Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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Als vierte Aufgabe stellt der Verfasser warnt der Verfasser vor jeder Ueberstürzung. 
die Abschaffung einer Reihe nachtheiliger Die Grundlage bildet die Errichtung einer 
bezw. roher und unmenschlicher Ge= kleinen Truppe von Haussas, welche mit ihren 
bräuche hin, welche theils dem Aberglauben Frauen in einem besonderen Qnartier am Siß 
der Neger, theils dem Herkommen entspringen. der Regierung unterzubringen ist. Aber trotz 
Unter letzteren nennen wir die Sklaverei. dieser Macht soll mit der vollen Schärfe des 
Bohner befürwortet die Abschaffung derselben Gesetzes nur in dringenden Fällen, z. B. bei 
durch Festsetzung eines Termins, zu welchem Menschenopfern, eingeschritten werden. Im 
jedermann seine Sklaven, soweit diese es Uebrigen empfiehlt der Verfasser, die Abschaffung 
wünschen, ohne Entschädigung frei zu geben von Mißständen zunächst den versammelten 
hat. Die Sklaverei hat nach Bohner's Häuptlingen wiederholt aus Herz zu legen. 
Meinung dem Neger den fatalen aber unwahren !Haben einzelne wohlgesinnte Häuptlinge 
Ruf, daß er nicht arbeite, cingebracht; sie hat nachgegeben, so ist es schon leichter, die 
die Arbeit in Mißkredit gebracht, weil arbeiten Uebrigen durch ein Gesetz zu zwingen. 
und Sklave sein gleichbedeutend wurden. Auf In der nächsten Umgebung der Regierung ist 
den Branntwein wünscht der Verfasser einen der Anfang zu machen. Herrscht hier muster- 
hohen Eingangszoll (etwa 50 Pf. bis 1 M. gültige Ordnung, so weiß jeder Stamm, der 
pro Liter) gelegt sowie eine Schanksteuer ein= den Schutz der Regierung nachsucht, woran er 
geführt zu sehen, um dem — an der Gold= ist, und daß er zu gehorchen hat. 
küste besonders verbreiteten — Kleinhandel Als fünfte Aufgabe bezeichnet Missionar 
entgegenzuwirken. Auch wünscht er dringend, Bohner die Förderung des Schulunter- 
daß bei Vertheilung von Geschenken an die richtes, sei es durch Errichtung eigener Schulen 
Neger der Schnaps ausgeschlossen und statt oder durch Unterstützung der Missionsschulen 
dessen nützliche Gegenstände bezw. unschädliche gegen das Erforderniß einer staatlichen Prüfung. 
Nahrungsmittel gegeben werden möchten. Um Er unterscheidet dabei einfache Dorfschulen mit 
dem leidenschaftlichen Handeltreiben der Ein= drei= bis vierjährigem Kursus und mehrklassige 
geborenen entgegenzuarbeiten, hält Bohner Mittelschulen. In letzteren wird hauptsächlich 
die Einführung von Handelspatenten und die auf den Unterricht in der Sprache der 
Verwandlung der Schuldhaft in Zwangsarbeit! Kolonialregierung Werth gelegt, und es werden 
für zweckmäßig. 1 hier die schwarzen Unterbeamten und Lehrer 
Was die Art des Vorgehens behufs Ein= für die Dorsfschulen ausgebildet. 
schränkung aller dieser Mißstände betrifft, so# 
Anzeigen. 
  
  
Inseraie (für die zweigesvollene eheirr oder deren „Naum B Piennig) sind an die Bgg hriebeltiung erlin SWI2, nochstraße — 
fie deren Zweigstelle, 8WII, Vernburger Skraße 2 n einzusen 
Oesterreichisch- ungarischer Lloyd in Triest. 
Egyptischer und Indo-chinesischer Dienst. 10 
Abfahrten ab Triest: 
nach Alexandrien (Eillinie) über Brindisi, jeden Freitag zu Mittag; Ankunft den nächsten Mittwoch 
rũh; 
Bombay (Eiinie) über Brindisi, Port Said, Sucz und Aden am 3. jeden Monats um 4 Uhr 
Nachmittags; Ankunft am 19. desselben Nonats, Anschluss nach Hongkong über Colombo, 
Penang und Singapore und nach Calcutta über Colombo und Madras 
„ Aden wit Berührung von Port Said, Suez, Dieddah, Suakin, Massaua und Hodeidah. am 
5. der Monate April, Juni, August, Oktober und Dezember um 4 Uhr Nuchmittags.
	        
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