Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

den Schülern auf Duala auf der Tafel be- 
antwortet wurden. 
Deutsch: Deklination und Konjugation. Aus 
den „Wörterheften“ wurden Dualawörter auf 
Deutsch gelernt und deutsche Säte darüber 
gebildet. 
Schreiben: Diktate aus der Duala-Fibel; 
Abschreiben von Lesebuchstücken. 
Schönschreiben: Kleines und großes lateini- 
sches Alphabet. 
Realien: Die II. Klasse war mehr als Zu- 
hörer wie als eigentlicher Theilnehmer bei 
dem in diesem Lehrzweige bei der I. Klasse 
Vorgekommenen betheiligt. 
Singen: Dasselbe wie I. Klasse. 
Turnen: Gemeinsam mit der I. Klasse. 
III. Klasse: 24 Schüler (4 Mädchen.) 
Lesen: Duala-Fibel von Nr. 10 bis Nr. 46. 
Rechnen: Subtraktion mitsiebenstelligen Zahlen; 
das kleine Einmaleins; Multiplikation mit 
zweistelligem Multiplikator. 
Deutsch: Wörter aus den „Wörterheften;“ 
Konjugation von „haben“ begonnen; Bilden 
einfacher deutscher Sätze mit „haben.“ 
Schreiben: Abschreiben aus der Duala-Fibel; 
Diktate aus derselben. 
Schönschreiben: kleines deutsches Alphabet; 
das große begonnen. 
Singen: Touleiter; Repetition der gelernten 
Duala-Lieder; neu: „Jloto a nimete“ („Der 
Schiffer stößt“), „Ich hab' mich ergeben," 
„Sesa so Loba“, („Lobe den Herren“), 
„Bulu ba pis, (Stille Nacht). 
Anschauungsunterricht konnte bisher vom 
Lehrer wegen Unkenntniß der Sprache nicht 
gegeben werden, da ihm auch bei dieser und 
der folgenden (IV.) Klasse kein Schüler als 
Dolmetscher zur Verfügung stand, und diese 
beiden Klassen verstehen bloß Duala. 
  
IV. Klasse: 30 Schüler (7 Mädchen). 
Lesen und Schreiben: Das kleine lateinische 
Alphabet vollständig; vom großen 11 Buch- 
staben; Bilden von Wörtern und kleinen 
Sätzen. 
Rechnen: Addiren und Subtrahiren inner- 
halb 100. 
Singen: Tonleiter auf die Silbe: „la“; Lieder: 
„Na ta na bene dikom“ („Ich hatt' einen 
Kameraden“"); „Loba lo ongise Kaiser asu 
Wilhelm“, („Heil unserem Kaiser, Heil“), 
„Son a Loba“, („Das walte Gott“), „Loba 
Te o mony mony- („Aus dem Himmel 
ferne“). 
  
77 
Bemerkungen: 
Während der ersten Zeit des Hierseins des 
Lehrers war die Zahl der Schüler nicht voll- 
ständig, da verschiedene nach der Abreise des 
Herrn Christaller ausblieben und erst nach 
und nach zurückkehrten. 
Hier und da mußten die Schüler während 
der Schulzeit Gartenarbeit verrichten. 
II. Die Schule in Bonebela. 
Die Zahl der Schüler beträgt gegenwärtig 
18, die der Klassen 2. Unterricht wird ertheilt 
Vormittags von 8 bis 10 Uhr, Nachmittags 
von 2 bis 4 Uhr. Der derzeitige Lehrer ist 
Lehrgehülse Konrad Elemc, der jeden Sonn- 
abend auf die Schulstunden der folgenden Woche 
vom Lehrer Beß vorbereitet wird. 
Während des obigen Zeitraumes wurde in 
den einzelnen Klassen Folgendes behandelt. 
I. Klasse: 7 Schiüler. 
Bibl. Geschichte: Von Joseph in Aegypten 
bis Josua, im Ganzen 9 Stücke, nach der 
Calwer Bibl. Geschichte. Die Einzelnen im 
Schuldiarium ausgeführt. 
Rechnen: Division bis zu dreistelligem Divisor, 
mit Maßeinheiten und eingekleideten Auf- 
gaben ist begonnen. 
Lesen: Duala-Fibel von Nr. 15 bis 16; Aus 
der deutschen (Christallerschen) Fibel einige 
leichtere Stücke. 
Deutsch: Hauptwörker aus den „Wörterheften“. 
Schreiben: Abschreiben der Lesestücke; leichtere 
Diktate aus Duala= und deutschen Lesestücken; 
als Vorbereitung zum Aufsatz: Beantwortung 
von an die Tasel geschriebenen Fragen. 
Schönschreiben: Das kleine deutsche Alphabet. 
Singen: Repctition der gelernten Lieder; neu: 
„Ich hab' mich ergeben,“ „Im Wald und 
auf der Heide, „Musia, musia“ 2c.; mit 
Notenlesen etwas begonnen; dreistimmiger 
Kanon. 
Turnen: Wendungen, Marsch und Lauf. 
1I. Klasse: 11 Schüler. 
Bibl. Geschichte: Dasselbe wie I. Klasse. 
Nechnen: Multiplikation bis zu zweistelligem 
Multiplikator. 
Lesen: Duala-Fibel von Nr. 8 bis 35. 
Schreiben: Abschreiben einzelner Abschnitte 
aus der Fibel. 
Singen: Wie I. Klassc. 
Turnen: Beide Klassen gemeinsam.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.