zahlenraumes bis 100 wurde begonnen.
Singen mit Klasse A.
Der Anschauungsunterricht wird ebenso
behandelt wie bei Klasse A
Turnunterricht wird der Klasse B nicht
ertheilt.
Was das Turnen bei Klasse A betrifft, so
wäre es wünschenswerth, daß die Schüler mit
Turnstäben, wenn auch nur hölzernen, ausge-
rüstet würden.
Zum Schluß kann ich nur noch sagen, daß
ich in meinem Urtheil über die Schüler nicht
wankend geworden bin, wenn ich auch natür-
licherweise jeszt die Sachen mit etwas anderen
Augen ansehe, als kurze Zeit nach meiner
Ankunft.
Sur Neuordnung der Vverwaltung der Rolonie
Mosambique.*)
Durch Erlasse vom 11. Februar und
30. Juli v. J. hatte die portugiesische Re-
gierung der „Companhia de Mocçambique“"
die Konzession zur Verwaltung und Ausbeu=
tung eines Theiles der Provinz dieses Namens
ertheilt.
Die Gesellschaft war zur Erhebung von
Abgaben ermächtigt worden mit der Verpflich-
tung, die darüber von ihr ausgearbeiteten
Verwaltungs-Vorschriften der Regierung zur
Genehmigung vorzulegen. Eine Anzahl dieser
Vorschriften isl jetzt im portugiesischen Amts-
blatt vom 12. Juli d. J. veröffentlicht worden;
dieselben betreffen:
I. eine Tonnengebühr. Alle Dampf= und
Segelschiffe für große und Küstenfahrt werden
in den Häsen der Gesellschaft einer Abgabe
unterworfen, die nur im ersten Hafen erhoben
wird, den das Schiff anläuft. Sie beträgt
für Segelschiffe 150, für Danmpsschiffe 50 Reis
für die Registertonne und wird für Dampf-
schisse mit regelmäßiger Fahrt, die monatlich
wenigstens einmal die Häfen der Gesellschaft
aulaufen, auf 25 Reis ermäßigt. Fahrzeuge,
l
I *) Vergl. dazu D. Aeal Er 1891, S. 418 f. und
S. 491, sowie 1892 S. 3