ist der Mangel an eingeborenen Mitarbeitern,
da die Heranbildung solcher längere Zeit er-
jordert. Als besonders förderlich für die
Missionsthätigkeit bezeichnet der Bericht die
Wirksamkeit der Schulen und die Herausgabe
des Handbuchs der Duallasprache durch den
Lehrer Christaller.
Dic meisten Fortschritte hat das Gebiet der
Station Bonaberi am Mungofluß gemacht, wo
13 Kapellen und zwei Lehrerhäuser errichtet
wurden und die Zahl der Christen sich ver-
doppelt hat. In Bakundu zeigt sich bereits
ein lebhafter Gegensatz zwischen Christen= und
Heidenthum. Im Wurigebiet hat der König
Ngale von Bodiman den Dieust des beliebtesten
Götzen Dschengn ausgehoben. In Lobethal
haben die Eingeborenen sogar die Sonntags
ruhe eingeführt. In Miang im Abolande ist
dagegen ein Rückschritt zu verzeichnen, da in-
folge einer nothwendig gewordenen Straf
expedition die Dörser verödet sind, und die
Leute im Busch leben. In Malimba, wo auch
einmal eine Züchtigung Eingeborener stattfinden
mußte, hat diese dagegen die besten Wirkungen
hinterlassen. Die Station in Buca, wo
Gravenreuth siel, ist nach dem Abzug der
deutschen Expedition von den Bakwiris zerstört
worden. Das Gebirge ist der Mission seit-
dem verschlossen, was sich sehr fühlbar
macht, da in Buca eine gute Erholungsstälte
für Genesende war. Im Gebiete der Station
Mangamba hat die Mission eine so ersolgreiche
Wirkung ausgeübt, daß nach Angabe des Be-
richtes ein Christ, der in Duala das Schneider-
handwerk erlernen wollte, seine Stelle verließ,
„weil ihm einmal sein Meister befahl, eine
Flasche Schnaps zu tragen, und ein anderes
Mal, solchen in der Faktorei zu holen.“ Die
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Gesammtkosten, welche der Gesellschaft durch
die Thätigkeit in Kamerun erwachsen sind, be-
liesen sich im Jahre 1891 auf 1140.10 Mark.
Die Ratholische Mission in Kamerun
besitzt jetzt drei Stationen: Marienberg (Toko-
town), Kribi und Edea. Die beiden letzteren
sind neu angelegt. Edea liegt am Sannaga-
lusse und soll den Ausgangspunlt für das
Hinterland bilden, Kribi befindet sich an der
Küste. Auf Kribi gründet die Mission der
Pallotiner besondere Hoffnungen, da hier das
Klima besser als irgendwo in der Kolonie ist,
die Seeschisse direlt landen klönnen, und die
Bevölkerung sehr entgegenkommend sich zeigl.
Noch vor Fertigstellung der Station fragten
viele Kinder, ob bald die Schule beginne.
Der Präsekt beabsichtigt daher, die Haupt-
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niederlassung hierher zu verlegen. — Die Erfolge
der Mission im Innern sind geringer, da die
Stämme hier noch immer sich ausschließlich
mit Handel beschäftigen und aufs Eifersüchtigste
darüber wachen, daß ihnen das Monopol des
Zwischenhandels nicht entrissen wird. Von
klein auf drehen sich alle ihre Gedanken nur
um den Handel. Schon die Kinder haben
einen so herrischen, unbändigen, dabei ver-
schlagenen Charakter, daß jeder Fremde staunt.
Allerdings sind ihre geistigen Fähigkeiten gut
entwickelt, und die Schulknaben machen erstaun
liche Fortschritte. Die Mission beabsichtigt, auf
den neuen Stationen ebenso wie in Marien
berg hauptsächlich Sklavenkinder aufzunehmen,
ön erziehen und aus ihnen Gemeinden zu
bilden.
Aus dem nördlichen Kamerun -Gebict.
Nach Berichten aus Kamerun ist die Straße
von Baliburg nach Mundame völlig sicher, und
es herrschen dort allenthalben friedliche Zu
stände. Der Verkehr zwischen den Stationen
hat keine Störung erlitten. An Stationen
bestehen gegenwärtig: Baliburg, Tinto (unge-
jähr eine Stunde von der Handelsstation
Mijimbi) und Mundame, woselbst in jüngster
Zeit ein Haus gebaut und nahezu fertig gestellt
isl. Die alte Barombi-Station sollte als
Sanatorium benutzt werden. Der Expeditions-
meister Carstensen ist Ansang Oktober von
Kamerun mit dem für die Weißen benöthigten
Proviant und mit Baumaterialien nach Mun-
dame abgegangen, welches zum Haupt-Depot
sämmtlicher zur Expedition gehörenden Güter
bestimmt ist.
Ueber den Stand der Arbeiterfrage in Kamerun
wird berichtet:
Seit Monaten wurden Versuche gemacht,
Kameruner anzuwerben, allein mit wenig Er-
jolg, weil sowohl die Abneigung derselben gegen
anstrengende körperliche Thätigkeit als das
Vorurtheil, sich durch solche nur dem Sklaven
geziemende Arbeil etwas zu vergeben, ein zur
Zeit noch schwer überwindliches Hinderniß bilden.
Dagegen ist es dem Kanzler a. i., Assessor
Wehlan, gelungen, auf seinen Dienstreisen
Arbeiter anzuwerben. Es sind gegenwärtig
bei dem Hafenbau beschäftigt: 52 Malimba-=
leute, 14 Balwiris, 9 Kameruner und 3 Ba
kokos; insbesondere die ersigenannten, meist
kräftig gebaute Leute, arbeilen mit großem
Fleiße, und wenn der Eiser und die Arbeits-