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Sqhiffsbewegungen de der Afritanischen Daupfschiffs--#kt. Gesellsch. Woermann · Linie (Hamburg—Westafrikal.
s Reise Letzte Nachrichten
ostdampfer
P p von " nach bis 12. Dezember 1892
l
„Adolph Woermann“ Hamburg i Loango 2. Dezember in Gabun.
„Aline Woermann“ Hamburg Congo 4. Dezember in Accra
„Anna Woermann“ Hamburg Bolama 10. Dezember in Teneriffe.
„Carl Woermann“ Loanda 1 Hamburg 2. Dezember in Lagos.
„Eduard Bohlen“ Cap Lopez D. Hamburg 12. Dezember Dover passirt.
„Ella Woermann“ Groß-Popo s Hamburg 10. Dezember in Accra.
oermann“ Cap Palmas Hamburg 10. Dezember in Sierra Leone.
„Gertrud Woermann“ Loanda « Hamburg 25. November in Hamburg.
„Gretchen Vohlen“ Groß-Popo Hamburg 30. November in Sierra Leone.
„Hedwig Woermann“ Lagos Hamburg 21. November in Hamburg.
„Lulu Bohlen riem+ Congo 8. Dezember Ushant passirt.
„Marie Woermann“ Hamburg Loango 6. Dezember ab Hamburg.
„Professor Woermann“ Hamburg. 1. Groß-RPopo 7. Dezember in Las Palmas.
Verschiedene Mittheilungen.
Die Post= und Telegraphen-Einrichtungen in den «
deutschen Schutzgebieten.
(Aus Statistik der deutschen Reichs-Post= und Tele-
graphenverwaltung 1891.)
Die zur geordneten Verwaltung der
deutschen Schutzgebiete erforderliche Herstellung
und Unterhaltung ausreichender Post= und!
Telegraphen-Einrichtungen wurde mit Rücksicht
auf den internationalen Charakter dieses Ver-
kehrszweiges und im Interesse seiner nach-
haltigeren Förderung von der Reichs-Post und
Telegraphenverwaltung übernommen.
Ueber die ersten hierauf Bezug habenden
Maßnahmen ist in der „Statistik der dcutschen "„
Reichs-Post= und Telegraphen-Verwaltung für
das Kalenderjahr 1887“ berichtet worden. Seit
der Veröffentlichung dieses Aufsatzes ist die
Entwickelung der Schutzgebiete und ihrer Ver-
kehrseinrichtungen wesentlich fortgeschritten; im
Folgenden wird der gegenwärtige Stand des
Post= und Telegraphenwesens in den Schutz-
gebieten kurz dargelegt werden.
Die Bedürfnisse waren nach der Lage der
einzelnen Schutzgebiete, der bestehenden Handels-
nucermen und ihrer Verbindungen mit
dem Mutterlande verschieden. Daher unter-
scheiden sich die Einrichtungen in den einzelnen
Gebieten nicht unerheblich voneinander, sowohl
was die Zahl der Postanstalten, als auch
namentlich was ihre Befugnisse, die Häufigkeit
ihrer Verbindungen und den Umfang des Ver-
kehrs anbetrifft.
An der westafrikanischen Küste war
der Herstellung von Posteinrichtungen dadurch
vorgearbeitet worden, daß die Rcichs-Postver-
waltung im Jahre 1882 die von der Nhederei
W
oermann in Hamburg gegründete regelmäßige
Dampfschiffverbindung zwischen Hamburg und
zahlreichen westafrikanischen Küstenplätzen für
die Gebicte, welche ein geordnetes Landes-
Postwesen nicht besaßen, mit der Wahrnehmung
der Geschäfte einer Postanstalt betraute. Die
Schiffsführer dieser Linie waren mit deutschen
Postwerthzeichen versehen und beauftragt, an
Bord der Dampfer Briefsendungen von den
Bewohnern solcher Küstenplätze in Empfang zu
nehmen und nach dem deutschen Tarif zu
frankiren, auch die mit den Dampfern an-
lommenden Sendungen an die Empfänger aus-
zuliefern. Die Einrichtung wurde 1885 auf
Postpackete bis zu 5 kg ausgedehnt. Nach
einem zwischen der Reichs-Postverwaltung und
der genannten Rhederei getroffenen Ueberein-
kommen lag die Annahme und Bestellung der
Packete den Schiffsführern bezw. den Agenten
der Rhederei ob.
Bald nachdem die Gebiete von Kamerun
und Togo im Jahre 1385 unter deutschen
Schuß gestellt worden waren, erwiesen sich diese
Einrichtungen nicht mehr zur Befriedigung des
Postverkehrs ausreichend. Es mußte nun nicht
bloß den ansässigen deutschen Handelshäusern
bequeme Gelegenheit zur Postversendung nach
Deutschland gegeben, sondern auch den in den
Schutzgebieten eingesebzten Verwaltungsbehörden
des Reiches und deren Beamten ein regel-
mäßiger Postverkehr mit dem Heimathland
ermöglicht werden.
Mit der Einrichtung eigener Postanstalten
wurde im Kamerungebiet begonnen. In
Kamerun, dem Siße der Verwaltung, wurde
am l. Februar 1887 eine Postagentur eröffnet,
welche zuerst der Gärtner des Gonverneurs